Air Namibia war die staatliche Fluggesellschaft und Flagcarrier Namibias mit Sitz in Windhoek und Basis auf dem Hosea Kutako International Airport.
Air Namibia war… Die Online-Enzyklopädie Wikipedia hat schnell reagiert. Nachdem am Mittwoch die namibische Regierung die geordnete und freiwillige Abwicklung der Airline angekündigt hat, wurde der Betrieb inzwischen eingestellt. Der Fluggesellschaft ging es schon vor der Corona-Krise schlecht, Air Namibia hatte immer wieder mit finanziellen Problemen und immer stärkerer Konkurrenz zu kämpfen.
Eine Ära geht zu Ende
Fast hätte Air Namibia noch den 75. Geburtstag feiern können, doch nun ist es endgültig aus. Im Laufe der Zeit hatte die Gesellschaft Flugzeuge wie Airbus A340, MD 11, Boeing 767 und sogar Jumbo-Jets in Betrieb. Nachdem die Strecke nach London eingestellt wurde, ist zuletzt nur noch Frankfurt als Langstrecke übrig geblieben. Am Schluss waren nur noch zehn Flugzeuge in der Flotte, im Flugplan standen keine 20 Destinationen. Nur vier der Strecken waren lukrativ, Frankfurt gehörte nicht dazu.
Die Fluggesellschaft hatte Schulden, zahlreiche Baustellen und Verpflichtungen. Mit unzähligen Finanzspritzen wurde Air Namibia von staatlicher Seite am Leben gehalten. Die Regierung begründete die Hilfen mit der Bedeutung des Tourismus für das Land. Die Schwäche der Airline haben Konkurrenten schon längst genutzt. In den vergangenen Jahren kamen Eurowings und Condor saisonal aus Deutschland, Ethiopian und Qatar haben ihre Drehkreuze mit Windhoek verbunden.
Zu den wirtschaftlichen Verbindungen gehörten zuletzt nur noch die Inlandsverbindungen nach Katima Mulilo, Rundu, Ondangwa und Walvis Bay.
Bekommt Southwest nun den Code von Air Namibia?
Air Namibia operierte unter dem Kürzel SW. Dies war keine Pflichtzuteilung, dahinter verbirgt sich der Gründungsname South West Air Transportation. Das Land hiess bis zum Ende des ersten Weltkriegs Deutsch-Südwestafrika. Jetzt wo der IATA-Code frei wird, könnte ein Interessent aus den USA kommen. Southwest ist inzwischen eine riesige Airline mit über 700 Flugzeugen und das Vorbild für zahlreiche Billigflieger auf der ganzen Welt.
Der Lowcoster operiert allerdings unter dem Code WN. Wahrscheinlich war dies ein Zufall, denn bei der Gründung war SW bereits von Air Namibia belegt. Das Portal Live and let’s fly berichtet von mehreren Versuchen seitens Southwest an das Kürzel zu kommen. In den 1980er Jahren wurde demnach eine Anfrage an Air Namibia gestellt. Angeblich wurden damals jedoch 10 Millionen Dollar dafür verlangt.
1990, kurz nach der Unabhängigkeit Namibias wurde ein weiterer Versuch gestartet und sogar eine Boeing 737 für den Deal angeboten. Offensichtlich scheiterte dies ebenfalls. Mit dem Aus für Air Namibia dürften nun einige Verantwortliche in Dallas aktiv werden, dort befindet sich Zentrale von Southwest.
Eine Ära geht zu Ende | Frankfurtflyer Kommentar
Man hat es kommen sehen und trotzdem gehofft. Nun ist es endgültig, Air Namibia ist am Boden. Über 600 Mitarbeiter waren zuletzt bei der Gesellschaft beschäftigt, diese sollen nun eine Abfindung erhalten. Der Flughafen Frankfurt verliert nun eine Airline.
Windhoek war dank Ethiopian und Qatar gut an ein internationales Langstreckennetz angebunden. Nach der Krise werden hier sicherlich die Karten neu gemischt. Offen ist nun wie es mit den Strecken im Inland und den Nachbarländern weitergeht.
Antworten