Easyjet in Erklärungsnot: Schleuste Familie ihre tote Oma an Bord?

Ein Fliugzeug von Easyjet. Archivfoto: Frankfurtflyer

Hat eine Familie die tote Oma an Bord eines EasyJet-Fluges von Málaga nach London geschmuggelt? Ja, wenn es nach zahlreichen Augenzeugen geht. Der Billigflieger hingegen bestreitet, dass eine 89-Jährige bereits tot im Rollstuhl an Bord gebracht wurde. In diesem Beitrag erfahrt Ihr die Details zu einem fragwürdigen Vorfall und wie gut EasyJet die medizinische Gesundheit von Passagieren beobachtet.

Das Wichtigste auf einen Blick:

👵 Tote Passagierin? Augenzeugen berichten, dass eine 89-Jährige bereits tot an Bord war
✈️ EasyJet bestreitet Vorwurf – Ermittlungen laufen
⏱️ 12 Stunden Verspätung: Passagiere mussten den Flieger verlassen

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Wie oft liest man auf Social Media Beiträge darüber, wie genau Flugbegleiter Passagiere beim Einsteigen beobachten, um blitzschnell zu beurteilen, ob jemand fit genug für den Flug ist. Dieses „fit to fly“ kann sich auf unterschiedliche Umstände beziehen. Versucht jemand volltrunken an Bord zu gehen und könnte den Flugverlauf stören? Ist jemand sichtlich krank und könnte den Flug zu einem vorzeitigen Abbruch aufgrund eines medizinischen Notfalls zwingen? Da sollte der Zustand tot oder lebendig doch die einfachste Wahrnehmung des Personals beim Boarding sein.

Nicht so beim orangenen Billigflieger EasyJet, wenn man einem Bericht der britischen Daily Mail glaubt. Demnach berichten zahlreiche Fluggäste, dass auf ihrem Flug U2-8070 vom spanischen Málaga (AGP) nach London-Gatwick (LGW) eine offensichtlich tote Person an Bord gebracht wurde. Die 89-Jährige war in Begleitung einer größeren Familie unterwegs und wurde in einem Rollstuhl an Bord gebracht. Dabei machten die Familienmitglieder zwar den Eindruck, als würden sie mit der Frau völlig normal interagieren, doch von ihrer Seite gab es keinerlei Lebenszeichen.

Nur müde oder schon tot?

Das entging zwar auch nicht dem Mitarbeiter am Gate und der Crew an Bord. Doch diese ließ sich zunächst mit der lapidaren Ausrede abspeisen, dass die alte Dame nur sehr müde sei. Erst kurz vor dem Start brach die Crew ihre Reise ins Vereinigte Königreich ab, erklärte einen Notfall an Bord und kehrte zum Gate zurück. Die hinzugerufenen Rettungskräfte konnten nur den Tod der Dame feststellen.

Die Passagiere mussten daraufhin den Airbus A319 verlassen und warteten insgesamt zwölf Stunden auf ihre Rückreise. EasyJet habe die wartenden Fluggäste zwar mit Gutscheinen versorgt, diese hätten aber nicht annähernd ausgereicht, um die Wartezeit zu überbrücken, beziehungsweise seien teilweise am Flughafen Málaga nicht akzeptiert worden.

Easyjet hält sich zurück

EasyJet kommentiert den Vorfall sehr kurz angebunden: „Die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Passagiere und unserer Crew haben für EasyJet oberste Priorität. Unsere Kabinenbesatzung ist darin geschult, medizinische Situationen zu erkennen und entsprechend zu handeln. Wir kooperieren vollständig mit den zuständigen Behörden, um die Umstände dieses Vorfalls zu klären. Aus Respekt vor den laufenden Ermittlungen können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Kommentare abgeben.“

Die Frage nach dem Warum

Doch warum sollte eine Familie überhaupt versuchen, eine Tote an Bord zu schmuggeln? Die Versuchung, das zu tun, liegt auf jeden Fall nahe. Denn die Rückführung eines Verstorbenen aus dem Ausland ist aufwendig und mit hohen Kosten verbunden. Man muss zum einen Behördengänge im Ausland einplanen und die entsprechenden Papiere im Heimatland beantragen. Vermutlich hätte währenddessen einer der Angehörigen vor Ort in Málaga bleiben müssen. Die Kosten für alles dürften sich schnell in einen mittleren vierstelligen Bereich anhäufen.

Die Kosten für die Airline dürften jedoch deutlich höher sein. Die Passagiere mussten versorgt werden. Am Flughafen in Málaga sollten zusätzliche Kosten angefallen sein. Außerdem konnte der Airbus A319 nicht für die später geplanten Flüge eingesetzt werden. Hinzu kommen möglicherweise noch Kompensationszahlungen für die Passagiere, die ihren Zielort deutlich verspätet erreichen. Dafür ist jedoch die abschließende Bewertung des Falls sicher noch interessant. Denn wenn die Familie hier vorsätzlich gehandelt hat, kann EasyJet zumindest versuchen, sich die Kosten wiederzuholen … theoretisch.

Easyjet in Erklärungsnot: Schleuste Familie ihre tote Oma an Bord? | Frankfurtflyer Kommentar

Hat eine Familie nun die tote Oma mit an Bord geschmuggelt oder ist die alte Dame wirklich ganz zufällig erst während des Starts verstorben? Die Antwort werden die nun folgenden Ermittlungen ergeben.

Was jedoch feststeht, dass die EasyJet-Mitarbeiter sich hier alles andere als mit Ruhm bekleckert haben. Was dutzende Passagiere bemerkt haben wollen, blieb von Gate-Mitarbeitern und Kabinenbesatzung ungeahndet.

Ein Passagier des betroffenen Fluges fasste die Situation ganz passend zusammen: „Wenn man betrunken ist, lassen sie einen nicht an Bord – aber offenbar ist es in Ordnung, wenn man tot ist und auch so aussieht.“

Verrückte Geschichte … Was haltet Ihr von dem Vorfall? Kommentiert gerne unter diesem Beitrag

Quelle: Daily Mail

10 Kommentare

  1. Mich würde ja auch interessieren, wie man es durch die Sicherheitskontrolle geschafft hat, falls die Dame zu dem Zeitpunkt tatsächlich schon nicht mehr lebte…

  2. … und wie ist sie bitte durch die Sicherheitskontrolle gekommen? Unter einer dicken Decke mit dem Hinweis dass sie schnell bei den niedrigen Temperaturen immer ganz schnell kalt und steif wird?? Fragen über Fragen…

  3. Nicht zu vergessen: Bei Ausreise aus der EU muss eine Passkontrolle stattgefunden haben…also möglicherweise wurde Omma eiskalt an 3 Kontrollpunkten durchgewunken.

  4. Unverantwortlich! Unabhängig von anderen Aspekten eine massive Gefährdung von öffentlicher Sicherheit und Gesundheit! Bestenfalls ist die Frau an Altersschwäche gestorben, es könnte aber rein theoretisch auch eine Infektionskrankheit sein, schlimmstenfalls sogar Ebola. Von so einer Toten können massive Infektionsrisiken ausgehen, vor allen Dingen wenn sie Stunden neben einem „sitzt“.

  5. Also wenn sie tatsächlich bei der Passkontrolle schon tot war gibts hier wohl ein noch wesentlich gravierenderes Problem als nur eine vielleicht unaufmerksame Crew.

    • Genau das wollte ich auch gerade schreiben.
      Bei jeder Immigration bzw. Passkontrolle dürfen die Augen nicht bedeckt sein. Spätestens hier müssen auch schlafende Personen geweckt werden.
      Das wäre eine riesen Sicherheitslücke bei der Behörde, wenn dies nicht der Fall gewesen sein sollte.

      • Tote Menschen haben (wenn man nicht nachhilft) die Augen in der Regel nicht geschlossen, das wäre also nicht unbedingt das Problem gewesen. Passkontrolle kann ich mir noch irgendwie vorstellen, da da auch der Abstand zum Kontrollpersonal in der Regel größer sein dürfte. Außerdem gab es wohl in den vergangenen Monaten in Málaga riesige Schlangen mit bis zu zwei Stunden Wartezeit, was auch dazu führen könnte, dass das Kontrollpersonal unaufmerksamer wird (solange beim Scannen des Passes alles ok ist und die Person auch halbwegs wie auf dem Bild aussieht, wird dann ggfs. schnell durchgewunken).

        Sicherheitskontrolle stelle ich mir allerdings tatsächlich deutlich schwieriger vor, denn wenn da vom Kontrollierten überhaupt keine Reaktion kommt, sollte das doch irgendwie auffallen.

        Für das Bordpersonal dürfte das auch eher schwierig vor. Wenn man übervorsichtig ist und sich am Ende rausstellt, dass es tatsächlich nur ne schlafende alte Frau ist, steht man auch irgendwie blöd dar und hat ggfs. ne riesige Verspätung verursacht. Aber offenbar hat man den Verdacht ja ans Cockpit weitergegeben und dort hat man sich dann zum Abbruch entschieden.

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