Flüge nach China sind seit der Pandemie nicht gerade einfach, was vor allem mit den sich ständig ändernden Vorschriften der Behörden vor Ort zu tun hat, welche es den Airlines sehr schwer machen, den Flugbetrieb überhaupt aufrecht zu halten. Nun hat Delta Airlines aber sogar einen Flug von Seattle nach Shanghai nach sechs Stunden Flug abgebrochen, da sich kurzfristig die „Corona Reinigungsregeln“ in Shanghai geändert haben.
Der Airbus A330-900 sollte eigentlich als DL287 am 21. Dezember von Seattle nach Seoul fliegen und von dort weiter nach Shanghai. Der Stopp in Seoul dient dazu, dass die Crew den Layover in Shanghai vermeiden kann, welcher in kompletter Quarantäne, inklusive Corona Tests vor Ort stattfinden muss. In Seoul wird daher die Besatzung getauscht und eine Crew fliegt von Korea nach China und direkt wieder zurück.
Am 21. Dezember war der Delta Airlines Flug, welcher zweimal pro Woche von Seattle nach Shanghai geflogen werden darf, nach sechs Stunden Flug über dem nördlichen Pazifik, kurz hinter Alaska, als man sich dazu entschieden hat, das Flugzeug zurück nach Seattle fliegen zu lassen und den Flug somit abzubrechen. Seither wurden alle Delta Airlines Flüge nach Shanghai gestrichen.
Der Grund, weshalb Delta Airlines den Flug abgebrochen hat, waren kurzfristig geänderte „Reinigungsregeln“, welche in Shanghai eine lange Standzeit des Flugzeuges (und auch der Crew) zur Folge gehabt hätten. Laut Delta Airlines lassen sich unter diesen Regeln die Flüge nicht mehr durchführen.
Was genau diese neuen, aufwändigen Reinigungsregeln wirklich bedeuten ist nicht bekannt, aber die Reinigung eines Flugzeuges würde nun mehrere Stunden dauern. Hiermit will man in China auf die Ausbreitung des Corona Virus kurz vor den Olympischen Winterspielen reagieren. Besonders die neue Omikron Variante macht hierbei wohl gerade massive Probleme und lässt sich auch bei der gnadenlosen Zero Covid Strategie wohl kaum aus dem Land halten.
Delta Flug nach Shanghai dreht nach 6 Stunden um, wegen neuen „Corona Reinigungsregeln“ | Frankfurtflyer Kommentar
Die sich ständig ändernden Corona Regeln in China, mit all ihrer überzogenen Dramatik, hätten durchaus etwas Amüsantes, wenn die Wirkung nicht so dramatisch wäre. Gerade für die Airlines war China immer ein sehr wichtiger Markt, welcher nun seit zwei Jahren komplett weggebrochen ist und sich vermutlich auch noch auf Jahre nicht erholen wird.
Manchmal hat man aber auch das Gefühl, dass dies von China so gewollt ist, denn das chinesische Konsulat in San Francisco hatte nach dem Vorfall des Delta Airlines Fluges nicht besseres zu tun, als darauf hinzuweisen, dass man bei der Wahl der Airline aufpassen sollte, denn es sei in letzter Zeit öfter zu kurzfristigen Flugstreichungen gekommen.
Wer zu den Olympischen Spielen reisen will, der solle auf „zuverlässige“ Airlines aus China setzen. Stellt sich nur die Frage, wer eigentlich in der aktuellen Situation wirklich nach China reisen will.
Danke: Simpleflying
Wenn China nur chinesische Fluglinien haben will, sollte man dem Land den Gefallen tun, aber dann auf einen Besuch des Landes zu verzichten. Ebenso sollten Olympia-Fans besser auf einen Besuch verzichten und die Spiele zu einer rein chinesischen Besucherveranstaltung zu machen. Wer weiß was, dem roten Kaiser sonst noch alles einfällt. Uns hat China und Hongkong 2017 sehr gut gefallen, aber wir sind froh derzeit keine Reise dorthin zu planen. Insbesondere das de-facto-Ende der Honkong-Politik mit ein-Land-zwei-Systeme ist traurig und lässt für die politische Entwicklung in China nichts Gutes erwarten.
Was eine Lachnummer seitens der Chinesen, von wo hat sich denn dieses Virus in die Welt verbreitet? Nun fürchtet China, dass eine Mutation des Virus chinesischen Ursprungs nach China eindringt, wie lächerlich.
Ich habe vollstes Verständnis, wenn die Airlines weltweit, den ständig sich wechselnden und undurchsichtigen chinesischen Regeln nach Möglichkeit entziehen wollen. Den Flug seitens Delta umzukehren halte ich für völlig nachvollziehbar. Wer weiß, ob dann nicht doch eine Delta in chinesische Quarantäne muss, das Risiko würde ich auch meiden.
Wie immer die Sicht eines Außenstehenden.
China scheint sich ein wenig verkalkuliert zu haben, was die ganze Covid-Problematik betrifft. Natürlich weiß nach wie vor niemand, wie die wirklich beste Strategie aussieht.
Durch die sehr strikte chinesische Politik gab es weitestgehend keine Ansteckungen, als Folge allerdings auch keine Genesenen. Die Impfstoffe Sinovac und Sinopharm scheinen auch nur sehr durchschnittlich (wenn nicht ganz und gar unterdurchschnittlich) wirksam zu sein. Jedenfalls sind die Importeure dieser Impfstoffe nicht sonderlich glücklich. Der Stolz (oder die sehr typisch chinesische Angst, das Gesicht zu verlieren) verbietet es aber andererseits der chinesichen Regierung, wirksame Impfstoffe aus derm Ausland zu erwerben, zumindest bisher.
Aus ganz egoistischer Sicht sehe ich die Entwicklung allerdings positiv. Vermutlich werden die Chinesen auch das ganze Jahre 2022 nicht reisen dürfen. Ich überlege gerade, welches ansonsten überlaufene Reiseziel für den Spätsommer/Frühherbst in Frage käme. So sehr viele Ziele lässt der permanent inkrementierende Lebenszeitalterzähler nicht mehr zu.
Der Hinweis auf chinesenfreie Reiseziele hat Charme. Wir waren im März 2020 in Südafrika und haben Fotos vom Kap ohne Chinesen, was immer wieder Verwunderung hervorruft.
Die sog. westliche Welt sollte sich unabhängiger von der chinesischen Werkbank machen und den negativen Politikwende der chinesischen Regierung deutlich Grenzen setzen. Derzeit müssten alle westl. Staaten mit Hochdruck in die Chip-Fertigung einsteigen, um eine weitere Beeinträchtigung der Wirtschaft entgegenzuwirken und den chinesischen Machtspielchen entgegenzutreten.