Condor wirft Smart Lynx-Wetlease raus | Air Belgium und Wamos Air folgen

Ein Airbus A330-900NEO von Condor. Foto: Condor

Zahlreiche Fluggäste gingen auf die Barrikaden, nachdem Condor einen extrem eng bestuhlten Airbus A330 auf der Strecke nach Punta Cana einsetzte. Durchgeführt wurden die Flüge im Wetlease von der lettischen Smart Lynx zurückgriff. Doch der deutsche Ferienflieger reagierte auf das verheerende Feedback seiner Kunden und beendet nun die Zusammenarbeit mit Smart Lynx.

Eigentlich ist Condor dabei seine Kabine deutlich aufzuwerten. So investiert die Airline gerade hohe Summen in die Modernisierung der Flotte. Mit der Anschaffung des Airbus A330-900neo steht ein echtes Upgrade an. Doch noch ist die Flotte sehr inkonsistent. Fluggäste können ein deutlich gehobenes Reiseerlebnis haben, wenn sie einen der geleasten A330 aus der ehemaligen Etihad Flotte erwischen. Doch es kann auch in die andere Richtung gehen, denn Condor muss, um den gesamten Flugplan zu bedienen, auf Wetlease-Anbieter zurückgreifen.

Upgrade in der Condor Flotte.

Wetlease bedeutet, dass eine Fluggesellschaft quasi ein Komplettpaket bei einer andere Fluggesellschaft einkauft. Der Wetlease-Anbieter stellt dabei nicht nur das Flugzeug zur Verfügung, sondern auch die Crews die dieses Flugzeug fliegen und den Service umsetzen. Dadurch kann sich das Produkterlebnis natürlich deutlich verändern. Häufig zum Schlechten, da Fluggäste etwas anderes bekommen als sie erwarten. Manchmal gibt es aber auch eine Verbesserung, so wie beim Finnair-Wetlease auf Eurowings Discover-Flügen.

Und so kam es zuletzt insbesondere auf den Flügen von und nach Punta Cana zu massiven Beschwerden, nachdem Condor auf dieser Strecke auf einen Wetlease-Anbieter setzte. Dort fliegt derzeit Smart Lynx mit einem Airbus A330 aus der ehemaligen Air Asia X-Flotte. Statt in 2-4-2-Sitzreihen saßen Fluggäste dort deutlich dichter nebeneinander auf jeweils drei Sitzen pro Gruppe. (3-3-3-Bestuhlung). Auch der Zustand des Flugzeuges insgesamt und die Sprachkompetenz der Kabinenbesatzung ließen selbst hartgesottene Vielflieger verzweifeln.

Condor Wetlease: Air Belgium und Wamos Air folgen auf Smart Lynx | Condor reagiert auf Feedback

Condor hat nach dem negativen Kundenfeedback jedoch nun die Reißleine gezogen und die Zusammenarbeit mit Smart Lynx beendet. Stattdessen wird in den kommenden Wochen auf Air Belgium und Wamos Air gesetzt, wie das Portal aerotelegraph.com berichtet.

Air Belgium setzt dabei einen Airbus A330-900neo ein, der insgesamt mit drei Klassen ausgestattet ist. So gibt es 30 Sitze in der Business Class, die sich in ein flaches Bett verstellen lassen, 21 Premium Economy Class Sitze und 235 Plätze in der „Holzklasse“. Die spanische Wamos Air setzt einen älteren A330 ein, der über 30 Business Class und 255 Economy Class Sitze verfügt. Mit dieser Entscheidung ist Condor überzeugt, wieder ein Produkt anzubieten, das in den Gesamtstandard der Airline passt.

Die Air Belgium Business Class mit Sitzen in einer 1-2-1-Konfiguration. Foto: Air Belgium

Wer auf dem Airbus A330neo von Air Belgium reisen möchte, kann dies in den kommenden Wochen auf der Strecke nach Punta Cana in die Karibik tun. Wamos Air steuert sowohl Toronto als auch New York an. Das Engagement ist zunächst für einige Wochen geplant, ehe wieder eigenen Condor Maschinen zum Einsatz kommen.

Auch eine echte Premium Economy Class ist bei Air Belgium an Bord. Foto: Air Belgium

Condor Wetlease: Air Belgium und Wamos Air folgen auf Smart Lynx | Frankfurtflyer Kommentar

Das billig nicht immer gut ist, musste der Ferienflieger Condor jetzt am eigenen Leib erfahren. Es hagelte Beschwerden und negative Schlagzeilen, nachdem die Airline auf den Wetlease-Anbieter Smart Lynx zurückgegriffen hatte. Doch das Condor Management handelte schnell und tauscht den Kooperationspartner kurzfristig aus. Zumindest mit den Air Belgium A330neo erwartet Fluggäste damit sogar eine echte Produktverbesserung, denn es gibt eine echte Premium-Economy Class und gute Business Class Sitze, die sich in ein flaches Bett verwandeln lassen.

Quelle: aerotelegraph.com

9 Kommentare

    • Wieso? Ich freue mich schon auf meinen „Finnair“ Eurowings Discover Flug. Mit LH Bestuhlung hätte ich die gar nicht gebucht, aber hier ist das Wetlease doch ein echtes Upgrade, bei den Sitzen und ich habe noch keine negativen Erfahrungen mit Finnair Crews gemacht.

      Richtig witzig ist ja, wenn die mit Maschinen mit Oneworld Lackierung für eine LH Group Gesellschaft fliegen. 😀

        • Sieht nicht danach aus. Sie bedienen die Strecke täglich mit dem AY A350. Steht auch bis Ende März so drin. Ansonsten muss ich wohl schnell nochmal umbuchen. Die 50 Euro wäre es mir wert. 😀

      • Bekannte von mir ‚fluchen‘ da rüber. OK, Ursprünglich LH gebucht dann auf EWD umgebucht und dann FinnAir bekommen, mit einer wohl auch nicht so ‚prickelnden‘ Crew (Angeblich nicht mal richtig Englisch, was mich bei FinnAir schon wundert).

        • @Kai

          Na ja, vielleicht war/ist ja das Englisch ihrer „Bekannten“ nicht so prickelnd?
          Die Finnen sprechen eigentl. alle ein sehr gutes Englisch
          Aber hat sich eh bald erledigt- Wetlease mit FinAir läuft aus, wie man den Medien entnehmen kann.

          ZU Condor, gut dass sie reagiert haben!!

          LH scheint „Beschwerden“ (generell) da weniger ernst zu nehmen – sehr oft bekommt man gar keine Antwort(nicht nur ich), oder eine Paste&Copy Mail Antwort, das war es dann.

  1. Ich bin seit der Ankündigung der neuen Flieger von Condor sehr überrascht.
    Und zwar durch und durch positiv. ☺️👍
    Nicht nur, dass Sie jetzt eine moderne Business Class bekommen, sondern auch noch auf die Beschwerden Ihrer Kunden achten.
    Es gibt wenige Airlines, die so schnell reagieren.
    Hier scheint das Management mal richtig gut zu sein und nicht nur auf EBIT fokussiert.

    • Ich würde mal behaupten, dass dies eine Entscheidung mit Blick auf das EBIT ist, denn wenn die Kunden aktiv nicht mehr Condor (oder die eigene Airline) buchen, kann das nicht positiv für das EBIT sein, egal wie viel man noch einspart. Dass haben nur nicht alle Manager verstanden, denn kurzfristig mag es sich positiv auswirken, aber gerade außerhalb der Luftfahrt fallen mir dutzende von Firmen ein, welche durch „Optimierung“ die Bilanzen geschönt haben, sich aber dann Jahrelang von dem ex Management erholen mussten oder es auch nicht mehr geschafft haben.

  2. Dass das ein Mistprodukt war, hat das Condor Management für Monate billigend in Kauf genommen. Wer sich den Hobel mal angeschaut hat, hätte den nicht in die Flotte aufgenommen. Das scheint offenbar nicht passiert zu sein.

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