Großraumflugzeuge sind auf Kurzstrecken selten zu sehen. Manche Airlines setzten zwar regelmäßig Widebodies auf frequentierten Routen ein, in Europa ist dies jedoch eher selten der Fall. Die wohl bekannteste Kurzstrecke von und nach Deutschland wurde wohl von LATAM angeboten.
Die Airline aus Südamerika kam vor der Corona-Krise täglich mit einem Dreamliner aus Madrid. Der Flug war eine Verlängerung der Strecke aus Santiago de Chile. Für die kurze Teilstrecke hatte LATAM Streckenrechte und hat den Flug zu teils sehr günstigen Konditionen vermarktet. Teilweise konnten so auch Tickets der Business Class mit Zubringern von Lufthansa kombiniert werden.
Auch Anschlussflüge von Iberia waren zeitweise zu niedrigen Preisen buchbar und machten Mileageruns möglich. LATAM hatte allerdings schon vor der Krise angekündigt, die Teilstrecke einzustellen und von Frankfurt einen Direktflug in die chilenische Hauptstadt anzubieten.
Review: LATAM Business Class Boeing 787-9 nach Madrid inkl. innerdeutschen LH-Zubringern
Eine andere Airline mit regelmäßigen Verbindungen innerhalb von Europas ist (oder war) Finnair. Der Carrier hatte noch vor der Corona-Zeit täglich eine Frequenz nach Heathrow mit einem Airbus A350 durchgeführt. Grund dafür war in erster Linie die erhöhte Nachfrage nach Luftfracht. Für die Passagiere auf den Flügen zwischen den beiden oneworld-Hubs ein besonderes Erlebnis mit Inflight Entertainment und Lie-Flat Sitzen in der Business Class.
Saisonal wurde in der Vergangenheit auch von der Lufthansa und Austrian Langstreckengerät auf kurzen Flügen eingesetzt. Nach der Pleite der Air Berlin waren sogar Jumbo-Jets im innerdeutschen Verkehr nach Berlin-Tegel unterwegs.
Im letzten Jahr gab es dann beim Kranich einige Verbindungen nach Dublin oder Lissabon mit Airbus A340. Die Tochter Austrian kam einige Male mit B767 sowie B777 von Wien nach Frankfurt.
Lufthansa setzt Langstreckenflugzeuge nach Wien, Dublin und Lissabon ein
Aktuelle Einsätze
Die spanische Air Europa setzt auf manchen Kurzstrecken nach wie vor ihre Dreamliner ein. Die Airline schickt die Boeing B787 selbst in Krisenzeiten täglich auf die Kanarischen Inseln und verbindet diese mit der Hauptstadt Madrid. Neben den hohen Kapazitäten im Frachtraum stemmt man so auch die erhöhte Nachfrage in der Passagierkabine.
Aktuell gibt es noch weitere Beispiele wie die British Airways. Bereits seit August kommen deren Dreamliner immer wieder auf Flügen nach Amsterdam, Zürich, Athen, Larnaca und Madrid zum Einsatz. Zwischen London und Madrid ist dies jedoch keine Ausnahme, sowohl BA als auch Iberia verbinden ihre Hubs schon seit Jahren immer wieder mit B777, B787, A340 & A350.
Die anderen Verbindungen in die Schweiz oder der Niederlande begründet British mit Pilotentrainings. Um Lizenzen der Crews aktiv zu halten und gleichzeitig die Maschinen statt den Simulatoren zu nutzen schickt man diese auf Linienbetrieb. Die Maßnahme war zunächst auf Flüge im Juni und Juli befristet und wurde weiter verlängert.
Mit der gleichen Begründung nutzt auch Swiss einige Langstreckenmaschinen und schickt diese aktuell vom Hub in Zürich nach London. In den letzten Tagen kamen dabei alle Maschinentypen an die Reihe. Neben den beiden Airbus-Modellen hob auch die größere B777 in Richtung Heathrow ab.
Diese Widebodies sind auf Kurzstrecke in Europa unterwegs | Frankfurtflyer Kommentar
Immer wieder eine Freude für jeden Vielflieger in Europa. Leider kommt es im Vergleich nur sehr selten vor, dass wir kurze Flüge in Großraumjets erleben können. Vielen ist noch der Airbus A300-600 von Lufthansa in Erinnerung, der gleich mehrere Vorteile hatte. Dazu gehörten Reichweite, Kapazität und eine komfortablere Bestuhlung.
Die Produktionskosten pro Passagier eines A300 waren allerdings nicht mehr wettbewerbsfähig. Auf Dauer sind die die Dreamliner, Jumbos, Triple Seven und A340/A350 auch nicht für Kurzstrecken geeignet. Die Jets sind nicht für permanente Starts und Landungen konstruiert. Ausnahmen sind einige Varianten wie der A330 Regional/Domestic.
Ich hatte jetzt das Vergnügen zwei kürzere Flüge mit British Airways und Swiss in Großraumjets zu absolvieren. In den kommenden Tagen findet Ihr an dieser Stelle die Reviews der etwas außergewöhnlichen Reise.
Teile des Tripreports:
Lounge-Reviews:
Aspire Lounge Amsterdam (No.41/non Schengen)
Plaza Premium Lounge London Heathrow Terminal 2
Flug-Reviews:
British Airways Boeing B787-8 in Business Class von Amsterdam nach London
Swiss Business Class | Im Airbus A330 von London nach Zürich
Hotel-Review:
Hatte schon das Vergnügen, mit SWISS Boeing 777 zw. GVA und ZRH zu fliegen (Überführung).
Unterdessen werden bloss noch 3 Flüge pro Tag und Richtung angeboten. Die restlichen Verbindungen sind per Bahn im Flugplan mit 3 Stunden Reisezeit; Flug war 50 Minuten. So gehen etliche schlanke Anschlüsse in ZRH verloren. Gruss an Corona und „Schwedengretel“