Chaos bei TUIfly | Verspätungen von bis zu 2 Tagen

Die Sommersaison ist für Ferienfluggesellschaften wie TUIfly von enormer Bedeutung, die Kapazitäten sind am Anschlag. Personal und Flugzeuge sind meist voll ausgelastet, ein unvorhersehbares Ereignis bringt die straffen Planungen schnell durcheinander. Gleich mehrere Faktoren haben den Flugplan der Airline letzte Woche durcheinandergewirbelt und sorgten für chaotische Zustände. Diese halten zum Teil noch an, es resultierten Verspätungen von bis zu zwei vollen Tagen.

Wie der aeroTELEGRAPH berichtet, werden alleine heute mehrere Maschinen starten, die bereits gestern die Urlauber zu ihrem Ziel bringen sollten. Am Wochenende gab es sogar Verspätungen von bis zu 48 Stunden, teilweise erfuhren die Passagiere erst am Flughafen von den massiven Verzögerungen. Die Umstände betreffen gleichzeitig auch die Urlauber, die sich bereits in den Ferienregionen aufhalten. Die Rückflüge fanden und finden ebenfalls entsprechend verspätet statt.

In einigen Fällen wurden die Urlauber sogar mehrfach zum Flughafen gebracht, Informationen zu den Unregelmässigkeiten gab es zunächst nicht. So wurden zahlreiche Passagiere auf Fuerteventura sowohl am vergangenen Freitag als auch am Samstag zum Flughafen gefahren, der Flug nach Frankfurt fand jedoch erst am Sonntag Abend statt. Die „Fuerteventura Zeitung“ berichtet von einer Odyssee der 160 Betroffenen, es entstanden zahlreiche Einzelschicksale auf die das Portal näher eingeht. Repräsentanten von TUI erhielten demnach sogar Begleitschutz vom Sicherheitsdienst des Airports.

Das Unternehmen mit Sitz in Hannover begründet die Verspätungen mit technischen Problemen, Wartungsarbeiten, begrenzten Abfertigungskapazitäten und dem Unwetter in einigen Regionen. Normalerweise halte man interne Reservekapazitäten vor, diese schienen aber schnell aufgebraucht. Externe Betreiber waren auf die Schnelle nicht zu finden, die meisten Anbieter waren bereits durch das Fußball-Champions-League-Finale in Paris ausgelastet.

Die Auswirkungen halten immer noch an, inzwischen scheint TUIfly aber wieder Herr der Lage zu werden. Auf der Homepage des Flughafen München ist für den heutigen Flug nach Gran Canaria ein Großraumjet eingeplant, der via Düsseldorf nach Las Palmas fliegen soll. Demnach soll dieser von einem Airbus A330 der Air China durchgeführt werden.

Chaos bei TUIfly | Frankfurtflyer Kommentar

Die Maschinen der TUIfly sind wie in jedem Sommerflugplan gut beschäftigt. Die Airline wurde im Zuge der Covid-Krise verkleinert, nur noch 22 Jets sind derzeit in der Flotte. Nach den letzten beiden Jahren setzt man auf eine ertragreiche Saison, die Jets sind entsprechend eingeplant. Zum Teil sind die Boeing 737 rund um die Uhr unterwegs, an einigen deutschen Airports können diese auch nachts abheben.

Eine vermeintliche Kleinigkeit kann den eng gestrickten Rahmen schnell durcheinander bringen, nicht immer können die Reserven die entstandenen Verspätungen auffangen. Am Wochenende kam es dicke, gleich mehrere Umläufe sind aus dem Zeitplan gefallen, externe Kapazitäten waren kurzfristig nicht verfügbar. Hunderte Urlauber kamen nicht zu ihrem Ziel, die Rückkehrer wurden sitzen gelassen und bemängelten die fehlenden Informationen.

Irgendwie sind beide Seiten nachvollziehbar- das Unternehmen muss effizient arbeiten um einen gewissen Preis bieten zu können, die Fluggäste müssen sich – genauso wie die Veranstalter oder Hotelbetreiber – auf den Flugplan verlassen. Sicher hätte man wohl einiges besser machen können um dem vorzubeugen. Wenn es aber dann wirklich passiert, fehlen Informationen und Ansprechpartner vor Ort, das Chaos ist sicher.

 

8 Kommentare

  1. In UK ist die Situation mit TUI auch eine Katastrophe. Hierzu kommen noch massive Probleme mit dem Handlingpersonal. Besonders der schon vor der Pandemie bescheidene Flughafen in Manchester.

    • Gibt natürlich auch bei anderen Fluglinien bzw bei Flughäfen Probleme, aber ich verstehe das auch nicht. Was erwartet man sich? Nicht für viel Geld bekommt man mich in so einen Urlaubsbomber rein.

  2. Hallo Frankfurtflyer!
    Beim „Kommentar“ wünsche ich mir keine einfache Zusammenfassung des Inhalts, sondern eine bissige Einordnung des Geschehenen.
    In dem Fall hier: das Unternehmen hat ohne Fall B geplant und auf maximalen Ertrag hin optimiert. Wer das macht und dann von „Unvorhergesehenem“ überrasch wird, darf seinen Planungschef rauswerfen.
    CL Finale: Vorhersehbar.
    Schlechtwetter: Vorhersehbar.
    Vollauslastung auf Kante mit Risiko: war so geplant.
    Hier wurde versucht auf Kosten bekannter Risiken schon im ersten Jahr nach (nach?) der Pandemie maximalen Profit einzufliegen. Es endet im teilweise gefährlichen Desaster für hunderte Kunden!

    • Du darfst ja selbst gerne in den Kommentaren zubeissen 😉

      Ich ergreife Partei für beide Seiten- TUIfly hat hier in meinen Augen nicht alleine Schuld.
      Und ein paar Dinge sind dann doch nicht vorhersehbar.
      Schlechtwetter? Nein.
      Reservemaschinen mal auf gut Glück reservieren, obwohl sie durch CL teuer sind?

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