Deutscher Zoll hält Schauspieler Arnold Schwarzenegger über Stunden fest

Foto: Flughafen München GmbH

Auch bei Schauspielern schaut der deutsche Zoll genau hin. Diese Erfahrung musste Schauspieler Arnold Schwarzenegger am Mittwoch, 17. Januar 2024 bei der Einreise am Flughafen München (MUC) machen. Eine verdachtsunabhängige Kontrolle führte dazu, dass er über mehrere Stunden festgehalten und ein Strafverfahren eingeleitet wurde.

Arnold Schwarzenegger war gerade um 13:45 Uhr aus Los Angeles per Linienflug angereist. Der Schauspieler wollte schnell weiter zum Weltklima-Gipfel. Doch der Zoll am Münchener Flughafen hatte anderes vor. Er kontrollierte Schwarzeneggers Gepäck und wurde fündig. Eine teure Uhr meldete der ehemalige Governeur nicht an.

Bei dem teuren Stück handelte es sich um eine Luxusuhr der Schweizer Marke Audemars Piguet. Das Exemplar wurde seiner Zeit extra für Arnold Schwarzenegger angefertigt. Wie Bild.de zuerst berichtete, beziffert der Schauspieler den Wert der Uhr auf ca. 20.000 Euro. Sie sollte vor dem Weltklimagipfel für einen guten Zweck versteigert werden.

Doch diese Begründung reichte den Zöllnern nicht aus. Die Edeluhr hätte bei der Einfuhr deklariert und versteuert werden müssen. Der Zoll leitete ein Strafverfahren ein. Thomas Meister, Sprecher vom Hauptzollamt München, äußerte sich dazu gegenüber Bild.de: „Wir haben ein steuerrechtliches Strafverfahren eingeleitet. Die Uhr hätte angemeldet werden müssen, weil es eine Einfuhr ist.“

Drei Stunden verbrachte Arnie beim Zoll, ehe seine Strafe festgesetzt wurden. Angeblich soll ihn das Vergehen 35.000 Euro gekostet haben. Diese habe der gebürtige Österreicher per Kreditkarte bezahlten wollen. Doch das lehnte der Zoll ab, 50% der Summe habe man in Bar verlangt. Doch so viel hatte Schwarzenegger natürlich nicht dabei. Zum Glück, denn die hätte er auch beim Zoll vorab deklarieren müssen.

Damit ging die Geschichte noch wie im Film weiter: Angeblich wurde Arnie in Begleitung zur Bank gefahren, um dort das Geld abzuheben. Partnerin Heather Milligan und ein weiterer Begleiter haben beim Zoll bleiben müssen. Als Sicherheit, dass der Schauspieler auch zurückkehrt.

Arnold Schwarzenegger, der zunächst recht entspannt bei der Zollkontrolle gewesen sein soll, hat mittlerweile seine Anwälte eingeschaltet.

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Die ganze Story wirkt tatsächlich wie im Film und – sollte sie in der Form komplett wahr sein – wie reine Schikane. Da hat der Zoll dem Schauspieler deutlich gezeigt, dass er nicht willkommen ist.

Für mich ist das Kurioseste an der Geschichte, dass Arnie nicht mit dem Privatjet zum Weltklimagipfel geflogen ist. Das gehört doch eigentlich zum guten Ton.

Quelle: Bild.de

14 Kommentare

  1. Wir alle müssen teurere Stücke bei der Einfuhr deklarieren. Warum sollte es Arnie da besser haben. Ich denke er hat sich nicht besonders kooperativ gezeigt und wurde deshalb über Stunden festgehalten. Da wird ihm auch kein Anwalt helfen…….

  2. Wie auch immer. Es ist einfach nur Beschämend, wenn es so ist wie Berichtet, das der Deutsche Zoll in München private Dinge gefragt hat wie Vermögen, Kinder, Familienstand.
    Soll sich mal äußern der Zoll.

  3. Naja. Ein bisschen ist der Zoll schon über das Ziel hinaus geschossen.
    Selbstverständlich muss man Waren die eingeführt werden auch deklarieren.
    Das steht außer Frage.
    Aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen.
    Die Uhr hat einen Wert von ca. 26.000 EUR und sollte für einen wohltätigen Zweck versteigert werden.
    Dazu kamen Zollgebühr plus Strafe. Was einen gesamtwert von 35.000 ergibt.
    Wenn die Uhr schon für einen wohltätigen Zweck versteigert wird sollte man auch von Seiten des Zolls etwas Fingerspitzengefühl zeigen.
    Und das Angebot von Arni die komplette Summe per Kreditkarte zu bezahlen ist da wohl sehr fair.
    Das der Zoll dann noch verlangt 50% in Bar zu zahlen und in Begleitung zu einer Bank zu fahren, ist schon sehr Grenzwertig.
    Ich kann da Arni schon verstehen wenn er seine Anwälte einschaltet.

  4. „…50% der Summe habe man in Bar verlangt“

    „Partnerin Heather Milligan und ein weiterer Begleiter haben beim Zoll bleiben müssen. Als Sicherheit, dass der Schauspieler auch zurückkehrt.“

    Wer auch nur 1s über diese beiden Aussagen nachdenkt erkennt, dass das völliger Schwachsinn ist.

  5. Der Zoll hat dazu längst eine Erklärung abgegeben und teilt mit, dass die Versoon, dass er zur Bank „begleitet“ worden sei, nicht stimmt…

    Und am Ende ist das ganz einfach: Waren, die in der EU bleiben müssen angemeldet und verzollt werden, und da die Uhr hier versteigert werden sollte, ist das eben so. Da er das nicht getan hatte, kommt zusätzlich zum Zoll und ggf. Einfuhrumsatzsteuer noch eine Sicherheitsleistung für die zu erwartende Geldstrafe wegen Steuerhinterziehung dazu… deren finale Höhe steht nach Abschluss des Straf- und ggf. Gerichtsverfahrens fest, aber der Zoll geht nicht das Risiko ein, dass Arnie sich der Strafe entzieht, also wird kassiert. Und dass das bei dieser Summe etwas dauert, darf keinen verwundern… Ich verstehe die Aufrehung nicht…

    • Waren, die in der EU bleiben müssen angemeldet und verzollt werden.

      Grundsätzlich ja, aber die Uhr sollte von vornherein nicht in der EU bleiben. Davos ist nicht in der EU.

  6. Die Zollschuld ist zwar durch die Einfuhr der Uhr entstanden, jedoch durch die (sofortige) Wiederausfuhr in ein Nicht EU Land wieder erloschen. Davos ist schließlich in der Schweiz.
    Offenbar war er nicht im Transitbereich. Hätte er die Uhr zur vorübergehenden Verwendung eingeführt, weil die Uhr ja nur für wenige Stunden in Deutschland geblieben ist, hätte er nur eine Sicherheit leisten müssen, die er bei nachgewiesen Wiederausfuhr zurückerhält.

    Es sollen schließlich nur Steuern für Waren erhoben, die auch in der EU verbleiben. Er hat gute Chancen, dass Geld wieder zu erhalten.

  7. Der Zoll hat sich unmöglich verhalten, denn man muss nur Zoll zahlen, wenn man etwas verkauft und einem Geld zufließt. Schwarzenegger bekommt den Erlöß der Auktion nicht, sondern eine Stiftung, wenn dann müsste die den Zoll bezahlen. Zudem ist nicht einmal klar, dass die Uhr in der EU bleibt, der Ersteigerer kann ja auch außerhalb der EU sein. Die Aktion des Zoll war reine Schikane und ein bodenlose Frechheit von Bürokraten, die sich wichtig tun wollen. Die sollen Verbrecher jagen und keine Wohltäter.

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