
Eigentlich sollten in der Lufthansa Gruppe schon über 20 Boeing 787-9 Dreamliner fliegen und die Langstreckenflotte modernisieren. Wer aktuell aber mit Lufthansa unterwegs ist, der sitzt gerade ab Frankfurt oft in doch recht alten Airbus A340-300, und das, obwohl im Boeing Delivery Center in South Carolina 15 fertig gebaute Boeing 787-9 Dreamliner für Lufthansa zur Übergabe bereitstehen.
✈️ Eröffnung verzögert: 15 Boeing 787-9 Dreamliner stehen bereit, können aber nicht an Lufthansa ausgeliefert werden.
🪑 Kabinenproblem: Verankerung der neuen Allegris Business Class Sitze verursacht Zertifizierungsprobleme.
🛬 Notlösung möglich: Lufthansa plant Einsatz mit gesperrten Sitzen oder Kurzstreckenflüge ohne Business Class.
Seit über zwei Jahren verzögert sich die Auslieferung dieser Flugzeuge immer weiter und immer wieder mit verschiedenen Gründen. Eigentlich sollten die Boeing 787-9 Dreamliner schon diesen Sommer endlich an Lufthansa ausgeliefert werden, aber dies verzögert sich weiterhin, und intern bei Lufthansa rechnet man nun nur noch mit einem Einsatz der neuen Flugzeuge zum Winterflugplan 2025/2026, welcher im Oktober startet.
Oft wurde die Frage gestellt, was die Probleme sind, weshalb die Flugzeuge nun seit fast zwei Jahren nicht ausgeliefert werden können, obwohl Boeing die Auflagen der FAA nun erfüllt hat und ganz offiziell auch wieder Dreamliner an Kunden ausliefern darf. Inzwischen gibt es einige Details, über welche man aber bei Lufthansa nicht wirklich gerne spricht.
Der Grund, warum die Dreamliner aktuell nicht ausgeliefert werden können, ist tatsächlich die neue Business Class von Lufthansa, die der Airline schon in der Vergangenheit immer wieder Probleme gemacht hat. Hierbei hörte man immer wieder von Problemen bei der Zulassung der Sitze durch die FAA, was überraschend scheint, da die Sitze bereits im Airbus A350-900 verbaut sind, bei Lufthansa im Liniendienst fliegen und dort auch eine Zulassung durch die FAA haben.
Interessant ist nun das Detail, dass es eigentlich gar nicht der Allegris Business Class Sitz ist, der die Zertifizierung verzögert, sondern die Verankerung der Sitze in der Boeing 787. Dies erklärt auch, warum die Sitze im Airbus A350-900 durch die FAA zugelassen sind und in der Boeing 787-9 noch nicht.
Für die Zertifizierung der Verankerung der Sitze im Dreamliner sind noch einmal Crash-Tests nötig, welche der Hersteller der Sitze vorweisen muss. Diese sind gerade bei Flugzeugen recht aufwändig und teuer. Daher benötigen sie viel Zeit, und hier scheint es auch immer wieder zu Verspätungen zu kommen – vermutlich auch durch die umfangreiche Abstimmung zwischen Hersteller und FAA über die genauen Testparameter, damit deren Ergebnisse auch für die Zulassung verwendet werden können.
Für die Lufthansa Gruppe ist dies ein kleines Déjà-vu, denn die Zulassung des SWISS First Class Sitzes für den Airbus A340-300 hatte sich seinerzeit auch um über ein Jahr verzögert, weil zusätzliche Tests nötig wurden. Hier ging es aber damals um Brandtests, welche wiederholt werden mussten.
Notlösung: Einsatz mit gesperrten Business-Class-Sitzen geplant
Es sind von den Problemen bei der Zulassung nicht alle Sitze der Business Class betroffen, sondern nur einige. Hierbei ist nicht klar, um welche Sitze es sich genau handelt. Man spricht aber intern von „dem Großteil“. Das Gerücht, dass es alle Business-Class-Sitze bis auf die vier Suiten seien, die noch nicht zugelassen sind für die Boeing 787-9, hält sich aktuell hartnäckig, konnte aber von uns bisher nicht verifiziert werden.
Offiziell ist aber, dass Lufthansa aktuell daran arbeitet, die Boeing 787-9 in den USA trotz der nicht zugelassenen Sitze zu übernehmen und diese dann auch einzusetzen. Hierbei will man dann einfach einen Großteil der Business-Class-Sitze nicht besetzen.
Denkbar ist auch, dass Lufthansa die Boeing 787-9 dann erst einmal auf Kurz- und Mittelstrecken einsetzt und die Premium Economy Class als Business Class verkauft. Dies wäre zumindest gegenüber den sonst eingesetzten Airbus A321 ein echtes Upgrade für die Passagiere. Wirkliche Langstrecken ohne einsetzbare Business Class machen dagegen für Lufthansa wohl nur auf sehr wenige Strecken Sinn.
Darum können 15 fertig gebaute Boeing 787-9 nicht an Lufthansa geliefert werden | Frankfurtflyer Kommentar
Es ist nicht nur der Rollout der Allegris Business Class, der ein echtes Trauerspiel ist – auch die Modernisierung der Flotte geht nicht wirklich voran, was allerdings Hand in Hand geht und offensichtlich auch miteinander zu tun hat. Neu ist aber, dass nun bekannt wurde, dass es vor allem an der Sitzverankerung in der Boeing 787-9 ein Problem gibt, was auch erklärt, warum man die Sitze im Airbus A350-900 zulassen konnte, dies aber in der Boeing 787-9 ein größeres Problem ist.
Hoffen wir einmal, dass man das Problem nun wirklich schnell löst. Allerdings kann es gerade bei solchen zusätzlich angeordneten Tests durchaus zu Verzögerungen und neuen Problemen kommen. Theoretisch kann sich also die Zulassung der Sitze noch lange hinauszögern – und man stelle sich das Bild vor, dass Lufthansa mit 15 Dreamliner und quasi keiner Business Class unterwegs ist.
OT! Reichen Euch die AMEX Provisonen nicht ? Braucht ihr das Geld aus dem Verkauf unserer Daten ?OK man kan sie aufwändig wegklicken.
SCHADE !
Ehrlich gesagt verstehe ich dein Kommentar nicht, hier werden keine Daten verkauft!