Emirates hat ihren ersten Airbus A350 in die Flotte aufgenommen und damit einen weiteren Schritt in Richtung Modernisierung unternommen. Doch nicht alles ist wie erhofft: Eine First-Class-Kabine sucht man an Bord vergeblich. Trotzdem bietet der neue Widebodyjet interessante Weiterentwicklungen in den drei Kabinenklassen – wir werfen ein Blick ins Detail.
- Neue Kabinenkonfigurationen: Economy, Premium Economy und Business Class mit Verbesserungen im Detail.
- Fehlende First Class: Emirates verzichtet auf die Luxusklasse im Airbus A350.
- Erstflug und Streckennetz: Start am 3. Januar 2025, neue Ziele im Überblick.
Emirates hat in dieser Woche endlich ihren ersten Airbus A350 in Toulouse in Empfang genommen. Zuvor gab es jedoch einige Verzögerungen. Der Termin für die Einflottung des ersten A350 mit der Registrierung A6-EXA wurde mehrfach verschoben. Am 25. November 2026 ging es für den Widebody-Jet schließlich nach Dubai (DXB). Dort wurde die Maschine in kürzester Zeit für ein Event vorbereitet, bei dem geladene Gäste einen ersten Blick ins Innere des Flugzeugs werfen konnten.
Doch wer dabei die First-Class-Kabine suchte, wurde enttäuscht. Die 65 bestellten Flugzeuge des Typs Airbus A350 kommen ohne dieses Highlight von Emirates aus. Stattdessen werden die A350 der Fluggesellschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit drei Kabinenklassen ausgestattet. Neben Economy und Business Class setzt Emirates dabei auch auf die Premium Economy Class. Alle drei Reiseklassen wurden im Vergleich zur bestehenden Flotte von Airbus A380- und Boeing 777-Flugzeugen weiterentwickelt. Ein großer Wurf ist dies jedoch nicht. Es sind vielmehr Details, die in Zukunft für ein verbessertes Flugerlebnis sorgen. Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Kabinenklassen:
Business Class im Emirates A350
32 luxuriöse „S-Lounge“-Ledersitze befinden sich im vorderen Teil der Kabine in einer 1-2-1-Konfiguration. Während sich British Airways bei ihrer neuen First Class von der Concorde inspirieren ließ, orientiert sich das Design der Business-Class-Sitze von Emirates an der Mercedes S-Klasse.
Trotzdem erinnert die Business Class stark an das Produkt aus dem Airbus A380. Es gibt jedoch Weiterentwicklungen wie kabelloses Laden von mobilen Geräten und Lichtsteuerung mit fünf verschiedenen Lichtmodi. Weitere Features umfassen einen 4K-Bildschirm, Mehrfachsteckdosen, Ladeanschlüsse, eine Minibar und verbesserten Stauraum.
Ein echter Gamechanger ist die Business Class des Airbus A350 jedoch nicht. Das „Facelift“ der A380-Business-Class enttäuscht hier ein wenig.
Premium Economy Class im Emirates A350
Fast genauso hochwertig wie die Business Class präsentiert sich die Premium Economy Class. In einer 2-3-2-Konfiguration befinden sich 21 Ledersitze, die über vollwertige Bein- und Fußstützen sowie verstellbare Kopfstützen verfügen. Außerdem gibt es Ladestationen, einen seitlichen Cocktailtisch, einen 13,3-Zoll-Bildschirm, großzügige Kissen, Decken und auf ausgewählten Flügen kostenlose Amenity-Kits.
Die Sitze stammen ebenfalls aus dem Airbus A380 und sind weiterhin ein führendes Produkt in der Premium Economy. Emirates hebt hervor, dass ihre Premium Economy dem Business-Class-Produkt anderer Airlines ebenbürtig sei – zumindest fast, denn beim Champagner wird gespart: Statt Luxusmarken wird Chandon Vintage Brut 2017 ausgeschenkt.
Economy Class im Emirates A350
Die Economy Class ist noch nicht ganz fertiggestellt. Die 259 Sitze in einer 3-3-3-Konfiguration sollen Anfang 2025 mit einer sechsfach verstellbaren Kopfstütze ausgestattet werden, um Nackenkissen überflüssig zu machen. Dieses Detail wird den Komfort in der niedrigsten Kabinenklasse zukünftig deutlich verbessern.
In Dubai feiert man die Einführung des Airbus A350 als neuen Meilenstein. Seine Hoheit Scheich Ahmed bin Saeed Al Maktoum, Chairman und CEO von Emirates Airline & Group, beschreibt die Vorteile wie folgt:
Die A350 bringt mehr Reichweite, Effizienz und Flexibilität in unser Streckennetz. So können wir die Kundennachfrage in neuen Märkten befriedigen und neue Möglichkeiten in den bereits von uns bedienten Destinationen erschliessen. An Bord werden wir Reisenden mit unserer neuesten Innenausstattung und Sitzkonfiguration in allen Kabinenklassen ein noch besseres und komfortableres Erlebnis bieten.
Auf den ersten echten Einsatz des A6-EXA müssen wir noch ein paar Wochen warten. Wie wir bereits berichteten, ist der Erstflug auf den 3. Januar 2025 terminiert. Dann geht es von Dubai nach Edingburgh (EDI). Die weiteren Ziele haben ebenfalls schon Termine:
- Dubai (DXB) – Ahmedabad (AMD): ab dem 16. Januar (täglich)
- Dubai (DXB) – Bahrain (BAH): ab dem 1. Februar (2x täglich)
- Dubai (DXB) – Bologna (BLQ): ab dem 15. März (täglich)
- Dubai (DXB) – Colombo (CMB): ab dem 1. März (täglich)
- Dubai (DXB) – Kuwait (KWI): ab dem 1. Februar (täglich)
- Dubai (DXB) – Lyon (LYS): unverändert ab dem 1. März (täglich)
- Dubai (DXB) – Mumbai (BOM): 16. Januar (täglich)
- Dubai (DXB) – Muscat (MCT): unverändert ab dem 1. März (täglich)
Emirates stellt Kabine des Airbus A350 vor | Frankfurtflyer Kommentar
Emirates hat den ersten Airbus A350 in die eigene Flotte aufgenommen. Damit bekommen die Boeing 777 und Airbus A380 Flugzeuge Konkurrenz auf der Langstrecke. Für die Emiratis ist das ein großer Meilenstein auf dem Weg ein noch vielfälitgeres Streckennetz anbieten zu können und flexibler zu sein. Dass dabei beim Interieur kein großer Wurf gelungen ist, ist kein Beinbruch. Emirates punktet mit einem der führenden Bordprodukte.
Eine Wehmutstropfen gibt es dennoch. Auch wenn sich bereits vor fünf Jahren abzeichnete, dass es im Airbus A350 keine First Class geben wird, können wir das nun als bestätig ansehen. Alle 65 A350 werden ohne die exzellente First Class auskommen.
Antworten