Cathay Pacific muss kürzer treten: Pilotemangel, Flüge werden reduziert

Foto: Cathay Pacific

Die jüngsten Flugstreichungen von Cathay Pacific, bedingt durch einen akuten Pilotenmangel, werfen nicht nur einen Schatten auf die betroffenen Reisepläne, sondern haben auch Auswirkungen auf Vielflieger, die regelmäßig nach Hongkong unterwegs sind. In diesem Artikel beleuchten wir die Herausforderungen, wieso es zu den Ausfällen kommt und bewerten ob es eventuell doch noch einen Ausweg für die Airline aus Hong Kong gibt.

Cathay Pacific reagiert auf den Pilotenmangel mit drastischen Maßnahmen

Die Fluggesellschaft Cathay Pacific aus Hongkong reagiert auf den akuten Pilotenmangel mit drastischen Maßnahmen. Nach zahlreichen kurzfristigen Flugausfällen Ende 2023 zieht die Airline die Notbremse und streicht bis Ende Februar täglich zwölf Flüge aus dem Programm. Zuletzt waren etwa Flüge der Airline von Zürich nach Hong Kong betroffen.

Die Ursache für die Flugstreichungen liegt offensichtlich im akuten Mangel an qualifizierten Piloten berichtet aero.de, der auf dem aktuellen Arbeitsmarkt schwer zu beheben ist. Die Airline kündigte an, sich vorerst auf die Streichung von sechs Flugpaaren pro Tag für die Monate Januar und Februar zu konzentrieren, besonders betroffen sind Strecken, die mehrmals täglich bedient werden.

Task Force zur Ursachenforschung eingerichtet

Cathay Pacific reagiert nicht nur mit Flugstreichungen, sondern auch proaktiv auf die Situation. Der Betriebsvorstand, Alex McGowan, kündigte die Einrichtung einer „Task Force“ an, die die Ursachen der Flugausfälle im Dezember herausfinden und beheben soll. Die offizielle Erklärung des Unternehmens für das Flugchaos im Dezember waren überdurchschnittlich viele Krankmeldungen der Piloten.

Die Hong Kong AirCrew Officers Association (HKAOA) widerspricht der offiziellen Darstellung von Cathay Pacific. Laut ihren Daten beschäftigt die Airline derzeit nur 52 Prozent der vor der Krise vorhandenen Piloten. Innerhalb der letzten drei Jahre wurden 1.000 Piloten entlassen, und weitere 1.000 verließen das Unternehmen von sich aus.

Herausforderungen für die Fluglinie

Die Flugnachfrage erholt sich rapide, doch Cathay Pacific sieht sich mit angespannten Personalressourcen konfrontiert. Viele Piloten arbeiten bereits an der Grenze der zulässigen Flugstunden. Die Gewerkschaft gibt an, dass einige Piloten aufgrund dieser Begrenzungen ihren Dienst aussetzen müssen, was den Pilotenmangel weiter verschärft.

Usage: All media worldwide Expiry date: Perpetual

Um den Mangel zu mildern, hat Cathay Pacific die Schwelle für Beförderungen gesenkt. Insbesonder an Kapitänen fehlt es derzeit. Kein Wunder, dass die Anforderungen für den Pilotenplatz nun sinken. Dabei hatte die Airline, sich bereits auf einen Weg zurück zu Vorkrisenwerten gewähnt und sieht sich weiteren Herausforderungen gegenüber. Die ursprünglichen Absatzziele fallen weg.

Cathay Pacific muss kürzer treten: Piloten fehlen, Flüge werden reduziert | Frankfurtflyer Kommentar

Die aktuelle Herausforderung bei Cathay Pacific, bedingt durch den akuten Pilotenmangel, könnte sich besonders auf Vielflieger auswirken, die regelmäßig in Richtung Hongkong reisen. Gerade für regelmäßige Cathay Pacific Vielflieger ist der Mangel an Piloten ärgerlich.

In solchen Zeiten könnte es für Vielflieger sinnvoll sein, Alternativen innerhalb der Star Alliance in Betracht zu ziehen. Die Star Alliance, zu der Fluggesellschaften wie Lufthansa, United Airlines und Singapore Airlines gehören, bietet ein umfassendes Netzwerk und eine Vielzahl von Flugoptionen nach Hongkong. Vielflieger können ihre Reisepläne möglicherweise reibungsloser gestalten, indem sie auf alternative Partner innerhalb des Allianznetzwerks zurückgreifen.

Das man sich für Alternativen entscheiden muss ist schade, denn das Produkt von Cathay Pacific ist schlicht grandios. Trotz einiger Kürzungen in letzter Zeit war es zuletzt immer noch besser als bei Lufthansa und Konsorten.

5 Kommentare

  1. Ohne genau zu wissen, worauf der Vorredner hinauswollte, muss man sehen, dass Cathay Pacific bisher eine sehr westlich geprägte Airline war. Dort flogen Piloten aus aller Welt, insbesondere natürlich aus UK. Dieses Bild passt nicht zur Strategie Chinas, das Hong Kong immer mehr unter eigene Kontrolle bringt. Das haben die letzten zwei Jahre ja ganz deutlich gezeigt. Wie auch „One Country – two systems“ nur noch auf dem Papier existiert, gilt das auch für Cathay Pacific als Symbol für die westlich geprägte Sonderstellung Hong Kongs. Und so kommt es der Fluggesellschaft, die zu 30 % Air China gehört, gelegen, das Cockpitpersonal durch Personal aus Mainland China zu ersetzen. Das mag von außen betrachtet purer Symbolismus sein, aber es spielt für die Strategie des Mainland eine wichtige Rolle.

    https://hongkongfp.com/2023/08/13/furious-pilots-and-a-lack-of-trust-why-aircrew-at-hong-kongs-cathay-pacific-are-quitting-what-was-once-a-dream-job/

    Diesen weiterführenden Artikel kann ich empfehlen.

    „It’s like getting rid of expats here. If you’re gonna stay here, you’re gonna follow this rule… There is no more fighting,” he said. “It’s a feeling of Hong Kong, not just Cathay.“

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.