Die erste Boeing 777-9X für Lufthansa fliegt

Die Boeing 777-9X wird für Lufthansa ein entscheidendes Flugzeug sein, denn über kurz oder lang soll das neuste Passagierflugzeug von Boeing auch das neue Flaggschiff von Lufthansa werden, insbesondere wenn der Airbus A380 wirklich nie mehr zum Kranich zurückkehren wird. Nun ist in Seattle der dritte Prototyp der Boeing 777-9X gestartet, welcher die Besonderheit hat, dass er nach der Flugerprobung für Lufthansa bestimmt ist.

Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass Airlines die Flugzeuge aus der Flugerprobung von neuen Flugzeugtypen übernehmen, denn die Hersteller führen die nötigen Testflüge meist mit vier oder sogar mehr Flugzeugen durch, damit die Flugerprobung schneller vonstatten geht.

Die Prototypen entsprechen hierbei den Serienstandard, nur in der Kabine sind noch keine Passagiersitze eingebaut, sondern jede Menge Messstationen und den Flug des Flugzeuges zu überwachen.

Dabei hat die Flugerprobung der Boeing 777-9X gerade erst einen Dämpfer bekommen, denn aufgrund der Coronakrise hat man sich bei Boeing dazu entschlossen, die erste Boeing 777-9X erst in 2022 auszuliefern. Dies geschieht allerdings auch in Absprache und im Interesse der Kunden, denn Airlines können aktuell neue Langstreckenflugzeuge quasi nicht gebrauchen.

Lufthansa will mit der Boeing 777-9X eine neue Business und Premium Economy Class einführen

Mit der Boeing 777-9X wird bei Lufthansa endlich die neue und schon lang erwartete Business Class eingeführt. Hierbei kennen wir schon seit zwei Jahren erste Bilder von der Kabine, welche uns zeigen, dass man recht großzügige Sitze in einer versetzten 1-1-1 und 1-2-1 Anordnung verbauen will. Damit soll jeder Passagier direkten Gangzugang haben und auch deutlich mehr Privatsphäre, als in der aktuellen Lufthansa Business Class. Auf geschlossene Suiten wird Lufthansa allerdings verzichten.

Auch hat Lufthansa schon bestätigt, dass man Sitze mit bis zu 2,2 Meter Liegefläche haben wird, was deutlich länger ist, als in vielen First Class Sitzen. Wie gut der Sitz dann aber in Wirklichkeit ist, wird die Praxiserfahrung zeigen.

Lufthansa hat vor kurzem auch sehr viel Aufmerksamkeit erregt, denn der Kranich arbeitet wohl an einer Premium Business Class, welche sich noch über der Business Class, aber unter der First Class positionieren soll.

Während die Premium Business Class in der Lufthansa Boeing 777-9X noch Spekulation ist, ist bereits von Lufthansa bestätigt worden, dass man einen neuen Premium Economy Class Sitz mit der Boeing 777X bekommt, welcher dann auch bei Swiss Einzug erhalten wird. Von diesem Sitz gibt es ebenfalls bereits ein Bild, wobei auch hier die genauen Details noch fehlen.

Die erste Boeing 777-9X für Lufthansa fliegt | Frankfurtflyer Kommentar

Schon alleine weil es das neuste Langstreckenflugzeug ist, interessiert mich die neue Boeing 777-9X enorm. Das Flugzeug wird wahrlich ein riesiger Zweistrahler, aber man darf auch auf ein sehr angenehmes Flugerlebnis hoffen, denn genau wie Lufthansa werden auch andere Airlines mit dem Flugzeug neue Kabinen einführen.

Auch wenn wir uns noch etwas gedulden müssen, bis die erste Boeing 777-9X zu Lufthansa kommt ist es durchaus ein Meilenstein, dass das erste Flugzeug, welches an den Kranich gehen soll, nun endlich abgehoben ist.

7 Kommentare

  1. Hauptsache, der Sparfuchs bei Boeing akzeptiert nicht weiterhin gravierende Produktionsmängel, wie bei der 737 Max und der 787, weitere Tode akzeptierend, die Boeing Mitarbeiter öffentlich gemacht haben…derzeit siehts nicht danach aus

  2. Have they ironed out the depressurization and cargo doors blowing open at altitiude -I was in NYC when this happened last September (made news in NYC and that about all I saw/heard again) – further delaying the 777-9 Then 777-9 woes overtaken by the 737MAX woes

    • Das große Problem mit dem ANA Sitz ist, dass die Liegefläche nur 1,80 Meter lang ist. Das ist vielen Europäischen Kunden zu kurz.

      Grundsätzlich geht der ANA Sitz auf das Etihad Business Studio Konzept aus dem A380 und der Boeing 787 zurück, ist damit also nicht ganz neu. Was ANA daraus gemacht hat ist aber sehr beeindruckend und ich würde das gerne fliegen, wenn es wieder geht.

      • Du musst hält schräg wie bei SIA liegen und seitlich dann klappt es. Bis jetzt ist ANA The Room Business für mich das Beste in der Branche. Viel Platzt, Privatsphäre, tolles Japan. Essen, Service ist ausgezeichnet.

  3. Was bei der 777-9 allerdings auch berücksichtigt werden muss, ist die Tatsache, dass ein Teil der Effizienz dieses sicherlich guten Fluggeräts zumindest in der Eco durch die Reduktion des Passagierkomforts i.Vgl. zur B748 und zum A380 erkauft wird. Bereits heute fliegen viele 777 in einer 3/4/3 Konfiguration in der Economy. Dafür wurde dieses Flugzeug aber nie entworfen, vorgesehen war dort einst eine 3/3/3 oder 2/5/2 Konfiguration, daher sind die aktuellen Ausstattungen auch maximal unbequem für den Passagier, speziell auf sehr langen Strecken. Bekanntlich hat die 779 den gleichen Rumpf der Vorgänger Familie, bei dem man jedoch durch eine neue Konstruktion der Kabinenverkleidung 10 cm mehr Breite erreichen konnte. Das bedeutet gerade einmal rd. 1 cm Breite an jedem Ecositz zusätzlich, so dass die Sitze dort maximal so breit wie in der 787 in 3/3/3 Konfiguration sein dürften. Und wenn man ehrlich ist, dann sitzt man auch dort nicht wirklich gut. Der Abschied von der 747 und den 380 bedeutet also auch einen Abschied von guten Sitzkomfort in der Eco auf Langstrecke, leider.

    • Hallo Klaus,

      Was du schreibst stimmt! Leider haben die Passagiere in der Eco mit den Füßen abgestimmt und der Trend ist seit Jahrzehnten ganz klar. Lieber unbequem, als 10% teurer.

      Für die wenigen die es anders wollen, gibt es inzwischen ja flächendeckend die Premium Economy, auch wenn die teilweise mal das doppelte der Eco kostet.

      Neu ist der Trend aber nicht, denn schon bei der Boeing 747 hatte Boeing einmal nur 9 oder sogar 8 Sitze pro Reihe in der Economy Class vorgeschlagen. TWA hatte z.B. in den ersten Jumbos auch nur 8 Sitze Pro Reihe und eine Bar in der Economy Class verbaut. Leider wollten auch damals Passagiere schon nicht mehr bezahlen, für mehr Komfort. Wobei es eine besondere Zeit war, denn die US Luftfahrt war noch weitestgehend reguliert.

      Al Becker von Qatar hat mal zur 3-4-3 Bestuhlung in der 777 sehr passend gesagt: „Die meisten Passagiere interessiert es sowieso nicht“.

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