Mit der City Airlines GmbH hat Lufthansa eine neue Tochtergesellschaft geschaffen, welche wohl noch dieses Jahr an den Start rollen soll. Die neue Airline hat ihren Sitz in München und wird rund 40 Kurz- und Mittelstreckenflugzeug betreiben, welche dann auf Flügen innerhalb von Europa eingesetzt werden.
Der Plan für diese Airline ist eigentlich nicht neu, denn Lufthansa hat schon im letzten Jahr das Projekt „CityLine 2.0“ gestartet, dann allerdings formal gestoppt, da man mit Pilotengewerkschaft auf eine „umfassende Friedenspflicht“ bis Sommer 2023 geeinigt hatte. Sobald diese Ausläuft will man bei Lufthansa nun wohl doch mit der neuen Airline starten.
Dass Lufthansa an der Airline weiter gearbeitet hat sieht man daran, dass die Airline nun ab Sommer 2023 nach Personal für die City Airlines sucht. Dies geht auch aus der neu aufgesetzten Webseite der Airline hervor, über welche Aerotelegraph berichtet hat.
In Kürze soll auch ein Airbus A319 von Lufthansa CityLine zur Flotte der neuen City Airlines wechseln, da dieser Schritt nötig ist, damit die neue Gesellschaft ein Air Operator Certificate (AOC) erhält, denn hierfür braucht man mindestens ein Flugzeug in der Flotte.
Die City Airlines wird dabei keine Flüge unter eigener Marke verkaufen, wie man es z.B. von Eurowings Discover oder Eurowings kennt, sondern man wird ab München Kurzstreckenflüge von Lufthansa übernehmen um diese dann aber auch unter Lufthansa Flugnummer und Lufthansa Branding zu fliegen.
Damit wird die City Airlines genau so wie die Lufthansa Cityline es jetzt schon macht im 100%igen Wet Leasing für Lufthansa unterwegs sein und die neue Airline dient grundsätzlich nur als Werkzeug um Personalkosten zu senken, da sowohl das Cockpit, als auch die Kabine mit eigenen Tarifverträgen, bzw. Arbeitsverträgen außerhalb einer Tarifvereinbarung ausgestattet werden.
Für die Passagiere wird die neue Airline keinen Unterschied machen und vermutlich werden die allermeisten gar nicht mitbekommen, dass sie mit einer anderen Airline als Lufthansa fliegen.
City Airlines: Lufthansa startet im Sommer 2023 mit neuer Airline auf der Kurzstrecke | Frankfurtflyer Kommentar
Jetzt also doch! Lufthansa geht mit einer weiteren Airline an den Start und mir schwant hier wieder böses. Nicht dass ich erwarte, dass die Airline besser oder schlechter als Lufthansa selbst für die Passagiere an Bord sein könnte, sondern es wird die ohnehin sehr angespannten Verhältnisse zwischen Lufthansa und den Gewerkschaften nicht weiter befrieden.
Für Lufthansa ist solch eine neue Airline nur ein Instrument um Kosten zu reduzieren und sie ist natürlich auch eine Verhandlungsmasse bei Tarifverhandlungen mit Gewerkschaften. Dass eine weitere Airline im Konzern den Flugbetrieb nicht unbedingt einfacher macht ist dagegen eher nebensächlich.
Bei den Inflationstreibergewerkschaften muss man etwas tun.Man sieht das an Verdi mit Absurden Forderungen.Hoffentlich wird es da besser obwohl Sitz in Deutschland ist
Lieber Hasan,
die Inflation kommt nicht durch die Gewerkschaft.
die Inflation ist durch viele andere Faktoren bedingt (Krieg, knappe Rohstoffe, usw.)
Ich denke, dass Hasan auf die Lohn-Preis-Spirale hinaus will. Ich kann jeden persönlich verstehen, der mehr Geld verdienen möchte (egal, ob er/sie darauf angewiesen ist oder es nur ’nice-to-have‘ wäre). 15% mehr Lohn sind als Forderung aus meiner Sicht allerdings auch utopisch. Lieber einen Reallohn-Verlust und eine Gehaltssteigerung kleiner der Inflationsrate, als dass die Ersparnisse flöten gehen …
Was die Lufthansa da mit City Airlines abzeiht betrachte ich allerdings auch als skeptisch… Man wird wohl weiterhin erst Fehler machen müssen, bis man daraus lernt… Betrachtet man andere Airlines (insb. im außereuropäischen Markt), haben dort einige wieder einen Rückzieher von dieser Art der Kostenreduzierung gemacht und ihre Operations nun wieder unter 1-2 Dächern untergebracht… Gegenüber des Personals eine ziemlich unverschämte Aktion. Auch wenn ich die Lufthansa eigentlich mag, finde ich es lachhaft, wie man das Personal heutzutage größtenteils nur noch als Kostenfaktor sieht, aber weiterhin PR-mäßig vom Lufthanseaten-Spirit faselt…
Früher gab es ja mal die Idee ein AOC für die Kurz-/Mittelstrecke und einees für die Langstrecke zu betreiben. Aber da lagert man dann wohl lieber alles kleinteilig aus und gründet weitere AOCs (LH, EWD, CL, AD, CA, ………) Bin kein Controller, aber ob solch diverse/komplexe Operations am Ende wirklich günstiger sind… (?)
Ja, wie können die einfachen Arbeiter nur einen Inflationsausgleich haben wollen während große Unternehmen Rekordgewinne erzielen, furchtbar.
Ich verstehe das Argument des Inflationsausgleich durchaus, ABER: man muss hier langfristige Inflation ansehen und nicht opportunistisch mit den aktuellen, absurd hohen Inflationsraten argumentieren und diese dann am besten noch für die nächsten drei Jahre projizieren.
Auch das Argument man kann es ja wegen hohen Gewinnen (Rekorde wurde nicht erreicht), ist nur zündende, wenn man wie in den letzten Jahren bei Rekord Verlusten auch freiwillig hohe Lohnkürzungen akzeptieren würde. Wer aber das Risiko nicht mittragen will, der darf auch nicht die vollen Gewinne abschöpfen wollen.
Nachdem ich das geschrieben habe: Der Umgang der Lufthansa mit den Tarifpartnern und auch der der Tarifpartner mit der Lufthansa ist schlicht katastrophal und beide MÜSSEN sich hier bewegen und verändern.
Es gibt aktuell keine Lohn-Preis Spirale. Die Behauptung ist Unfug und verkennt die Kausalität.
Es muss jetzt aber in der Tat eine Preis-Lohn Spirale geben. Schnell und deutlich. Da sind die Gewerkschaften gefragt, landesweit. 2Jahre mit 8-10% Inflation machen 16-20 % Reallohnverlust.
Alleine um diesen Verlust zu kompensieren, wäre nach den üblichen Regeln der Verhandlungen eine Forderung von 36-40% nötig.
Ach ja, dieses würde wirklich nur den Verlust durch die Inflation ausgleichen und eben KEINE Reallohnsteigerung sein.
Ich kann verstehen, dass etliche Journalisten und Kommentatoren das nicht verstehen werden. So ist es aber nunmal.
In der 2. Runde der Inflation wird diese durch die Lohnsteigerungen weiter angetrieben, deshalb ist hier Mass gefragt. Übrigens 1. Semester Volkswirtschaft. Übrigens bei 40 Prozent Lohnerhöhung müssten bei Wertneutralität (zugegeben ganz einfach gerechnet ohne Nebeneffekte ) auch die Preise um 40 Prozent steigen. D.h. Lohnsteigerungen sind somit per se weder moralisch gut noch schlecht, es zahlt auch nicht der liebe Gott sondern jeder Konsument, also wir. Ob bei 40 % Preiserhöhung auf 2 Jahre weiterhin viele Tickets dann verkauft werden?
Hallo Jürgen
Aktuell gibt es aber nunmal faktisch das Ei (Inflation) und definitiv (noch ?) keine Henne (Einkommenserhöhung). Daher wundere ich mich immer wie viele Journalisten ohne Sachverstand voneinander abschreiben. Copy Paste, alternative Fakten, Schwarmdummheit.
Die theoretischen Weisheiten aus dem Studium sind derartig veraltet, mein Professor hätte bei dem Wort Minuszins sicherlich Schluckauf bekommen.
Wer meinen ersten Kommentar genau lesen möchte, wird auch erkennen können, dass nach meinen Worten nicht die Erhöhung, sondern nur die Forderung in dieser (doppelten) Höhe sein muss. Wegen des üblichen Verhandlungsabschlags. Wir werden mmn diese +40% allerdings sehen zu heute, es wird aber noch dauern, es könnte aber auch noch deutlich höher gehen insgesamt.
Die Regierungen haben weltweit großes Interesse an der Inflation um deren Schulden wegzuschrumpfen, deren gegenteilige Aussagen halte ich schlicht für Lügen.
Nebenbei wird durch das Delta von 8% zwischen Tagesgeld und Inflation der feuchte Traum der Linken bzgl der Reichen möglich.
Und ja, wir alle werden das bei allen Produkten demnächst mitbezahlen. Alle bei allem.
Schon mal die Geldmenge 2008 zu 2023 verglichen ? Faktor 6, denn mal gute Nacht… zur Erinnerung, 2008 war Wirtschaftskrise wegen „zu großer Geldmenge“
Herzliche Grüße unbekannterweise
Und wieder eine neue Airline mit neuer Chefetage. Im Gegensatz zu den Fachkräften scheint der Markt an Führungskräften wohl noch nicht leergefegt zu sein.
Ach ja. Um deine Frage zu beantworten: Ja, es werden sich künftig sicherlich zu +40% ebensoviele Tickets absetzen lassen.
In den letzten 24h hatte ich das Vergnügen mit 1x Langstrecke mit 3 überbucht und einmal Kurzstrecke ebenfalls überbucht. Immense Nachfrage selbst im März. Kein einziger freier Platz von über 400 verfügbaren Sitzen.
Schöne Diskussion mit Dir, macht Spaß. Ich glaube, dass mit dem Fliegen wird allerdings – in Deutschland- deutlich abnehmen. Klar, erst mal eine Zunahme, die Leute wollen einfach wieder weg nach Corona, geht mir ja auch so. Zweitens sind die Kapazitäten noch nicht wieder wie vor Corona, aber da weiß Christoph sicher besser Bescheid. Und drittens kam man in der Wirtschaft und auch sonst im Leben nicht alles mit Videokonferenzen ausgleichen, hier besteht nach fast 3 Jahren ein deutlicher Nachholbedarf. Aber spätestens wenn Otto Normalverbraucher realisiert hat, dass die Inflation allein in den letzten beiden Jahren 20% seiner Vermögensarbeitsleistung, egal ob in Eigenregie (Stichwort Bankdepot) oder Zusatzrentenversicherung beim Arbeitgeber etc. , kassiert hat, wird es verdammt kritisch. Ich will es selbst nicht glauben: was man sich in 30 Jahren angespart hat für die Rente ist zu einem Fünftel weg, perdu. 6 Jahre umsonst gespart und das holt man auch mit 20% Lohnsteigerungen nie mehr im Leben rein! Mag sein, dass der Flugverkehr zunimmt international, aber die Deutschen werden es sich nicht mehr so leisten können! Beispiel von mir: genau vor Corona Familienreise nach Fernost für 1800 pro Nase, momentan 3700 pro Nase.