Emirates möchte in Deutschland wachsen

Die Emirates 787-9 wird keine First Class besitzen.

Im Augenblick hört man wieder mehr von den Airlines am Golf. Zuletzt berichteten wir, dass Qatar Düsseldorf anfliegen möchte. Zudem ließ Akbar Al-Bakar durchblicken, dass er gerne bei Lufthansa einsteigen würde, wobei das wohl eher heiße Luft sein dürfte. Die Airline Emirates aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hegt auch Expansionspläne und würde gerne in Deutschland wachsen.

Emirates möchte in Deutschland wachsen | Berlin als mögliches neues Emirates Ziel in Deutschland

Emirates bedient zur Zeit bereits vier Flughäfen in Deutschland. Das sind Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg. Wenn man sich die Deutschlandkarte anguckt, hat Emirates dabei eine tolle Abdeckung im Süden, im Norden, im Westen und in der Mitte. Nur im östlichen Teil Deutschlands gibt es keinen Flughafen, der angeflogen wird. Also ergab die Marktforschung, dass Berlin ein lohnenswertes Ziel wäre. Nur leider kann Emirates Berlin nicht einfach in den Flugplan aufnehmen. Und das hat ausnahmsweise nichts mit dem BER zu tun.

Zwischen der EU und den arabischen Emiraten gibt es kein Open Skies abkommen. Das bedeutet, dass Flugziele lediglich in einem genehmigten Verfahren nach Maßgabe der Gegenseitigkeit angeboten werden können. Das aktuelle Abkommen zwischen der EU und Dubai sieht vor, dass Emirates nur vier Ziele in Deutschland anfliegen darf. Und Emirates macht davon auch reichlich Gebrauch. Frankfurt und München werden täglich 3x angeflogen (jeweils 2x mit A380, 1x mit Boeing 777-300ER), Düsseldorf und Hamburg jeweils 2x angeflogen (DUS 2x A380, HAM 1x A380, 1x 777-300ER). Lufthansa bietet von Deutschland nur einen nonstop Flug nach Dubai – aktuell mit einem A330. Daraus könnte man folgern, dass Deutschland für Emirates ein wesentlich attraktiverer Markt ist als umgekehrt Dubai für Lufthansa.

Auch wenn aus Dubai gerne ein Open Skies Agreement angeboten wird, scheint die Lufthansa eher motiviert über das Verkehrsministerium Einfluss zu nehmen, um das Zustandekommen eines solchen Abkommens zu erschweren.

Emirates möchte in Deutschland wachsen | Emirates hätte gerne einen weiteren 5th Freedom Flug nach New York

Emirates ist eine der Fluggesellschaften, die 5th Freedom Flüge aktiv aufbaut und als Teil ihres Geschäftsmodells versteht. Dabei handelt es sich um Flüge von einem Land, das nicht das Sitzland der Fluggesellschaft ist, in ein Drittland. So betreibt Emirates zum Beispiel die Flüge Athen-New York und Mailand-New York. Unter Meilensammlern ist auch der Flug Bangkok-Hong Kong sehr bekannt und zuletzt sorgte die Verbindung von Barcelona nach Mexico City für Wirbel.

In einem Interview ließ Tim Clark nun durchblicken, dass er sich auch vorstellen könne, mehr 5th Freedom Flüge in die USA anzubieten. Der Flug zwischen Mailand und New York gilt als extrem erfolgreich und Kunden würden sogar extra aus Frankfurt nach Mailand reisen, um den A380 von Emirates zu fliegen. Dann wäre es doch nur serviceorientiert, die Kunden gleich ab Frankfurt zusteigen zu lassen. Ein zweiter Flug ab Mailand wäre auch schön für Emirates.

Die Strecke Frankfurt – New York wohl erste Wahl aus Deutschland heraus, denn diese gehört zu den umsatzstärksten. Aktuell wird die Strecke täglich sechs Mal nonstop bedient (3x Lufthansa, jeweils 1x Delta, Singapore Airways und United Airlines). Ob sich Emirates mit einem zusätzlichen Flug einen richtigen Ertragsbringer schaffen würde? Bevor diese Frage geklärt wird, muss Emirates erst einmal zwei gewichtigere Probleme aus der Welt schaffen: Newark kann keine A380 abfertigen und JFK hat keine Slots mehr.

Emirates möchte in Deutschland wachsen | Frankfurtflyer Kommentar

Verbuchen wir die Kommentare von Emirates mal unter „Steter Tropfen höhlt den Stein“ und „Jede Form von Publicity ist besser als keine Publicity“.

In der aktuellen politischen Konstellation scheinen die Erlaubnisse für Emirates, ein fünftes Ziel in Deutschland anzufliegen und einen weiteren Slot am JFK zu bekommen eher gering.

1 Kommentar

  1. Mit EMIRATES von Deutschland aus in den Urlaub zu fliegen, so wie bisher nur an den Persischen Golf, dass wäre schon ein Gewinn, besonders wenn man die Umstände bei Eurowings und Condor berücksichtigt. Hochwertige Zubringer für die Reedereien kämen dabei besonders gut.

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