Vor einiger Zeit hatten wir die Möglichkeit, die Korean Air Boeing 747-8 in Frankfurt zu besichtigen. Leider hatten wir bis jetzt noch nicht die Möglichkeit Korean Air in der Luft zu testen, allerdings gibt solch eine Flugzeugtour schon einen interessanten Einblick in das Produkt der Airline aus Südkorea.
Die Boeing 747-8 ist neben dem Airbus A380 das Flaggschiff von Korean Air. Beide Maschinen wurden übrigens auch schon auf der Frankfurtstrecke eingesetzt. Aktuell fliegt zwischen Seoul und Frankfurt allerdings die Boeing 747-8, welche mich persönlich immer sehr begeistert. Ich finde dieses Flugzeug wunderschön und es gibt nur drei Airlines, welche die Boeing 747-8 in der Passagierversion im Liniendienst Einsetzen. Neben Korean Air ist dies auch Lufthansa und Air China. Übrigens fliegen oder flogen alle drei Airlines die Boeing 747-8 nach Frankfurt.
Auch wenn mein Besuch in der Korean Air Boeing 747-8 in Frankfurt nur kurz war, war ich am Gate sehr begeistert, wie gut das Boarding vorbereitet wurde und organisiert war. So gab es nicht nur klar strukturierte Schlangen für First- Business- und Economy Class, sondern auch an der Tür des Flugzeuges gab es gleich eine Informationstafel, in welchem Gang sich welche Sitze befinden. Keine schlechte Idee!
Korean Air Boeing 747-8 | First Class „Kosmo Suiten“
Korean Air hat in Ihrer Boeing 747-8 natürlich auch eine First Class verbaut. Diese befindet sich in der Nase der Boeing 747-8 und die sechs Suiten sind in einer 1-1 Bestuhlung angeordnet. Wenn man in der Kabine der Korean Air First Class steht, fällt einem sofort auf, wie großzügig man hier mit dem vorhandenen Platz umgegangen ist.
Nicht nur, dass die Suiten in der Korean First Class extrem groß sind, auch hat man in der Mitte der Kabine einen großen freien Raum. Hier wird während des Fluges nur eine kleine Bar aufgebaut. Man hat damit in der Korean Air First Class wohl die großzügigste Kabine in einer Boeing 747 überhaupt. Zum Vergleich, Lufthansa hat acht First Class Sitze auf dem selben Raum verbaut.
Der Sitz in der Korean Air First Class ist, wie der Name Kosmo Suite schon vermuten lässt, ein Suitekonzept. Dabei lassen sich die einzelnen Sitze mit einer Schiebetür vom Gang abtrennen, so dass man etwas mehr Privatsphäre genießt. Wie bei fast allen First Class Suiten, ist auch die Kosmos Suite von Korean Air nach oben hin offen.
Der Sitz selbst lässt sich nur als riesig beschreiben. Der Platz, welcher jedem Passagier hier zur Verfügung gestellt wird ist auch in einer First Class überdurchschnittlich. Der Korean Air First Class Sitz ist übrigens der selbe Sitz, wie der neue Swiss First Class Sitz in der Boeing 777-300er. Damit kann man davon ausgehen, dass er extrem bequem zum Sitzen und Schlafen ist.
Neben diversen Ablagefächern am Sitz, hat jede Kosmos Suite auch einen Kleiderschrank in die Suite integriert. Dieser ist groß genug um sowohl Jacken und Mäntel aufzuhängen, als auch das gesamte Handgepäck zu verstauen. In Reihe 1 sind diese Kleiderschränke allerdings etwas kleiner.
Anders als Lufthansa, hat Korean Air in der First Class in der Boeing 747-8 auf Overhead Bins verzichtet, was die Kabine noch großzügiger wirken lässt.
Auch wenn es nur Einzelsitze in der Korean Air First Class gibt, verfügt jede Kosmo Suite über einen Ottomanen mit Sicherheitsgurt. So kann man als First Class Passagier auch mit seinem Partner oder einem anderen Passagier gegenüber sitzen und essen, wenn man dies wünscht. Allerdings muss der zweite Passagier auch in der First Class gebucht sein.
Korean Air Boeing 747-8 | Business Class „Prestige Class“
Die Korean Air Business Class wird von der Airline als „Prestige Class“ vermarktet. In der Boeing 747-8 hat man hiervon 48 Sitze in zwei Kabinen. Auf dem Hauptdeck, hinter der First Class, befinden sich 26 Sitzplätze in einer 2-2-2 Bestuhlung und im Oberdeck noch einmal 22 Sitze in einer 2-2 Bestuhlung.
Trotz der 2-2-2 Bestuhlung, hat jeder Passagier direkten Zugang zum Gang. Korean Air verwendet die sogenanten Apex Suiten in der Prestige Class, bei welchen die Sitze am Fenster leicht zueinander versetzt sind, so dass auch der Passagier am Fenster aufstehen kann, ohne über den Sitznachbarn steigen zu müssen.
Die Apex Suiten in der Korean Air Boing 747-8 Business Class lassen sich selbstverständlich in en vollkommen flaches, großes Bett verstellen. Mit den hohen Wänden zum Gang, sind die Sitze in der Korean Air Prestige Class auch sehr privat, wenn auch keine vollständig geschlossenen Suiten, wie in der Qatar Airways Q Suite.
An den Sitzen findet man auch eine ganze Reihe von Ablagefächern. Besonders die Fensterplätze im Oberdeck sind hier zu empfehlen, da sie neben den Ablagen am Sitz selbest auch noch über sehr große Staufächer am Fenster verfügen.
Auf den Sitzen in der Prestige Class lagen bereits die Kissen und Decken für die Passagiere bereit. Einen Turndown Service oder Matratzen gibt es in der Korean Air Business Class aktuell nicht, allerdings ist die Apex Suite zum Schlafen extrem bequem. Einzig das Kissen kam mir etwas klein vor, allerdings kann ich dies nicht wirklich bewerten, ohne die Korean Air Business Class einmal geflogen zu sein.
Korean Air Boeing 747-8 | Economy Class
Auf eine Premium Economy Class verzichtet Korean Air aktuell in ihrer Boeing 747-8. Allerdings bietet man hier eine der großzügigsten Economy Class Sitze in Sachen Sitzabstand an. Mit 34 inch Sitzabstand, bietet man z.B. fast 8 Zentimeter mehr Sitzabstand als die Lufthansa in ihren Boeing 747-8. Gerade in der Economy Class, in welcher sonst um jeden Zentimeter gekämpft werden muss, ist dies ein enormer Mehrwert.
Jeder der 314 Economy Class Sitze verfügt über eine eigenes Entertainmentsystem, einen USB und Strohmanschluss. Angeordnet sind die Sitze, wie in einer Boeing 747 in der Economy Class üblich in einer 3-4-3 Bestuhlung.
Korean Air Boeing 747-8 | Dinner bei der LSG
Nach der Besichtigung der Korean Air Boeing 747-8 in Frankfurt, konnten wir uns zwar ein Bild von der Kabine machen, allerdings nicht vom angebotenen Service. Auch wenn nicht ganz das selbe wie im Flugzeug ist, wurden wir daher noch zur LSG eingeladen, um das Business Class Menü der Korean Air aus Frankfurt einmal zu verkosten. Mittelpunkt des Menüs war natürlich das koreanische Nationalgericht Bibimbap.
Neben einer Führung durch die Produktionsstätten der LSG, von welcher man leider keine Bilder machen durften, wurden uns auch das Korean Airlines First Class Catering präsentiert. Dieses ist dem Business Class Catering grundsätzlich ähnlich, allerdings natürlich noch um einiges exklusiver und aufwändiger angerichtet. Auch den Salatgang findet man so nur bei Korean Air in der First Class. Hier wird der Salat frisch vor dem Passagier nach seinen wünschen liebevoll zusammengestellt.
Wir haben das Business Class, bzw. das Prestige Class Catering verkosten dürfen. Dabei haben wir das asiatische Menü gegessen, welches mit einer aufwendigen Seefood Vorspeise, sowie einigen koreanischen Beilagen begonnen hat.
Nach der Vorspeise serviert Korean in der Business Class eine Suppe. Dies ist besonders in der Business Class sehr selten geworden und nur noch wenige Airlines bieten dies an.
Der Hauptgang war natürlich das traditionelle Bibimbap. Ganz klassisch mit kaltem Rindfleisch, sowie verschiedenem Gemüse. Hierzu gibt es den passenden Reis, Sesamöl und eine scharfe Gewürzpaste. All dies wird zusammen in der Schale vom Gast vermischt und ergibt das Bimbambap. Auch wenn es sich wie ein sehr einfaches Gericht anhört, ist es extrem lecker.
Der spezielle Reis, die Gewürzpaste und das Sesamöl werden übrigens extra aus Korea importiert, um es anschließend auf den Flug Frankfurt nach Seoul Flug zu verladen, damit das Gericht auch authentisch ist.
Zum Dessert serviert Korean noch eine Panacotta mit einer Erdbeerhaube. Der dazu passende Espresso wurde von der LSG dazu angeboten.
Das Essen, wie wir es serviert bekommen haben, wird so auch im Flugzeug serviert. Bei der Vorspeise wird zwischen westlich und koreanisch unterschieden, indem man zur Vorspeise bei den westlichen Gerichten Brot und Butter reicht, und bei den asiatischen Gerichten die koreanischen Beilagen, welche auch uns serviert wurden.
Bei der Hauptspeise werden entweder das Bimbimbap oder eines von zwei westlichen Gerichten in einer Porzellanschale serviert. Alle die einmal mit Korean unterwegs sind, denen würde ich allerdings zu dem koreanischen Menü raten. Mir zumindest hat es extrem gut geschmeckt.
Korean Air Boeing 747-8 in Frankfurt | Frankfurtflyer Kommentar
Ich kannte Korean Airlines natürlich und hatte auch eine grobe Vorstellung vom Kabinenprodukt, allerdings habe ich mich mit der koreanischen SkyTeam Airline bis jetzt noch nicht wirklich intensiv beschäftigt. Daher war es natürlich toll die Boeing 747-8 zu besichtigen und sich ein Bild von dem angebotenen Produkt machen zu können.
Natürlich ist solch eine Flugzeugbesichtigung und Verkostung eines Menüs nicht mit einer Flugreview gleichzusetzen, allerdings bekommt man schon einmal einen Eindruck von dem, was einen hier erwartet. Und das was ich hier sehen konnte, hat auf mich einen wirklich sehr guten Eindruck gemacht.
Und wer weiß? Vielleicht gibt es auch bald eine Review der First- oder Business Class von Korean Air hier auf Frankfurtflyer. Wie beim Asiana Airbus A380 in Frankfurt, hat auch die Korean Air Boeing 747-8 bei mir eine kleine Obsession geweckt. Beim Asiana Airbus A380 endete dies mit einem Flug in der Asiana First Class im Airbus A380 von Seoul nach Frankfurt um meine Neugier zu stillen.
An dieser Stelle noch ein Dankeschön an Korean Air, dass sie dieses Event ermöglicht haben!
8cm mehr? Nicht schlecht. Haben die Geld zu verschenken?