Condor muss Start in München bei hoher Geschwindigkeit abbrechen

Foto: Condor

Am vergangenen Freitag gab es gegen 6 Uhr früh einen Schreckensmoment für die Passagiere eines Airbus A320 der Condor. Der Jet verließ pünktlich seine Parkposition und rollte zur Startbahn. Als die Maschine zum Abheben bereit war und voller Schub gegeben wurde, bemerkten die Piloten unterschiedliche Werte auf den Geschwindigkeitsanzeigen.

Als Folge musste der Startvorgang abgebrochen werden. Der Airbus hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine Geschwindigkeit von etwa 185 km/h, konnte aber noch sicher zum Stehen kommen. Mit einer Ersatzmaschine wurden die Fluggäste mit gut vier Stunden Verspätung an ihr Ziel gebracht.

Ein Startabbruch passiert immer wieder und wird aus den verschiedensten Gründen vorgenommen. In diesem Fall musste bei hoher Geschwindigkeit abgebremst werden, da es offensichtlich zu nicht übereinstimmenden Anzeigen auf den Fluggeschwindigkeitsinstrumenten gab. Das Manöver ist nur bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit möglich und wird vor jedem Flug anhand unterschiedlicher Parameter neu errechnet – danach muss auf jeden Fall gestartet werden.

Zum Einsatz kam ein fast 23 Jahre alter A320 mit der Kennung D-AICE. Der Flug hatte die Nummer DE1606 und sollte am 18. Juni von München nach Mykonos fliegen. Auf Flightradar kann man diesen kurzen Verlauf anhand der Daten nachverfolgen und erkennen, dass die Maschine fast 100 Knoten erreicht hatte.

Flightradar

Das Flugzeug ist schon seit 2004 in der Flotte der Condor und wurde zuvor bei den Schwestergesellschaften Condor Berlin sowie Thomas Cook eingesetzt. Nach zwei Tagen Pause und einer technischen Überprüfung ist der Jet seit Sonntag wieder im Liniendienst.

Um die Passagiere des Fluges nach Mykonos am letzten Freitagmorgen auf den Weg zu bringen, hat der Ferienflieger eine etwas größere Reservemaschine des Typs A321-200 aus Frankfurt/Main geschickt. Bis eine neue Besatzung bereit stand und die Maschine in München eingetroffen war, dauerte es einige Zeit. Die griechische Insel wurde mit 4:05 Stunden Verspätung erreicht.

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Ein Startabbruch ist nichts Ungewöhnliches, kommt aber verhältnismäßig selten vor. Ich selbst habe dies schon erlebt, während die Maschine beschleunigt wurde, wurden die Piloten im Cockpit von einer nicht korrekt verschlossenen Fluggasttür gewarnt und bremsten ab. Obwohl dies bei geringer Geschwindigkeit passierte, entwickelten sich erstaunliche Kräfte, zahlreiche Gegenstände schossen über den Kabinenboden.

Bei 185 km/h dürfte der Schrecken entsprechend groß gewesen sein und die knapp 180 Fluggäste waren spätestens dann richtig wach.

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