Delta A350 kollidiert am Boden mit Regionaljet

Fliegen ist extrem sicher und interessanterweise passieren die meisten Unfälle von Passagierflugzeugen am Boden. So auch am 10. September in Atlanta, als beim Rollen ein Delta Airlines Airbus A350-900 versehentlich mit einem Regionaljet von Endeavor Air, die den Canadair Jet CRJ 900 für Delta Connection betreiben, kollidierte und ihm das gesamte Seitenleitwerk abriss.

Die Bilder dieses Zwischenfalls sehen sehr spektakulär aus, allerdings wurde hierbei glücklicherweise niemand verletzt und alle Passagiere konnten mit anderen Flugzeugen ihre Reise fortsetzen. Die beiden in den Unfall verwickelten Flugzeuge sind allerdings nach wie vor am Boden und vor allem der Regionaljet ist schwer beschädigt.

Der Unfallhergang ist hierbei recht klar, da es auch inzwischen öffentliche Aufzeichnungen des Funks gibt. Hierbei wollte kurz nach 10 Uhr am Morgen DL5526 mit 56 Passagieren an Bord von Atlanta nach Lafayette Airport (LFT) starten und der CRJ 900 mit der Registrierung N302PQ stand in Position vor der Startbahn 8R.

Der Delta Airbus A350-900 mit der Registrierung N503DN sollte als DL295 mit 221 Passagieren an Bord den Flug von Atlanta nach Tokio durchführen, allerdings meldeten die Piloten auf dem Weg zur Startbahn, dass sie „etwas untersuchen müssten“, was nicht ungewöhnlich ist, sollte es z.B. zu einer unklaren Meldung kommen. Hierfür wurde dem Flugzeug die Freigabe erteilt an dem wartenden Regionaljet vorbei auf eine Halteposition zu rollen. Dabei streifte der Airbus A350-900 offensichtlich das Heck des CRJ 900 und schlug das Seitenleitwerk komplett ab.

Die Bilder des Vorfalls zeigen vor allem den schweren Schaden am CRJ 900, welcher wohl nach einem noch spektakulären Vorfall aussieht als man es vermuten mag.

Die Piloten des Airbus A350-900 haben hierbei den Regionaljet wohl noch nicht einmal bemerkt, denn man fragte nach dem Vorfall im Funk, was man gerade beim Rollen berührt hätte. Gesehen hat man das Flugzeug wohl nicht, was durchaus fragwürdig ist, denn eine der wichtigsten Aufgaben beim Rollen am Boden ist es zu überwachen, dass der Rollweg, auch im Bereich der Flügel, frei ist.

Auch die Crew des CRJ 900 nahm es erstaunlich gelassen, denn auf die Frage ob man sofortige Notfallunterstützung bräuchte, antwortete der Pilot nur trocken „Nein aber wir brauchen jetzt einen Schlepper!“

Beide Flüge wurden wie man es erwarten will nach dem Vorfall gecancelt, wobei die 56 Passagiere des Regionaljets auf andere Flüge umgebucht wurden und Delta hat für den Flug nach Tokio einen Ersatzflug, sieben Stunden später, aufgelegt, um hier alle Passagiere noch am selben Tag nach Asien zu fliegen.

Delta A350 kollidiert am Boden mit Regionaljet | Frankfurtflyer Kommentar

Das Bild des Delta Connection Regional Jet sieht wirklich etwas beängstigend aus und auch wenn hier nichts Schlimmeres passiert ist, will man wohl nicht unbedingt in dem Flugzeug sein. Spannend wird nun die Untersuchung, wie es dazu kommen konnte, dass der Airbus A350-900 überhaupt so nah an dem CRJ 900 heran rollen konnte um ihn zu beschädigen, denn auch wenn es immer wieder passiert, ist genau so etwas ein Szenario, das man versucht zu vermeiden.

Auch wenn der Schaden an dem Flugzeug gewaltig aussieht, ist es nicht unwahrscheinlich, dass man ihn beheben kann und das Flugzeug wieder eingesetzt wird. Hierbei ist meist nicht die Frage ob es reparabel ist, sondern ob es wirtschaftlich noch sinnvoll ist.

2 Kommentare

  1. Der Unfallhergang ist gar nicht klar – ausser man betrachtet die Tatsache, dass DL295 das Seitenleitwerk von DL5526 abgerissen hat als klaren Unfallhergang. Ist es nicht.

    DL5526 hielt an E2. Wenn der VRJ an der offiziellen Halteposition stand, wie kann es sein, dass der Tail in den Taxiway E hineinragt? Wenn dies tatsächlich der Fall ist, liegt zumindest eine Mitschuld an GND Control, die DL295 niemals zum Taxi hinter DL5526 hätte freigeben dürfen. „Hold short E2“ wäre wohl die richtige Anweisung gewesen.

    Wenn DL5526 nicht weit genug bis zur Halteposition gerollt ist, liegt eine Mitschudl bei diesen Piloten.

    Wenn der Haltepunkt von E2 so liegt, dass bei einem wartenden Flugzeug das Tail bis nach E hineinreicht (bei einer CRJ, nicht bei einem A340-600), ist zumindest auch das Layout fragwürdig.

    Also; gar nichts ist wirklich klar was zu diesem Unfall geführt hat.

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