Condor ist seit etwa 15 Jahren Teil des Reisekonzern Thomas Cook und daher auch eine Zeit lang unter dem Namen Thomas Cook Airlines ab Deutschland geflogen. Thomas Cook möchte seine Airlinesparte verkaufen und dies vermutlich nicht ganz freiwillig, denn der Reiseveranstalter braucht dringend frisches Kapital.
Wie ernst es um die Condor Mutter Thomas Cook steht, zeigt sich gerade in England, denn Thomas Cook musste Milliarden Verluste verkünden und die Aktie des Konzerns befindet sich im freien Fall. Analysten der Citibank haben das Kursziel der Thomas Cook Aktie sogar auf 0 gesetzt, womit sie ihren Anlegern raten, die Aktien zu verkaufen, da man mit einer Insolvenz von Thomas Cook rechnet.
Für das letzte Winterhalbjahr, welches in der Reisebranche immer als schwierig und oft als verlustreich gilt, musste Thomas Cook einen Verlust von satten 1,5 Milliarden Pfund ausweisen. Auch für den Sommer rechnet man mit schweren Zeiten und man hat bei Thomas Cook wenig Hoffnung auf nennenswerte Besserungen.
Ein großes Problem ist für den britischen Reiseveranstalter die Unsicherheit durch den Brexit. Die Briten haben aufgrund der Unsicherheiten rund um den Brexit ihre Reisepläne deutlich zurückgefahren. Das schwache britische Pfund trägt sein Übriges dazu bei, dass die Buchungen bei Thomas Cook deutlich zurückgegangen sind.
Auswirkungen auch auf den Condor Verkauf
Die anscheinend recht dramatische Situation bei der Condor Mutter hat natürlich auch Auswirkungen auf den geplanten Verkauf von Condor. Hier hat besonders die Lufthansa sehr großes Interesse an einer Übernahme der ehemaligen Tochter.
So ist hier nun ein gewisser Zeitdruck geboten und schon aus kartellrechtlichen Gründen wäre eine komplette Übernahme von Condor vermutlich nicht ganz einfach und Zeitdruck würde die Umsetzung nicht unbedingt einfacher machen.
Das größte Interesse hat Lufthansa ganz offensichtlich an den Langstrecken von Condor. Man könnte hier auch auf eine Insolvenz von Thomas Cook spekulieren. Auch wenn dies nicht sofort eine Folgeinsolvenz von Condor zur Konsequenz haben würde, könnte man versuchen nur die Condor Langstrecken vom Insolvenzverwalter der Thomas Cook AG zu kaufen. Dieser wird vermutlich bei einer Zerschlagung von Condor und der gesamten Thomas Cook Airline Gruppe zugänglich sein. Thomas Cook möchte aktuell gerne die Airlinesparte als Ganzes verkaufen, als Condor und die Thomas Cook Airlines aus England, Spanien und Skandinavien.
Der Kauf von Condor ist unter den Lufthansa Aktionären nicht unumstritten. Der Ferienflieger hat zwar einen exzellenten Ruf und ist bestens für sein sehr individuelles Geschäftsfeld aufgestellt, allerdings hat man auch eine sehr alte Flotte. Wer Condor kauft, der kauft damit auch die Verpflichtung die Flotte zu erneuern, was in den kommenden Jahren nötig wird. Diese hohe Investition schreckt die Anleger bei der Condor Übernahme ab.
Nicht wenige der Anlegern würden es sicher bevorzugen, wenn der Eurowings-Konkurrent am Frankfurter Flughafen auch ohne Zutun der Lufthansa vom Markt verschwindet. Um die Marke Condor wäre dies allerdings extrem schade.
Condor Mutter steht kurz vor der Insolvenz | Frankfurtflyer Kommentar
Condor stehen turbulente Zeiten bevor. Ein Verkauf von Deutschlands beliebtestem Ferienflieger könnte durch die drohende Pleite von Thomas Cook schneller kommen als viele erwartet haben. Auch könnte Condor im Falle von einer Thomas Cook Pleite belastet werden, denn der Anbietet hat sich natürlich große Kontingente in den Condor Flugzeugen gesichert.
Insbesondere die schlechte Bewertung von Thomas Cook und die drohende Insolvenz dürften ebenfalls zu rückläufigen Buchungen führen. Wie es mit Condor weiter geht, bleibt äußerst spannend.
Kommen da die ungeliebten 340 noch einmal zu Ehren?
Abgeschrieben sind sie ja, noch gar nicht so extrem alt, beliebt bei fast allen Fluggästen. Trotz des höheren Keronsinverbrauchs und der doppelten Triebwerkswartungskosten vielleicht gut, die wirklich alten 767 5 Jahre zu ersetzen, bis wirkliche Neuanschaffungen möglich sind?
Früher waren weniger Pauschis unterwegs, es ging uns gut.
Dann waren viele Pauschis unterwegs, es ging allen besser.
Inzwischen sind zu viele Pauschis unterwegs,
und es wäre besser, es ginge uns wieder gut!