Das frühe Airbus A380 Aus kostet Air France 370 Millionen Euro

Der Airbus A380 ist bei den Passagieren extrem beliebt, allerdings ist er in gleichermaßen unbeliebt bei vielen Airlines, denn der Riesenflieger macht es vielen Airlines schwer, diesen flexibel und wirtschaftlich einzusetzen. Nachdem außer Emirates eigentlich keine andere Airline mehr den Airbus A380 wollte, hat Airbus das A380 Programm beendet.

Aber nicht nur, dass die Airbus A380 Produktion eingestellt wurde, auch viele Airlines wollen das Flugzeug ganz oder teilweise aus der Flotte entfernen und das so schnell wie möglich. Air France möchte als eine der ersten Airlines den Airbus A380 wieder komplett aus der Flotte entfernen und bis 2023 sollen alle Airbus A380, nur 12 Jahre nach dem ersten Flug eines Air France Airbus A380, wieder aus der Flotte der Franzosen verschwunden sein.

Damit trennt sich Air France deutlich schneller von dem einstigen Flaggschiff, als man ursprünglich geplant hat und dies kommt nicht ohne zusätzliche Kosten. Die Ausflottung der zehn Airbus A380 von Air France wird die Airline insgesamt 370 Millionen Euro kosten und dies inkludiert noch nicht die Kosten um neue Flugzeuge als Ersatz für den Superjumbo zu beschaffen.

Schon letztes Jahr hat Air France in seiner Bilanz eine Abschreibung auf die Wertminderung durch die frühe Ausflottung der Airbus A380 in Höhe von 126 Millionen Euro ausgewiesen. Hierzu kommen nun noch einmal 52 Millionen Euro auf die beschleuniget Abschreibung auf die Flugzeuge. Die restliche 74 Millionen Euro entfallen auf operative Aspekte, wie nicht mehr genutzte Ersatzteile oder auch Vertragsstrafen für zu früh gekündigte Verträge.

Airbus A350 sollen als Ersatz beschafft werden

Mit dem Airbus A380 verlassen natürlich auch nicht ganz unbedeutende Kapazitäten an Sitzplätzen die Air France Flotte. Diese will man mit den neu bestellten Airbus A350 zumindest teilweise ausgleiche. Allerdings werden die zehn bestellten Airbus A350-900 nicht die 10 Airbus A380 1 zu 1 ersetzen können.

Das Rückgrat der Air France Langstreckenflotte wird allerdings in Zukunft die Boeing 777-300er sein, von welchen Air France 43 Maschinen in der Flotte hat. Interessanterweise hat die Airline allerdings nicht die neue Boeing 777-9X bestellt, welche zum Beispiel bei Emirates den Airbus A380 ersetzen soll.

Das frühe Airbus A380 Aus kostet Air France 370 Millionen Euro | Frankfurtflyer Kommentar

Air France muss wirklich extrem unglücklich mit dem Airbus A380 sein, denn man investiert nun durchaus eine beachtliche Stange Geld, um das Flugzeug schneller als geplant los zu werden. Bei den 370 Millionen Euro, welche Air France hier aufwenden muss, handelt es sich immerhin um Geld, welches man nicht ausgeben müsste, wenn man den Airbus A380 in der Flotte behalten würde, wie es ursprünglich geplant war.

5 Kommentare

  1. AF hat den Wert des A380 Airbus nun wirklich nicht begriffen.
    Denn eine gezielte und auf Differenzierung ausgelegte Vermarktung hätte sicher bessere Ergebnisse ergeben.

    Alleine die nicht sehr angenehme Business Class ist hier zu erwähnen.

    Vertane Chancen auch in der Holzklasse bei AF.

    Gleichzeitig ist der A380 extrem beliebt.
    Einfach die derzeitig schönste Art zu fliegen.

    Ich frage mich was ist eigentlich aus den vielen Beispielrechnungen zum Thema Wirtschaftlichkeit des A380 geworden

    Bei mit bleibt es aber auch dabei das ich mich auf der Langstrecke in einer mit 4 Triebwerken ausgestatteten Maschine deutlich besser fühle als in ETOPS Flugzeugen. Bei Triebwerksausfall bleiben 3 weitere übrig.
    Der andere Wert ist 1 !

    Was meinen Sie?

    • Die Situation ist in der Tat sehr ambivalent. Wenn Air France bereit ist, rund eine halbe bis Dreiviertel Milliarde Euro inklusive Neuanschaffung zu investieren, um ein Dutzend relativ junger Flugzeuge los zu werden, welche bei den Passagieren wiederum extrem beliebt sind, dann spricht das Bände über die Wirtschaftlichkeit. Dies legt den Rückschluss nahe, das mit jedem einzelnen Flug eines A380 bei Air France massiv Geld verbrannt wird. Wir konnten den Air France A380 in 2013 auf der Route von Dubai nach Paris erleben, auf welcher dieser relativ kurze Zeit eingesetzt wurde. Bereits die Eco war wirklich sehr angenehm, wir hatten einen Platz auf dem Oberdeck in der hinteren Eckkabine ergattern können. Das Flugerlebnis war überhaupt kein Vergleich zum A330 der KLM auf dem Hinflug, welcher nüchtern betrachtet bereits sehr angenehm war. Im Vergleich aber dürfte rückblickend die KLM Geld verdient und die Air France Geld verbrannt haben….

  2. Ich stimme hier deinem Kommentar zu.

    Doch warum bitte gibt es keine Antwort, weder von Airbus noch von den Carriern die den A380 alsbald in den Altmetall-Schredder stecken möchten, über das seinerzeit errechnete Kosten/Nutzenverhältnis ?

    Für mich persönlich bleibt Fakt das die A380 das beste „Flugzeug der Welt “ ist.

    Es erhebt sich die Frage, wenn nunmehr die meisten A380 abgewrackt werden, wo das Ende der zu lagernden Ersatzteile ist.

    Bei der Anzahl von dann noch aktiven A380 ist dieser Markt begrenzt.
    Wahrscheinlich gibt es dann nur einen einzigen Ersatzteil-pool um Emirates mit Ersatzteilen für die einzig verbleibende Flotte günstig zu versorgen.

    Was meinen sie?

  3. Ich war am Montag bei Airbus in Finkenwerder und konnte da 3 A380 noch in der Produktion sehen (2x Emirates und die dritte ANA Maschine mit der Orangen Lackierung).
    Da wurde während der Führung noch einmal gesagt, das die Kerosien Kosten pro Passagier (bei Standard Bestuhlung) um die 2,6 Liter Kerosin wären. Wenn ich das höre frage ich mich, sind die Wartungskosten so hoch oder schaffen es die Airlines einfach nicht die Maschine voll zu bekommen (wodurch dieser Wert natürlich nach Oben steigt).

  4. Über die Gründe des Scheiterns des A380 wurde ja bereits viel geschrieben. Auf der einen Seite die hocheffizienten, zweimotorigen Maschinen, wie beispielsweise der Dreamliner oder der A350, welche sich beide sehr viel effizienter auf Direktverbindung einsetzen lassen. In denen sitzen dann jene Passagiere, welche eigentlich einmal nach dem Konzept des A380 von Hub zu Hub transportiert werden sollten, um von dort zu den finalen Zielen weiter zu fliegen. Direkt geht so etwas nur einmal viel schneller und zum Teil günstiger. Auf der anderen Seite der immer noch sehr niedrige Kerosin Preis, welcher eben jene Direktverbindungen erst ermöglicht. Man kann lange darüber spekulieren, was passiert wäre, wenn der Kerosinpreis auf einem hohen Niveau verblieben wäre. Ich wage die Prognose, dass das Schicksal des A380 dann anders ausgesehen hätte. Ist aber natürlich Spekulation, vielleicht einmal, in ein paar Jahren, werden gebraucht der A380 noch einmal sehr gesucht sein. Wir fliegen im Oktober im A380 der Lufthansa von München nach Los Angeles. Ich freue mich bereits sehr darauf. Wer weiß, wie oft man noch zukünftig im größten Airbus reisen kann.

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