Das ist also die letzte Lufthansa Lounge der Welt

Das Coroavirus hebt gerade unsere gesamte Welt aus den Angeln und aktuell ist nichts mehr wie wir es kannten. Dies trifft natürlich auch im besonderen auf das Reisen zu, denn die meisten von uns sind aus gutem Grund dazu verbannt Zuhause zu bleiben. 

Auch wenn man momentan doch noch eine Reise tätigt, ist nicht alles mehr so wie wir es kennen. Viele Hotels sind geschlossen, Airlines haben ihren Betrieb komplett oder im großen Teil eingestellt und auch das Service Angebot ist deutlich verändert. 

So wurden die bei den Vielfliegern so beliebten Lounges vielerorts geschlossen und von den insgesamt 59 Lufthansa Lounges auf der ganzen Welt, hat genau noch eine Lounge geöffnet. Aber was bietet die letzte Lufthansa Lounge der Welt noch den Kunden? Wir konnten uns persönlich ein Bild von der aktuellen Lage machen und hoffen sehr, dass dies nicht auf ausgedehnte Zeit die Zukunft der Lufthansa Lounges sein wird.

Die letzte Lufthansa Lounge der Welt in Newark – Warum ist diese noch geöffnet? 

Wenn man sich die Lufthansa Lounge Suche anschaut, bekommt man fast immer den selben Hinweis: 

Temporäre Schließung der meisten Lufthansa Lounges

Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus, der damit einhergehenden reduzierten Nachfrage und der immer restriktiveren staatlichen Auflagen werden derzeit alle First, Senator und Business Class Einrichtungen und First Class Services in Frankfurt und München temporär eingestellt sowie alle weiteren Lufthansa Lounges in Deutschland vorübergehend geschlossen.

Darüber hinaus werden auch die Lufthansa Lounges an allen weltweiten Zielorten mit Ausnahme des Flughafens Newark (USA) geschlossen.

Lediglich die Lufthansa Lounge in Newark, welche eine von vier Lounges von Lufthansa in den USA ist, ist aktuell noch geöffnet. Erklären kann man dies recht einfach, denn quasi auf der ganzen Welt, wurden aufgrund der Corona Pandemie weitreichende Einschränkungen bezüglich gastronomischen Einrichtungen geschaffen und unter diese fallen Airport Lounges in den meisten Teilen der Welt. 

In den USA sieht man dies offensichtlich anders und Lounges werden nicht als gastronomische Einrichtung eingestuft und sind daher auch von dem in vielen Staaten vorherrschenden Betriebsverbot ausgenommen.

Entsprechend könnte Lufthansa also auch die Lounges in Detroit, Boston und Washington D.C. weiter betreiben, jedoch macht dies nicht wirklich Sinn, denn es gibt keine Flüge der Lufthansa Gruppe mehr zu diesen Zielen. 

Lediglich Chicago und Newark werden noch dreimal pro Woche von Lufthansa und Swiss angeflogen und entsprechend ist die letzte verbleibende Lufthansa Lounge der Welt, welche noch offen ist, in Newark. 

Dabei wurden allerdings auch die Öffnungszeiten auf die wenigen Lufthansa und Swiss Flüge ab Newark angepasst und anstelle jeden Tag von mittags bis spät am Abend geöffnet zu sein, ist die Lufthansa Lounge in Newark nun nur noch für wenige Stunden an drei Tagen die Woche geöffnet. 

Die letzte Lufthansa Lounge der Welt in Newark | Das Serviceangebot 

Lustigerweise ist die Lufthansa Lounge in Newark eine der wenigen Lufthansa Lounges weltweit, welche ich noch nie besucht habe und mein erster Besuch während der Coronazeit ist sicher nicht repräsentativ für diese Lounge. 

So ist die Lufthansa Lounge in Newark überraschend klein und wie man es von Lufthansa Lounges kennt, in eine Business Lounge und Senator Lounge unterteilt. In den aktuell sehr besonderen Zeiten mit minimaler Nachfrage, hat man lediglich die Senator Lounge geöffnet, welche auch von Business Class Passagieren genutzt werden darf. 

Dies macht auch durchaus Sinn, denn auch wenn die Senator Lounge in Newark recht klein ist, war sie mehr als ausreichend groß für die acht Gäste während meines Aufenthaltes und im Gegensatz zur Business Class Seite, verfügt die Senator Lounge in Newark auch über Tageslicht, was grundsätzlich deutlich angenehmer ist als Kunstlicht. 

Nachdem der First Class Service nach Newark inzwischen eingestellt wurde, ist auch die kleine, abgesperrte Sitzecke in der Lounge für First Class Passagiere und HON Circle Member nicht mehr aktiv. Hier konnte man sich kleine Speisen servieren lassen, allerdings gibt es dieses Angebot nicht mehr. 

Neben den Sesseln, Tischen und Stühlen, welche ohne Zweifel immer noch eine angenehmere Atmosphäre bieten, als die Wartebank am Gate, ist das einzige Service Angebot, welches in der Lufthansa Lounge noch verbleibend ist, eine Auswahl an Chips und salzigen Keksen, sowie Wasser in 0,5 Liter Flaschen.

Das weitere Serviceangebot, wie z.B. das Buffet, alkoholische Getränke oder auch die Getränkespender für Soft Drinks waren außer Betrieb. Man könnte sich nun vermutlich vortrefflich darüber streiten wie viel Sinn dies macht, schließlich ist weltweit kein einziger Fall bekannt, bei welchem über Essen oder Getränke das Coronavirus übertragen werden konnte, jedoch ist bei einem Buffet oder großen Angebot in einer Lounge die Gefahr der Gruppenbildung und damit das Unterschreiten eines Mindestabstandes tatsächlich ein Problem.

Auch gab es in der Lounge nur noch einen Mitarbeiter, welcher am Eingang die Bordkarten kontrolliert hat und sich theoretisch um Dinge wie Umbuchungen (wenn es denn noch Flüge gibt), neue Sitzplätze oder das ändern der Vielfliegernummer, kümmern kann. Eine Servicekraft, welche abräumte gab es nicht mehr, allerdings wurde diese aufgrund des nicht existenten Angebotes auch nicht gebraucht. Die acht Gäste haben es alle geschafft, ihre Wasserflaschen selbst in den Mülleimer zu werfen.

Außer WLAN gab es in der Lufthansa Lounge in Newark wirklich kein weiteres Serviceangebot, was durchaus ein sehr trauriges Bild geliefert hat, auch wenn man es aufgrund der Lage sicher verstehen kann und man sollte wohl froh sein, dass die Lounge überhaupt noch geöffnet wird.

Wenn man aber an den leeren Zeitschriftenregalen vorbeiläuft, welche sonst mit Tageszeitungen und Magazinen bestückt sind, wird einem aber auch klar, dass man hier in einer absoluten Sondersituation sitzt.

Ein generelle Kritik an der Lounge wäre allerdings, dass sie über keine Duschen verfügt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass diese während der Coronazeit zur Verfügung stehen, allerdings verfügt die Lounge generell über keine Duschen, wie man mir am Eingang etwas bedröppelt mitteilte. Der Herr hat mich hier tatsächlich so traurig und entschuldigend angeschaut, dass es mir fast schon leid tat, dass ich nach Duschen gefragt habe.

Das ist also die letzte Lufthansa Lounge der Welt | Frankfurtflyer Kommentar

Mein Besuch in der letzten Lufthansa Lounge der Welt war tatsächlich ein Erlebnis, wenn auch nicht im positiven Sinne. Wenn man aus Vielfliegersicht so deutlich vor Augen geführt bekommt, wie massiv sich nun alles geändert hat und auch dass der gewohnte Luxus am Flughafen vor dem Abflug nicht mehr möglich ist, dann regt dies schon sehr zum Nachdenken an. Ich für meinen Teil habe mir über diesen sehr einzigartigen Loungebesuch im Nachhinein mehr Gedanken gemacht, als über jede geschlossene Lufthansa Lounge, an welcher ich in den letzten Wochen vorbei gelaufen bin.

Eine große Frage, welche sich mir immer gestellt hat war, was passiert mit den Lounges, wenn sie wieder geöffnet werden? Man wird unter keinen Umständen zu dem gewohnten Angebot zurück kommen können und sich hier neue Konzepte überlegen müssen. Ich gehe zwar davon aus, dass in den kommenden Wochen und Monaten wieder erste Lounges geöffnet werden, aber sie werden anders sein als vor der Coronakrise.

5 Kommentare

  1. Danke für den Eindruck. Glaubst du den das sich Lounge Konzepte wirklich auf Dauer nach Corona ändern werden? Würde ja bedeuten, dass es auch in Hotels grundsätzlich keine z.B. Buffets mehr geben würde. Ich denke und hoffe, dass das nur für eine Übergangszeit anders sein wird. Wie will man denn ansonsten Tickets für Business und First verkaufen, wenn das alles wegfällt.

    • Ich denke da erst einmal an die Übergangszeit. Dinge wie Gedränge am Buffet wird es da erst einmal nicht mehr geben, aber vielleicht ist hier auch eine Chance gegeben. Service am Platz wäre doch mal was!

  2. Einreiseverbot nur für nicht-Bürger. Vielleicht besitzt unser Christoph ja einen US-Pass oder ist Diplomat – wer muss denn im Moment überhaupt noch reisen?

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