Condor erweitert Zubringer-Angebot: Noch mehr Flüge innerhalb Deutschlands und Europas

Condor im Streifenlook. Foto: Sebastian

Die deutsche Fluggesellschaft Condor erweiterte ihren Flugplan für den Sommer 2025 um eine Reihe neuer Ziele mit Schwerpunkt auf Städtetrips innerhalb Deutschlands und Europas. Der Grund für diese Strategieänderung liegt in einer kürzlich ergangenen Entscheidung des Bundesgerichtshofs, die Condor mit den Lufthansa-Zubringern eine Existenzgrundlage entzogen hat. Die Airline geht nun noch einen konsequenten Schritt weiter und erhöht die Kapazitäten auf den neuen Strecken. Außerdem wurden auch völlig neue Verbindungen zur Buchung freigeschaltet.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • City Destinations: Condor fliegt ab Sommer 2025 täglich von Frankfurt nach Berlin, Hamburg, München, Prag, Paris, Mailand, Rom, Wien und Zürich.
  • Zusätzliche Flüge: Auf vielen Strecken wurde jetzt ein zweiter täglicher Flug geplant und Paris ist neu dabei.
  • Neue Ziele ab Wien: Aus der Hauptstadt Österreichs geht es ab März auch nach Rhodos, Kos und Mallorca.

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Dass der Ferienflieger Condor innerdeutsch fliegt und auch europäische Destinationen ins Angebot aufnimmt, die eher für einen Städtetrip bekannt sind, ist eher ungewöhnlich. Doch warum die Airline ab dem Sommerflugplan 2025 von Frankfurt auch nach Berlin, Prag und Co. fliegt, ist seit einigen Wochen klar. Eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs erlaubte der Lufthansa, sich aus dem Zubringergeschäft für Condor zurückzuziehen. Zwar kann der Urlaubsflieger weiterhin Sitzplätze der Lufthansa buchen, jedoch zu deutlich schlechteren Konditionen als zuvor mit dem Special Pro Rate Agreement.

Condor wurde damit gezwungen, die Langstreckenflüge ab Frankfurt selbst zu befüllen und kündigte die „City Destinations“ an. Obwohl innerdeutsche Flüge derzeit mit einer hohen Abgabenlast belegt sind, plante die Airline tägliche Flüge von Frankfurt nach Berlin (BER), Hamburg (HAM) und München (MUC) ein. Zusätzlich fanden auch die Flughäfen Mailand Malpensa (MXP), Prag (PRG), Rom-Fiumicino (FCO), Wien (VIE) und Zürich (ZRH) ihren Weg in den Flugplan.

Foto: Condor

Condor erweitert Zubringer-Angebot | Neue Ziele und höhere Frequenzen

Obwohl die Einmischung der EU-Kommission gerade wieder ein wenig Hoffnung bei Condor aufkeimen lässt, werden die Kapazitäten auf den „City Destinations“ nochmals ausgeweitet. Viele der Ziele erhalten damit einen zweiten täglichen Flug. Nach Berlin, Hamburg und München geht es dann sowohl morgens als auch nachmittags. Auf den Flügen nach Hamburg und München wird dabei sogar durchgehend auf den Airbus A321 bzw. A321NEO (München) gesetzt. Auch nach Mailand, Prag und Zürich setzt die Fluggesellschaft aus Neu-Isenburg auf einen zweiten Umlauf. Als neue Städteverbindung werden ab Ende März 2025 täglich auch zwei Flüge von Frankfurt nach Paris (CDG) durchgeführt.

Das neue Ziel Wien (VIE) dient zukünftig nicht nur als Zubringer für die Langstrecke ab Frankfurt sondern auch als Ausgangspunkt für ausgewählte Feriendestinationen. Die Österreicher dürfen sich dabei auf drei wöchentliche Flüge nach Rhodos (RHO), jeweils zwei Flüge pro Woche nach Kos (KGS) und Palma de Mallorca (PMI) freuen.

Über die neue Inlandsverbindung in Italien hatten wir bereits berichtet. Nun hat Condor die täglichen Flüge zwischen Rom und Palermo (PMO) auch offiziell bestätigt. So wie auch über die neue Condor-Langstrecke nach Panama.

Screenshot: gcmap.com

Condor erweitert Zubringer-Angebot | Frankfurtflyer Kommentar

Offensichtlich hat sich Condor mittlerweile damit abgefunden, die Flüge über den Atlantik und nach Asien selbst mit Passagieren zu füttern. Da macht es natürlich auch Sinn, zwei Umläufe am Tag zu haben, um zum einen die Passagiere zu ihrer Langstrecke zu bringen und sie aber auch wieder nach Hause zu befördern. Ein Zeichen dafür, wie erfolgreich die eigenen Zubringerflüge bisher sind, ist das allerdings noch nicht. Was jedoch ein Indikator dafür ist, dass Condor mit vielen Passagieren rechnet, ist die Wahl des Flugzeugtyps. Auf einigen Verbindungen wurden die zusätzlichen Flüge mit dem größeren Airbus A321 bzw. A321NEO geplant.

Ich freue mich, wenn das Konzept funktioniert und Condor zumindest die wichtigsten Langstrecken so selbst füllen kann. Denn die „City Destinations“ schaffen eine zusätzliche Alternative für reine Inlandsflüge und auch europäische Ziele, die bisher sehr stark vom Lufthansa-Konzern dominiert wurden. Womit ich weiterhin hadere: Wären die Langstrecken nicht an einem anderen deutschen Flughafen, wie Düsseldorf (DUS) oder Berlin (BER) besser aufgehoben, um so auch einen Standortvorteil gegenüber Lufthansa nutzen zu können. Aber dieses Thema ist deutlich komplexer.

Quelle: AeroRoutes.com

2 Kommentare

  1. Ich denke, dass dieser Schritt auch im Hinblick auf den zukünftig geplanten Exit erfolgt, da potentielle Investoren die Risiken der Abhängigkeit von Zubringerflügen durch LH in Ihrer Bewertung berücksichtigen bzw. einpreisen werden. Und da die Pareto-Regel (80:20 Regel) auch in der Luftfahrt gelten dürfte, hat man mit den eigenen Zubringern – gerade aus dem DACH-Raum – wahrscheinlich einen beträchtlichen Teil der Umsteiger mit eigenem Gerät abgedeckt.

  2. Man muss Condor viel Erfolg wünschen: Eine gut geführte Airline mit einem guten Produkt. Wenn sie nun mehr innerdeutsche und Europaflüge anbietet, ist das eine willkommene Alternative zu dem Quasi-Monopolisten Lufthansa, der seine Dominanz in Europa mit der ITA-Übernahme noch weiter verstärkt und die Preise diktiert.

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