Es ist zwar schon Jahrzehnte her, dass Lufthansa die Tochter Condor an Thomas Cook verkauft hat, aber es gab dennoch bis vor kurzem eine recht enge Partnerschaft zwischen Lufthansa und Condor, die auf sehr alten Verträgen beruht. Hierbei gab es aber zuletzt immer wieder Streit aufgrund der Zubringerflüge, welche Lufthansa für die Condor Langstrecken nach Frankfurt durchführt und nun wird im Sommer 2025 Condor dieses Thema selbst in die Hand nehmen, denn man wird erstmals seit Jahren wieder selbst Zubringerflüge in Deutschland und Europa fliegen.
Im Detail will Condor ab dem 31. März je einmal am Tag von Frankfurt nach München, Hamburg, Berlin, Wien, Zürich, Prag, sowie Mailand (MXP) und Rom (FCO) fliegen. Die Flüge sind hierbei so geplant, dass sie ideal als Zu- und Abbringer für die Langstreckenflüge geeignet sind, welche Condor ab Frankfurt nach Nordamerika durchführt.
Buchen kann man diese Verbindungen zwar auch einzeln auf der Webseite von Condor, aber man merkt schon anhand der Flugzeiten, dass diese exakt so gestaltet sind, dass Condor selbst einen täglichen Zu- und Abbringer anbieten kann, um sich von Lufthansa unabhängig zu machen. So fliegen die Flugzeuge alle am Morgen nach Frankfurt und die Flüge von Frankfurt in die „City Destinationen“, finden alle am Nachmittag statt.
Zuletzt hatte Lufthansa die Verträge mit Condor einseitig gekündigt und man möchte keine Zubringer mehr für den Ferienflieger anbieten, insbesondere nicht zu besonders günstigen Preisen. Aktuell läuft ein Gerichtsprozess darüber, ob Lufthansa dies überhaupt darf, aber Condor nimmt dieses Problem nun offensichtlich in die eigenen Hände.
Peter Gerber, CEO von Condor hierzu:
Mit den acht neuen Städteverbindungen, die jeweils einmal täglich im Sommerflugplan stehen, erweitert Condor ihr Angebot um aufregende City-Ziele, in denen man eine fantastische Zeit verbringen kann.Schließlich ist Condor schon lange kein klassischer Ferienflieger mehr: Wir entwickeln unseren Flugplan im Einklang mit den Bedürfnissen unserer Gäste konsequent weiter.
Spannend bei der Ankündigung von Condor, dass man diese City Flüge nun im Sommer selbst durchführt ist auch, dass man Flugzeuge aus Deutschland heraus zu den ausländischen Flughäfen verlegen wird und dann wohl auch noch von beispielsweise Rom, Mailand oder Prag neue Flüge anbietet.
Der CEO von Condor begründet dies mit den exorbitant hohen Standortkosten in Deutschland:
Dazu kommen die exorbitant steigenden Standortkosten in Deutschland, die uns dazu bewogen haben, insgesamt fünf Flugzeuge nach Zürich, Wien, Prag, Mailand und Rom zu verlagern, um dort wirtschaftlich zu wachsen.
Condor fliegt ab Sommer 2025 eigene Zubringerflüge in Deutschland und Europa | Frankfurtflyer Kommentar
Condor legt in den letzten Jahren eine sehr beeindruckende Transformation hin und nun schafft man sich auch eigene Zubringerflüge, womit man unabhängiger von Lufthansa wird. Ich bin sehr gespannt ob diese ersten City Flüge nur der Anfang sind und ob man hier vielleicht wie Air Berlin vor Jahren ein echtes Netzwerk in Europa aufbaut. Dem Wettbewerb in Deutschland würde es auf jeden Fall gut tun, denn aktuell sind die Frequenzen mit nur einem Hin- und Rückflug pro Tag für Lufthansa wohl keine Konkurrenz.
Die Frequenzen sind keine Konkurenz zur LH, aber man kann mit einem Umlauf (z.B. FRA/HAM) wunderbar alle Amerika Fluege zw. sagen wir 10:30 und 13:00 Uhr feeden – das sind morgen z.B. 7 Fluege. Wenn man nur bis 12:00 geht, sind es 5 Fluege. Wenn man pro Flug nur 20 Pax aus HAM feeded, ist der A320 schon 2/3 bis 3/4 voll. Kann also gut klappen.
Sonst hat DE nur noch 4 Langstrecken zw. 1500 und 2200 Uhr.
Das sieht eigentlich an allen Tagen +/-1 Flug so aus.
Die genannten Langstecken kommen zw. 14:00 und 17:00 in FRA an, dann kann man wieder die Paxe heimfliegen.