Lufthansa hatte lange Zeit einen Vorteil was die Business Class auf Langstrecken betrifft. Viele Jahre gab es ein einheitliches Premium Produkt auf den interkontinentalen Routen. Doch die Sitze sind in die Jahre gekommen, die Einführung von einer neuen Sitzgeneration wurde überfällig. Die neue Allegris-Kabine wurde aufwendig entwickelt und bietet Neuerungen in allen Klassen. In der Business Class bietet Allegris mehr Privatsphäre und verschiedene Sitzoptionen. Es gibt aber noch andere Business-Sitze auf den Kranich-Langstrecken:
Allegris Business Class
Inzwischen wurden fünf Flugzeuge mit dem neuen Sitz ausgeliefert, demnächst sollen Maschinen aus der Bestandsflotte umgerüstet werden. Alle Passagiere haben direkten Zugang zum Gang, das bedeutet, dass es an den Fenstern nur noch Einzelsitze gibt.
Die Sitze die direkt am Fenster installiert wurden und die Extra-Space-Einzelsitze in der Mitte bieten besonders viel Privatsphäre. Highlights sind die Suiten, die sich jeweils in den ersten Reihen der Abteile befinden. Dort sind die Passagiere durch höhere Trennwände abgeschirmt, es gibt Schiebetüren und mehr Platz.
Allegris wird nach jetzigem Stand nicht auf allen Widebodies eingebaut werden. Einige Teilflotten werden aufgelöst, der Airbus A380 soll ein anderes Business Produkt erhalten. Ab 2025 kommen dann die langersehnten Boeng 787 Dreamliner zu Lufthansa, damit wird das Allegris-Zeitalter in Frankfurt eingeläutet.
Lufthansa Business Class (Allegris) im A350 von München (MUC) nach Vancouver (YVR)
Derzeit werden die Allegris-Jets von München nach Chicago (ORD), San Francisco (SFO) und Shanghai (PVG) eingesetzt.
„Hainansa“-Business Class Sitze
Lufthansa konnte während der Pandemie kurzfristig fünf Boeing 787 beschaffen. Der ursprüngliche Kunde, die HNA Group ist abgesprungen, eine Win-Win-Situation für Lufthansa. Die Jets waren schon fertiggestellt und konnten zu attraktiven Konditionen übernommen werden.
Die Kabinen wurden lediglich modifiziert, Bezüge, Vorhänge, Trennwände usw. wurden farblich an das Lufthansa Design angepasst, an der Hardware und Sitzkonfiguration wurde nichts verändert. Für die Kunden bedeutet dies ein Upgrade, da die Business Class Sitze in einer 1-2-1 Anordnung installiert wurden.
Eigentlich sollten diese Flugzeuge nur kurz bei Lufthansa bleiben bis die eigenen werksneuen Boeing 787-9 ausgeliefert werden. Doch man wartet bis die eigenen Dreamliner eintreffen, hier kommt es immer wieder zu Verspätungen. Danach wechseln die Jets zur Tochter Austrian nach Wien (VIE). Bis dahin fliegen die 787 für Lufthansa u.a. nach Austin (AUS), Denver (DEN), Hyderabad (HYD), Minneapolis (MSP) und Montreal (YUL).
Philippine-„Sprinter“ Business Class
Vier der 26 in München stationierten Airbus A350 weichen etwas von den anderen Jets ab, diese kamen gebraucht von Philippine Airlines. Zunächst wurde auch deren Hardware übernommen, auch hier gab es nur einige kleinere Anpassungen beim Design. Später wurden in Economy und Premium Economy Class einige Anpassungen vorgenommen. In der Business Class ist zum größten Teil alles so geblieben, hier befinden sich 30 Sitze in einer 1-2-1 Anordnung in einem einzigen Abteil.
Ob Fenster oder Gang- hier haben Fluggäste immer ähnlich viel Platz und die gleichen Ablageflächen, niemand muss über den Nachbarn klettern um zu Toilette zu gehen. Das Raumgefühl ist durch die fehlenden Fächer an der Decke ziemlich gut.
Derzeit pendeln die Sprinter u.a. zwischen München und Bangalore (BLR), Denver (DEN), Montreal (YUL) und Toronto (YYZ).
Die alte Business Class
Der mit Abstand größte Teil der Flotte ist noch mit dem altbekannten Sitz unterwegs. Bis auf einige Reihen in der Boeing 747-400 wurden – auch am Fenster – immer Doppelsitze verbaut. Es gibt keine Trennwände und wenig Ablageflächen.
Lufthansa Business Class im Airbus A350, Foto: Robert
Im Upper Deck der Boeing 747 ist das Raumgefühl etwas besser, da es nur einen Kabinengang gibt und seitlich große Ablagefächer eingebaut sind.
Im Maindeck haben die Mittelplätze in der neueren 747-8 etwas mehr Abstand zueinander, in der 747-400 wurde noch ein dritter Sitz eingequetscht- die wohl schlechteste Business Sitzoption bei Lufthansa.
Ferientochter Discover Airlines bietet übrigens den gleichen Sitz auf den Langstreckenflügen.
Diese unterschiedlichen Sitze bietet Lufthansa derzeit in der Business Class | Frankfurtflyer Kommentar
Es wird noch eine Weile dauern bis Allegris auf dem Großteil der Flotte verfügbar sein wird. Dafür muss es überhaupt mit den Umrüstungen losgehen. In diesem Jahr kommen noch ein paar neue Airbus A350- der nächste wird dann auch die Allegris First Class an Bord haben. Anfang 2025 wird der Dreamliner mit Allegris in Frankfurt erwartet.
Im Winter 2025/26 werden dann die Airbus A380 mit einer neuen Business Class ausgestattet, wobei es sich hier nicht um Allegris handeln wird. Das neue Produkt wird dennoch allen Gästen direkten Gangzugang bieten und dem Sitz aus dem „Sprinter“ ähneln.
„Allegris wird nach jetzigem Stand nicht auf allen Widebodies eingebaut werden.“ – wow, das heißt die Passagiere fliegen dann mit den uralt-Sitzen weiter durch die Gegend? Das ist nicht deren ernst. Der Abstieg dieser selbsternannten „Premium-Airline“ geht ungebremst weiter.
Nein Allegris wird z.B. auf der Boeing 747-400, Airbus A330-300, Airbus A340-600/300 nicht mehr verbaut, weil diese einfach die Flotte verlassen, sobald neue Flugzeug (mit Allegris) eintreffen.
Was mit den A350 Sprinter passiert ist nicht klar und auch die Boeing 787 die LH bisher hat, werden nicht auf Allegris umgebaut, sondern sollen zur Austrian Airlines gehen. Ob dort irgendwann in einigen Jahren Allegris kommt ist offen.
mit welchem gerät fliegt denn LH im herbst nach BOG? ich dachte Hainan Jet oder irre ich? kann ich leider nicht testen da Edelweiß viel günstiger war, neugierig bin ich aber doch