Das Coronavirus in seiner neuen Covid-19 Form stellt momentan eine der größten Herausforderungen für die Weltwirtschaft dar und auch die Luftfahrt wird hiervon extrem stark getroffen. Die oft irrationale Panik vor dem Virus sorgt zu einer enormen Reiseunlust, Reiseverboten und die Branche beklagt neben dem generellen Einbruch von Buchungen auch no show Raten von bis zu 50%, welche auch für leere Flugzeuge sorgen.
Bei uns ist die Lufthansa Gruppe als größte Airline in Deutschland, Österreich und der Schweiz natürlich auch am stärksten betroffen und wenn man sich nun die neuen Zahlen ansieht, wirkt die Situation extrem bedrohlich. So hat die Lufthansa Gruppe ausgerechnet, dass man in den kommenden Wochen etwa 150 der 750 Flugzeuge eigentlich nicht braucht und abstellen könnte.
Um den nun plötzlich aufgekommenen Überkapazitäten entgegenzuwirken, müssen auch Flüge bei den Airlines der Lufthansa Gruppe gestrichen werden, was auch für alle Passagiere spürbare Auswirkungen hat.
Lufthansa hat 150 Flugzeuge zu viel
Durch den massiven Rückgang an Buchungen und den damit verbundenen Überkapazitäten, hat Lufthansa aktuell rechnerisch 150 Flugzeuge zu viel. Davon entfallen auch etwa 25 Maschinen auf Langstreckenflugzeuge. Dies liegt natürlich nicht nur daran, dass man die Flüge nach China eingestellt hat, auch andere Langstrecken werden ausgedünnt und teilweise Frequenzen gestrichen.
Aufgrund der massiv zurückgehenden Nachfrage nach Langstreckenflügen, muss Lufthansa auch auf Kurzstrecken die Kapazitäten kürzen, denn viele Passagiere nutzen diese Flüge nur als Zubringer zur Langstrecke. Nachdem diese Passagiere wegfallen, ist die Auslastung auf der Kurzstrecke auch entsprechend gering.
Erschwerend hinzu kommt auch der Reisestop vieler Unternehmen, welcher zum einen natürlich auch durch die Sorge um den Covid-19 Virus geschuldet ist, aber auch der Tatsache, dass fast alle Industrien aktuell einen massiven Rückgang verspüren, was natürlich auch die Geschäftszahlen drückt.
Lufthansa hat aktuell vor allem innerdeutsche Flüge mit sofortiger Wirkung gestrichen, aber auch die Flüge nach Italien werden ausgedünnt. Daneben fliegt Lufthansa bis mindestens Ende April nicht nach Festland China und auch die Flüge nach Hongkong hat man massiv ausgedünnt. So wurden die täglichen Flüge von München nach Hongkong eingestellt und man fliegt nur noch ab Frankfurt in die Finanzmetropole.
Inzwischen ist klar, dass Lufthansa alleine im März 7.000 Flüge wegen dem Coronavirus streichen muss und die Flugzeuge die fliegen, sind alles andere als gut ausgelastet. Diese Zahl könnte sogar noch steigen, denn seit gestern ist auch bekannt, dass die Lufthansa Gruppe alle Flüge nach Tel Aviv einstellen muss, aufgrund des Einreiseverbotes in Israel.
Swiss muss Langstrecken streichen
Auch die erfolgsverwöhnte Swiss muss unter der aktuellen Krise Federn lassen. So wird man etwa 10% der Kurzstreckenflüge streichen und insbesondre die teuren Tagesrandverbindungen kürzen, um Crew Aufenthalte im Ausland zu reduzieren. Zusätzlich werden einige Langstrecken ausgedünnt.
Auch Swiss hat die Flüge nach Mainland China bereits eingestellt und die Flüge nach Hongkong hat man reduziert. Die neue Destination Osaka in Japan muss nun kurz nach den ersten Flügen von fünf Frequenzen pro Woche auf drei Flüge gekürzt werden und auch nach Tokyo und Singapur will man Flüge streichen.
Flugzeuge sollen nicht technisch eingelagert werden
Die Lufthansa Gruppe wird nicht wirklich 150 Flugzeuge abstellen und einlagern, sondern vielmehr entsprechen diese 150 Flugzeuge den jetzt existenten Überkapazitäten und unterstreichen die schwere Situation. Vorerst will Lufthansa die Flugzeuge, welche nun nicht benötigt werden, als operative Reserve verwenden um so z.B. Verspätungen vorzubeugen und man will auch Wartungen teilweise vorziehen.
Sollte die Situation wie sie jetzt ist allerdings noch lange andauern, ist nicht ausgeschlossen, dass man nicht doch Flugzeuge einlagern muss oder sich vorzeitig von älteren Maschinen ohne Ersatz trennt.
Lufthansa Gruppe hat 150 Flugzeuge zu viel und streicht Flüge | Frankfurtflyer Kommentar
Die Luftfahrtindustrie wird von dem Covid-19 Virus stark gebeutelt und auch Lufthansa leidet offensichtlich sehr darunter. Ich bin schon sehr auf die Zahlen für das erste Quartal gespannt, diese werden vermutlich verheerend ausfallen. Hoffen wir nur, dass sich die Situation schnell entspannen wird!
Hab an euch eune Frage, da mich die Zusammenstreichung der Flugpläne leider auch betrifft: Bin gerade auf einer längeren Reise in Ozeanien und hatte u.a
einen Flug von PER nach ICN über NRT gebucht. Leider hat jetzt Asiana meinen Weiterflug von NRT nach ICN gestrichen und mich auf einen Flug mit 30 Minuten Umstiegszeit umgebucht. Heisst: Planmässige Ankunft mit ANA um 8:30 und Weiterflug mit Asiana um 9:00 (immerhin jew. Terminal 1). M.E. kann das doch nie klappen, zumal ich auch noch Aufgabegepäck habe.
Nun meine Frage: Habt ihr Erfahrungen mit so kurzen Umstiegszeiten? Hab ich eine reele Chance den Anschlussflug zu bekommen bzw wartet Asiana im Zweifel? (Hab kein Vielfliegerstatus, aber es sind alles BC-Flüge, die unter einer Buchungsnummer laufen und mit M&M-Meilen gebucht wurden).
Verpasse ich den Flug, geht der nächste erst 24 Std. später…
Flughafen Wien schafft angeblich 25 Minuten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Minimum_Connecting_Time
NRT ist da m.E. eine andere Hausnummer, zumindest mir erscheint das kaum möglich.
Da muss wirklich alles passen und es darf sich nichts verzögern. Klingt sehr knapp kalkuliert, ich würde es auch nicht riskieren.
In ICN traue ich denen die Umsteigezeit zu. Evtl, kommt das Gepäck nach
Kann ich nicht behaupten. Allein der Weg zwischen den Gates hat ewig gedauert und dann noch Transfer Security.
Allerdings steigt John in NRT um und ich würde mal generell sagen, dass das zu knapp ist. Besonders mit Gepäck.