Die nächste Airline streicht Flüge ab Hamburg – 1.000 Flüge weniger

Die irische No-Frills Airline Ryanair machte gestern den Anfang und gab eine drastische Reduktion der Flüge ab Hamburg bekannt. Nun zieht mit Eurowings eine weitere Airline nach. Die Airline der Lufthansa-Gruppe hat angekündigt, 1.000 Flüge ab Hamburg im Sommerflugplan aus dem Programm zu nehmen.

Die nächste Airline streicht Flüge ab Hamburg | Hintergründe

Der Flughafen Hamburg hat angekündigt, die Passagierentgelte im kommenden Jahr um 2,30 Euro pro Passagier anzuheben. Nach eigenen Angaben schließt der Flughafen damit zu den Airports in Düsseldorf, Stuttgart und Berlin auf. Was also für den Flughafen nach einer kleinen Erhöhung aussieht, treibt derzeit Airlines vom Flughafen weg.

Allerdings, und da könnte es für einige Airlines unattraktiv werden, plant der Flughafen bestimmte Flüge stärker zur Kasse zu bitten als andere. Und das sind Abflüge früh am Morgen und spät am Abend.

Foto: Eurowings

Die nächste Airline streicht Flüge ab Hamburg | Eurowings zieht nach

Am 10.10. hat Ryanair angekündigt, im Jahr 2025 ca. 2.000 Flüge ab Hamburg zu streichen und damit das Angebot um rund 60% zu kappen. Heute legte Eurowings nach und gab die Streichung von 1.000 Flügen im kommenden Jahr bekannt.

Aktuell hat Eurowings in Hamburg 16 Flugzeuge stationiert und fliegt ungefähr 70 Ziele an. Zumindest die Route nach Köln-Bonn, ins isländische Reykjavik (Keflavik) und das griechische Santorin werden demnächst nicht mehr dabei sein.

Ob andere Verbindungen komplett entfallen lies Eurowings zum jetzigen Zeitpunkt offen.

Die nächste Airline streicht Flüge ab Hamburg | Auswirkungen

Potenzielle Passagiere ab Hamburg sind die Leidtragenden der Flugstreichungen, denn die gestrichenen Ziele werden in Zukunft nur als Umsteigeverbindung erreichbar sein. Der gerade bei Geschäftsreisenden beliebte Flug nach Köln/Bonn wird ggf. durch Verlagerung auf die Schiene ersetzt werden, wobei die Unterschiede zwischen Flug und Bahnreise durchaus spürbar sind.

Nach ersten Berechnungen verliert der Flughafen Hamburg 450.000 – 600.000 Passagiere im Jahr. Bei einem durchschnittlichen Passagieraufkommen von ca. 13,3 Millionen im Jahr entspricht das ca. 3,5-4%.

Airlines verdienen nur mit fliegenden Flugzeugen Geld. Daher wird es spannend sein, wo diese Flugzeuge im Sommer 2025 eingesetzt werden.

Foto: Eurowings

Die nächste Airline streicht Flüge ab Hamburg – 1.000 Flüge weniger | Frankfurtflyer Kommentar

Die Streichung der Eurowings-Flüge ab Hamburg ist die nächste Hiobsbotschaft für den Flughafen. Sicherlich hat der Flughafen eine Reaktion der Airlines auf die Gebührenerhöhung eingeplant, aber ob diese Anzahl an Streichungen vorhergesehen wurde, ist schwer zu beurteilen.

Ob 2,30 Euro pro Passagier (im Schnitt) den Ausschlag geben, ist schwer zu beurteilen. Vielleicht war die Erhöhung auch der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

In jedem Fall bedeuten diese Entwicklungen (höhere Kosten und weniger Abflüge) nichts Gutes für die Passagiere ab Hamburg.

5 Kommentare

  1. Dass es da überhaupt noch Flüge nach Köln-Bonn gab ist schon ein Desaster. Düsseldorf bitte als nächstes Weg!

    Um die richtigen Flugstrecken ist es natürlich schade.

    • Wer schon unzählige Male mit mehr als 1 h Verspätung mit der DB in Köln angekommen ist und deshalb 2 h mehr Reisezeit einplanen muss, sieht das sicher anders. Dann stehen 2-3 h Reisezeit mit dem Flugzeug, 5-6 h mit der Bahn gegenüber.

      • Ja, oder der eurowings Flug fand nicht statt, weil am Airport oder bei der Airline gestreikt wurde … gibt es, ist aber nicht die Regel.

        Habe übrigens regelmäßig 1h+ Verspätung bei der DB und sehe es trotzdem nicht ein, solche Strecken zu fliegen. Mein Arbeitgeber sieht es genauso.

        • Also bei uns in der Firma wird so etwas geflogen. Unsere Kunden haben kein Verständnis, wenn wir 1-2 Stunden verspätet zu Meetings kommen. Auch hat keiner in der Firma Verständnis, wenn Leute für ein Meeting Ewigkeiten unterwegs sind statt so schnell wie möglich zurück im Büro zu sein, um an Projekten zu arbeiten. Wir versuchen die Zeit auf Dienstreisen soweit wie möglich zu minimieren, daher kommt nur das Flugzeug in Frage. Die Anzahl an Streiks im Vergleich zu den ganzen Verspätungen bei der Bahn sind minimal. Daher schadet diese Entscheidung der Infrastruktur Deutschland schnell irgendwo hinzukommen.

          Wir haben Teile des Hamburger Büros nach London verlagert. Z.B. nach Köln, Nürnberg oder Leipzig kommt man inzwischen schneller und zuverlässiger aus London als aus Hamburg, was eigentlich ein absoluter Treppenwitz ist. Sicher gibt es viele Industrien, in denen man mit der Bahn verspätet durch die Gegend gondeln kann, aber es gibt auch Industrien, da geht es nun einmal nicht. Daher ist Hamburg nach dem Weggang von Ryanair und der Streichung von weiteren Eurowings-Flügen kombiniert mit quasi keinen Interkontinentalflügen höchstens als regionales norddeutsches Zentrum relevant, aber sicher nicht mehr im internationalen Geschäftsleben.

  2. Die Argumentation der Airlines ist immer fadenscheinig, es fehlt noch „auf vielfachen Kundenwunsch“

    Vielleicht war Oirowings mit 1 Tag nach FR einfach zu voreilig. Wenn es weniger LCC in HAM gibt, sollte sich die Monopolhansa und Töchter doch die Finger lecken – endlich wieder „richtig Geld verdienen“.

    Oder es liegt halt doch an der Nachfrage nach nonstop Verbindungen (Nähe CPH, AMS) oder Umsteiger sind doch nicht so schlimm, wie uns manache Airlines weiss machen wollen?

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