Die nächsten zehn Lufthansa Airbus A350 kommen mit einer kleinen First Class

Foto: Lufthansa

Schon vor über einem Jahr haben wir über die Pläne von Lufthansa berichtet, an der First Class festhalten und einen Teil der Airbus A350-Flotte damit ausstatten zu wollen. Noch bevor die Corona-Krise den Flugverkehr lahmgelegt hat, gab es Szenarien einer Mini-Cabin mit vier Sitzen. Diese Pläne werden immer konkreter und sollen mit der Auslieferung der nächsten Flugzeuge realisiert werden.

Lufthansa bringt First Class im A350

Seit der Veröffentlichung des Artikels im Februar 2020 ist vieles passiert. Die Langstreckenfrequenzen wurden stark zurückgefahren, ab München gibt es nach wie vor nur ein minimales Angebot an interkontinentalen Verbindungen. Trotzdem ist der Airbus A350 derzeit ein gefragter Typ beim Kranich.

Dessen Kapazität ist geringer als die der derzeit viel zu großen Boeing 747-8, mit der Reichweite können alle Ziele im Netz bedient werden. Exzellenten Verbrauchswerte sorgen dafür, dass auch schwach gebuchte Flüge zumindest ohne Verluste durchgeführt werden können. Daher ist der moderne Zweistrahler seit November 2020 vorübergehend auch in Frankfurt stationiert.

Die erste Tranche von 17 Flugzeugen wurde bereits eingeflottet, ab 2023 werden die nächsten Maschinen ausgeliefert. Jetzt wurde ein wichtiges Detail in Sachen Konfiguration der kommenden zehn Einheiten geklärt. Die Jets kommen mit einer kleinen First Class Kabine und bieten darin jeweils Platz für vier Passagiere. Die Sitze sollen in einer Reihe angeordnet werden.

Auch diese zehn Flugzeuge sind für München bestimmt. Durch die Folgen der Corona-Pandemie wurde die Ausflottung der Airbus A340-600 sowie der A380 beschleunigt, seitdem ist die First Class am südlichen Lufthansa-Hub komplett verschwunden.

Welcher Sitz kommt in Frage?

Details über den Sitz wurden nicht weiter bekannt. An einem neuen Produkt wurde zwar schon gearbeitet, ob und in welcher Form die Planungen während der Krise auf Eis gelegt wurden ist auch nicht klar. Es gibt bereits einige Airlines wie Air France oder Singapore Airlines, die ihr Top-Produkt in der Form einer Mini-Cabin anbieten.

Ein gutes Beispiel ist auch der ehemalige First Class Sitz von Malaysia Airlines. Die angeschlagene Airline aus Südostasien hatte diesen ebenfalls im Airbus A350-900 installiert, inzwischen wurde das Produkt aber in Business Suites umgetauft.

Erst im April hatte sich eine LH-Managerin deutlich dazu geäußert, an der First Class festhalten zu wollen. Dazu gehören neben der besseren Verfügbarkeit auch die baldige Wiedereröffnung des First Class Terminal in Frankfurt und den entsprechenden Lounges in München, sowie einer Neuentwicklung des Bordproduktes.

Auch die neue Business Class wird an Bord sein

Alexander hat sich in seinem Artikel schon letztes Jahr einige spannende in dem Zusammenhang stehenden Fragen gestellt. Die Details zum F-Sitz sind weiterhin offen, zu Lasten welcher Klasse der Einbau erfolgt ebenso. Um Platz zu schaffen müssten zig Economy Sitze weichen, die Premium Economy erweist sich in der Krise als Cash Cow- der Trend geht hier derzeit eher in Richtung Vergrösserung.

In der Business Class möchte man in den neuen Jets endlich den neuen Sitz anbieten. Der Roll-out der neuen Klasse in dem Airbus A350 gilt inzwischen als sehr wahrscheinlich. Die Einführung sollte ursprünglich mit der Boeing 777-9 erfolgen, diese wird aber nicht mehr vor Ende 2023 erwartet.

Kurzfristig hat sich jetzt die Gelegenheit ergeben, fünf weitere Boeing 787-9 zu bestellen. Die Flugzeuge sind bereits produziert und kommen noch in diesem Jahr nach Frankfurt. Business-Kunden dürfen sich zwar auf ein aufgewertetes Produkt freuen, es handelt sich jedoch nicht um den Sitz auf den schon jahrelang gewartet wird.

 

Die nächsten zehn Lufthansa Airbus A350 kommen mit einer kleinen First Class | Frankfurtflyer Kommentar

Es vergeht gerade kein Tag ohne Nachrichten die die Lufthansa betreffen. Der massive Stellenabbau, die Hauptversammlung, eine kurzfristige Bestellung von zehn Langstreckenjets, die Einführung des Dreamliners noch in diesem Jahr sowie dem Vorhaben an der First Class festhalten zu wollen waren einige der jüngsten Schlagzeilen.

Auf das Bekenntnis zur First Class geht man nun den nächsten Schritt an. Die Verfügbarkeit der Luxusklasse beschränkt sich derzeit auf Strecken, die mit der Boeing 747-8 bedient werden. Noch bevor diese in Frankfurt mit der Einflottung der B777-9 ausgebaut wird, können Passagiere in München in den neu ausgelieferten Airbus A350 in der First abheben.

Von der Akzeptanz der First Class nach der Krise hängen weitere Entscheidungen ab. Werden weitere Neuauslieferungen mit der Luxusklasse ausgestattet? Rüstet man die bestehende Flotte damit um? Bis dahin wird noch einige Zeit vergehen. Vor der Umrüstung der Bestandsflotte mit der neuen Business Class wird man sich wohl kaum mit dem Thema First Class-Einbau darin beschäftigen.

1 Kommentar

  1. Mit einer Kabine von nur vier Sitzen in einer Reihe könnte Lufthansa ihren bisherigen, sehr komfortablen Frist Class-Sitz weiterverwenden und nach dem Vorbild von Air France Vorhänge installieren. Da hätte man die optimale Balance aus Club-Kabine und Privatsphäre.

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