Dass die Impfung gegen COVID-19 der einzig verlässliche Weg aus der Pandemie ist, dürfte wohl unumstritten sein, denn schon in der Vergangenheit haben wir eine Reihe von teils grausamen Infektionskrankheiten durch Impfungen ausrottet oder weitestgehend eindämmen können. Besonders Airlines sind daher auch daran interessiert, dass sich ihre Mitarbeiter impfen lassen, nicht zuletzt da man davon ausgehen muss, dass für absehbare Zeit nur geimpfte Crews auch die volle Reisefreiheit haben werden.
In unterschiedlichen Teilen der Welt geht man hier auch unterschiedliche Wege um die Crews zu motivieren, sich nach Möglichkeit zu 100% impfen zu lassen, allerdings geht Cathay Pacific aus Hongkong einen extrem radikalen Weg, welcher in Deutschland undenkbar wäre, denn die Airline droht dem fliegenden Personal mit Kündigung, wenn man sich nicht bis zum 31. August impfen lässt.
Hierbei ist man in der Nachricht an die Mitarbeiter auch sehr deutlich:
Wir wissen, dass es einige Mitarbeiter gibt, welche sich nicht impfen lassen können und wir werden versuchen diese kurzfristig auch weiter zu beschäftige. Dennoch müssen wir die Zukunft der Crews neu bewerten, welche sich nicht impfen lassen können und schauen ob sie weiter als Crew bei Cathay Pacific beschäftigt werden können.
Damit spricht Cathay Pacific eine offene Drohung gegenüber dem fliegenden Personal aus und hier offensichtlich vor allem gegenüber den Flugbegleitern, welche recht impfmüde zu sein scheinen. 90% der Piloten von Cathay Pacific seien bereits geimpft oder hätten einen Termin für die Impfung, während bei den Flugbegleitern nur 65% bereits eine Impfung oder einen Termin hierfür haben.
Cathay Pacific Crews droht Kündigung, wenn sie sich nicht geegen COVID-19 impfen lassen | Frankfurtflyer Kommentar
Den Satz „andere Länder, andere Sitten“ kennt sicher jeder, allerdings dürfte diese Ankündigung bei Cathay Pacific gerade bei den Deutschen zu Kopfschütteln führen. Hierzulande darf der Arbeitgeber noch nicht einmal den Impfstatus der Mitarbeiter abfragen und in Hongkong droht man offen mit der Kündigung, wenn der Impfschutz nicht gegeben ist.
Auch wenn ich jeden nur ermutigen kann, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen und sei es nur mit der Motivation des deutlich vereinfachten Reisens, halte ich jede Art von Zwang für absolut falsch. Jeder Mensch sollte sich aus eigenem Antrieb impfen lassen und nicht weil seine Arbeitsstelle hiervon abhängt.
Im weltweiten Kontext stehe ich mit dieser Meinung aber recht alleine da, denn in Asien sind solche sehr autoritären Vorschriften recht üblich und auch in den USA haben Airlines angekündigt, dass sie neue Mitarbeiter nur mit Impfung einstellen. Selbst in einigen EU Nachbarländern wird hier über ähnliches nachgedacht.
Auch wenn es die Rückkehr zur Normalität beschleunigt, die Drohgebärde von Cathay gegenüber den Mitarbeitern ist durchaus fragwürdig.
Glasklarer Fall, werde mit denen untern keinen Umständen noch mal fliegen.
Ich werde nun definitiv mit ihnen fliegen.
Soweit ich weiß, gibt es aber doch bei bestimmten Berufen in Deutschland eine Masern-Impfpflicht und für Kinder sowieso.
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/impfpflicht/faq-masernschutzgesetz.html
Impfpflicht heißt im Gegenzug auch Verantwortung für eventuelle Nebenwirkungen. Deshalb wird eine Impfpflicht auch so extrem selten angewendet.
Das Problem dabei ist noch nicht einmal so sehr die Verantwortlichkeit. Auch da ist bei seriöser betrachtung der Aufwand viel kleiner als der gesamtgesellschaftliche Nutzung. Jedenfalls bei ordentlich entwickelten Impfstoffen.
Das Problem sind die Trittbrettfahrer a la „Auf der Kaffeetasse stand nicht, dass sie heiß ist.“ Bei einer Impfpflicht würden sich genug Bürger finden, die irgendein Wehwehchen, das überhaupt nicht mit der Impfung im Zusammenhang steht, dieser zuschieben und dann astronomischen Schadenersatz verlangen. Natürlich müssen dann auch noch die Gerichte mitspielen, was sie aber durchaus tun. Siehe beispielsweise
https://kommunal.de/buergermeister-verurteilt
Auch ich werde solche Firmen ganz ganz sicher nie mehr unterstützen. Das sind Verhältnisse wie man sie aus China, Russland oder Nordkorea kennt. Die Mitarbeiter sollen sich ruhig kündigen lassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann wieder ein eklatanter Mangel an Personal herrscht, wenn „krankheitsbedingt“ einige, die am Experiment teilgenommen haben auf unbestimmte Zeit ausfallen und dann wird man händeringend auf die „Bösen“ zugehen – müssen.