EasyJet steigt bei der Alitalia Übernahme aus | Delta Airlines ist der letzte Investor

Alitalia befindet sich seit fast zwei Jahren in der Insolvenz und seither sucht man neue Investoren, welche die Airline wieder mit frischem Kapital ausstatten und sanieren sollen. Hierbei gab es eine ganze Reihe von Interessenten, doch seit dem sich die italienische Regierung eingemischt hat springt einer nach dem andere ab. Zuletzt wurde stolz verkündet, dass man gemeinsam mit der italienischen Eisenbahngesellschaft, Ferrovie dello Stato Italiane (FS), Delta Airlines und EasyJet die stark angeschlagenen Airline sanieren wolle. Nun ist allerdings auch EasyJet aus den Verhandlungen ausgestiegen.

Delta Airlines aus den USA ist damit der letzte potentielle Investor, welcher noch bereit ist, Geld in die Airline zu pumpen. Hierbei spricht man aber schon nicht mehr von den einmal vorgesehenen bis zu 25% welche die Amerikaner übernehmen sollen, sondern nur noch von einer Minderheitsbeteiligung von vorerst unter 10%.

Damit wird es wieder einmal gewaltig eng für Alitalia, denn die Airline kann sich nur durch einen fast eine Milliarde Euro schweren Brückenkredit vom italienischen Staat in der Luft halten. Ursprünglich hat die Regierung den Wählern versprochen, dass man dafür sorgen werde, dass dieser Brückenkredit sofort von den Investoren zurückgezahlt wird. Dies liegt nun aber wieder in weiter Ferne, insbesondere da Delta Airlines mit ihren 10% sicher nicht eine derartig hohe Einlage bezahlen wird.

Für die Alitalia Mitarbeiter bleibt die Zukunft weiter ungewiss.

Alitalia soll zu 70% in Staatsbesitz bleiben

Nach dem Ausstieg von EasyJet aus den Verhandlungen hat man in Italien bereits verkündet, dass der Staat nun mit einer extra hierfür zu gründenden Gesellschaft bis zu 70% an Alitalia halten werde. Ursprünglich waren etwa 45% geplant, allerdings wurde dieser Wert nun deutlich nach oben gesetzt, nachdem die Investoren nach und nach ausgestiegen sind.

Weitere 15-20 Prozent soll die italienische Eisenbahn FS übernehmen und Delta Airlines soll mit etwa 10 Prozent als Juniorpartner einsteigen. Damit würde Alitalia eine echte staatliche Airline werden, was in Europa die absolute Ausnahme darstellt. Keine der großen europäischen Airlines befindet sich noch mehrheitlich in Staatsbesitz.

EasyJet steigt bei der Alitalia Übernahme aus | Frankfurtflyer Kommentar

Und es bleibt spannend, was in Italien mit Alitalia passiert. Wirklich überraschend ist es nicht, dass nun auch EasyJet aus den Verhandlungen ausgestiegen ist, denn mit einer protektionistischen und populistischen Regierung als Partner bei einer Airline kann man vermutlich nicht erfolgreich im internationalen Geschäft werden.

Fraglich ist tatsächlich, ob auch Delta Airlines hier weiterhin am Ball bleibt, denn was die Amerikaner wirklich mit Alitalia in dieser Form wollen, ist keinem Beobachter so recht klar. Allerdings könnte es tatsächlich sein, dass es den Managern in Atlanta nicht ganz klar ist, was es bedeutet an einem Staatsunternehmen beteiligt zu sein. Amerikaner tun sich gemeinhin schwer zu verstehen, dass Dinge im Rest der Welt anders laufen, als in den USA.

Lufthansa hat bereits mehrfach großes Interesse an einer kompletten Übernahme von Alitalia gezeigt und hat sogar schon einen konkreten Plan vorgelegt, wie man die Airline mit Rom als sechsten Hub in die Lufthansa Gruppe integrieren könnte. Allerdings hat man strickt eine staatliche Beteiligung ausgeschlossen, zumindest wenn man nicht selbst die Mehrheit an dem Unternehmen hält.

Danke: airliners.de

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