Billigflieger wie wir sie kennen wurden in den USA erfunden und die Mutter aller Billigflieger, South West Airlines, welche auch das direkte Vorbild für Ryanair war, hat nun in Anbetracht der veränderten Realitäten eine Überarbeitung des Konzeptes angekündigt. Dabei wird man nun auf Premium Passagiere setzen und eine Premium Reiseklasse einführen. Aber auch die Ultra Low Cost Airline Spirit Airlines geht diesen Weg und hat gerade die Einführung einer First Class angekündigt.
Nachdem die USA schon immer Vorbild für die Low Cost Airlines waren, wirft dies nun die Frage auf, ob diese Veränderung im Markt auch bald zu uns rüber schwappt und die Zeiten der Low Cost Airlines wie wir sie aktuell kennen vorbei sind.
Vor 50 Jahren hat Southwest Airlines den Markt in den USA mit dem neuen Konzept erschüttert, denn um niedrige Flugpreise anbieten zu können hatte man nur eine Reiseklasse und freie Sitzwahl. Damit war man die Mutter aller Billigflieger und über lange Zeit auch sehr erfolgreich, nicht zuletzt vielleicht auch, da man inzwischen an Bord mehr Service als z.B. Lufthansa bietet, denn es gibt immer noch kostenlose Getränke und Aufgabegepäck.
Nach 50 Jahren soll nun aber mit der freien Platzwahl bei Southwest Airlines Schluss sein und die Airline will eine aufgewertetes, Premium Reiseerlebnis schaffen. So sollen die Passagiere zukünftig einen festen Sitzplatz zugewiesen bekommen (und dafür wohl auch bezahlen) und in den vorderen Reihen wird es eine Premium Zone mit mehr Platz geben, welche ebenfalls extra bezahlt werden muss.
Dies ist die drastischste Veränderung im Geschäftsmodell von Southwest Airline seit der Gründung und damit wirklich bemerkenswert, auch wenn noch die genauen Details ausstehen, wie man das neue Premium Model im Detail umsetzt.
Spirit Airlines bekommt First Class
Passend zu der Ankündigung von Southwest Airlines, hat auch der ultra Billigflieger Spirit Airlines bekannt gegeben, dass man das Model deutlich verändert und hin zu einem „Premium Modell“ entwickeln will, inklusive der Einführung einer First Class.
So will man nicht wie bisher den Passagieren einen Baukasten von diversen Aufpreisoptionen anbieten, sondern Tarife, die entweder ohne alles oder eben mit bestimmten Leistungen wie Aufgabegepäck und einem guten Sitzplatz kommen.
Wirklich bemerkenswert sind hier aber die „Go Big“ Fares, die im Grunde eine Art First Class Produkt bei dem Billigflieger werden. Hierbei sitzt man auf Business Class Sesseln in den ersten beiden Reihen, bekommt an Bord Snacks und Getränke, wie in der First Class bei den etablierten Airlines wie United, American und Delta Airlines. Auch einen Priority Check-In und Vorrang bei der Sicherheitskontrolle wird es in diesen Tarif geben.
Das Ende von Low Cost? | US Billigflieger setzen jetzt auf Premium Klassen | Frankfurtflyer Kommentar
Es scheint in den USA gerade einiges an Veränderungen zu geben und nicht nur im Wahlkampf um das Weiße Haus, sondern auch im Geschäftsmodell der Billigflieger. Nach der Krise haben viele Airlines gemerkt, dass vor allem private Reisende bereit sind, mehr Geld für besseren Service und Premium Produkte aus zu geben und dies scheint nun auch bei den Billigfliegern und Ultra Low Cost Airlines wie Spirit Airlines angekommen zu sein.
Ich bin sehr gespannt wie sich diese Konzepte entwickeln und vielleicht kommt hier auch das ein oder andere zu uns nach Europa. Sehen wir bald die Ankündigung einer Ryanair Business Class?
Ist Spirit oder Southwest keine etablierte Airlinr?
Vielleicht wird es RyanAir oder easyJet, die in Europa eine echte C einführen und damit die Legacy Carrier zur Bewegung drängen werden …