Emirates will den Airbus A380 für 20 Milliarden Dollar wieder bauen lassen

Foto: Emirates Airbus A380

Der Airbus A380 galt einmal als großes Meisterwerk von Airbus, war dann aber ein riesiger Misserfolg und anstatt weit über 1.000 Flugzeug zu bauen, hat man nach nur 253 gebauten Super Jumbos das Projekt wieder eingestellt und beschlossen keine weiteren A380 zu bauen. Emirates ist nicht nur der mit Abstand größte Kunde für den Airbus A380, sondern man ist mit dem Flugzeug auch sehr zufrieden und laut des CEOs der Airline, versucht man immer noch Airbus davon zu überzeugen den A380 wieder bauen zu lassen.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Emirates fordert neuen Airbus A380: Die Airline schlägt eine modernisierte Version mit bis zu 25% weniger Treibstoffverbrauch vor.
  • Technische Verbesserungen geplant: Leichtere Materialien, kleinere Flügel und effizientere Triebwerke wie der Rolls-Royce UltraFan sollen den A380 wirtschaftlicher machen.
  • Airbus sieht hohe Entwicklungskosten: Die geschätzten 20 Milliarden Dollar Investition machen eine Neuauflage des A380 unwahrscheinlich – es fehlen weitere Großkunden.

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Dabei will man aber nicht einfach den bekannten Airbus A380-800, den man weltweit kennt haben, sondern Emirates hat hier einen Plan entwickelt, wie man das Flugzeug modernisieren kann und ihn so auch im Vergleich zu aktuellen Flugzeugen wie dem Airbus A350 und der Boeing 787 wirtschaftlich betreiben kann. Airbus projiziert für diese Weiterentwicklung allerdings Kosten von etwa 20 Milliarden Dollar.

So sagte der Emirates CEO Tim Clark gegenüber dem australischen Executive Traveller in Melbourne, dass man Airbus einige Punkte vorgeschlagen hätte wie der A380 wieder aufgelegt werden könnte und bis zu 25% sparsamer betrieben werden könnte als die aktuelle Version. So haben man im Betrieb des A380 viel über das Flugzeug gelernt und vor allem auch die modernen Bautechniken und Triebwerke die nun verfügbar sind, könnten einen Airbus A380 2.0 oder A380neo zu einem extrem wirtschaftlichen Flugzeug machen.

Laut Clark seien das Seitenleitwerk des Airbus A380 und die Flügel deutlich zu gr0ß ausgelegt worden, was daran liegt, dass man sie für die deutlich größere Version A380-900 entworfen hat, die nie gebaut wurde. In den Augen von Emirates könnte man hier einige Tonnen an Gewicht einsparen. Dazu wäre man nun in der Lage viele Bauteile gegen aus Faserverbundwerkstoffen gefertigte Teile zu tauschen, wie man es von Airbus A350 kennt und dessen Technik in den 2000er Jahren, als der A380 entwickelt wurde noch nicht verfügbar war.

Einen großen Teil des Fortschritts müsste allerdings durch neue, moderne Triebwerke kommen. Hier gibt es aber mit dem Rolls Royce UltraFan bereits ein passendes Triebwerk in der Entwicklung, welches durch sein sehr großen Fan und hohen Nebenstromverhältnis bei niedrigen Verbrauch, die benötigten Schübe für einen neuen Airbus A380 liefern würde.

So würde ein neuer Airbus A380 mit etwa 20-25% weniger Treibstoff auskommen, was ihn vielleicht sogar wirtschaftlicher machen kann als kleinere Zweistrahler, trotz der weiterhin vier Triebwerke.

Emirates habe diesen Vorschlag sehr ernsthaft bei Airbus vorgelegt und man habe in Toulouse bisher überschlagen, dass man etwa 20 Milliarden Dollar für die Weiterentwicklung des A380 benötigen würde. Würde Emirates diese bezahlen, sei Airbus sofort bereit diesen neuen A380 zu bauen. Emirates hingegen will natürlich nicht die Entwicklung des neuen Airbus A380 bezahlen, stünde aber als garantierte Großkunde bereit, wenn Airbus diese Investition wagen würde.

Emirates will den Airbus A380 für 20 Milliarden Dollar wieder bauen lassen | Frankfurtflyer Kommentar

Es ist wirklich interessant, dass man bei Emirates immer noch versucht den Airbus A380 wieder aufleben zu lassen und Airbus mehr oder weniger zu einer zweiten Generation des Super Jumbos zu bewegen. Ganz abwegig ist das Ganze auch nicht, denn man kann sich eigentlich ausrechnen, dass solch ein Flugzeug sehr hilfreich wäre bei den Wachstumsraten der globalen Luftfahrt zu helfen, bzw. in einigen Märkten bräuchte man es sogar, wenn es denn in der Wirtschaftlichkeit eines aktuellen Langstreckenflugzeuges erreichen kann.

Die Reaktion von Airbus auf den Emirates Vorschlag zeigt aber leider auch den Grund auf, warum mit hoher Wahrscheinlichkeit doch kein neuer Airbus A380 mehr gebaut wird, denn die Investitionskosten sind hier enorm und damit auch das Risiko dem man sich als Hersteller aussetzen würde. Es bräuchte hier wohl noch mehr Mitstreiter außer Emirates, welche garantieren, einen Airbus A380 2.0 in großer Stückzahl zu kaufen.

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11 Kommentare

  1. Ich finde, Airbus sollte sich nicht ausruhen und nicht A380xy usw. entwickeln.
    Neue Flügel und neuer Rumpf ist es immer noch ein Jetplane wie alle anderen. Sie sollen sich auf Nurflügler oder neue Antriebe (Atomantrieb ect.) entwickeln, die das Fliegen schneller machen. Gut, Hyperraum muss nicht sein. Aber es MUSS ein Antrieb geben, der Schwerlosigkeit um das Flugzeug erzeugr, damit es schneller fliegt, um nicht vom Anziehungskraft der Erde(eisen) angezogen zu werden. Deshal können UFO auch so schnell fliegen gegenüber denen F35 oldtimer.

    • Ja, klar! Neben der Eco-, Business- und First-Class für Wesen wie Chung auch noch eine ET-Class, in der diese ihren Drink weder gerührt noch geschüttelt, sondern atomisiert serviert bekommen und dann nach Beame-me-up-Scotty-Methode reisen. AUWEIA!!!

    • Emirates soll den Flieger in Lizenz bauen? Dann können sie dich ja beschäftigen! Welche Qualifikation hast Du? Kannst Du vielleicht ein paar Kumpels vermitteln? Vielleicht reichen die Fähigkeiten für den Bau einer Seifenkiste, aber wo soll man die Leute für den Bau eines Flugzeugs hernehmen? Bei Obi abwerben?

  2. volle Zustimmung meinerseits. Das Muster hat viel Potenzial und mit überarbeitetem Profil, neuen leichteren Eerkstoffen und weiterentwickelten Triebwerken ist das Modell in jedem Fall ein Gewinn!

  3. Na da drängt sich die Frage auf wer die erste Tranche des A 380, die Emirates betreibt, finanziert hat? Das gesamte Projekt A 380 hat Airbus rund 20 Mrd. Euro gekostet, finanziert von Regierungen die das Projekt wollten. Der A380 ist das Concorde oder TU-144 Moment der europäischen Luftfahrindustrie, seit dem kam lange nichts mehr was wirtschaftlich ist und den Unternehmensgewinn steigert.

  4. Nicht nur der A 380, auch die 747-8 sollten wieder ins Leben zurückgerufen werden. Es haben sich neben Emirates auch einige andere Airlines zugunsten A 380 und 747-8 interessiert gezeigt, darunter Lufthansa und auch British Airways, die sofort zugreifen würden, wenn die 747-8 wieder ins Angebot kommen würde; dem Vernehmen nach soll British Airways den radikalen Abstoß ihrer Jumbo-Flotte nicht zu knapp bereuen. Und Lufthansa könnte mit weiteren 747-8 das Loch schließen, das mit einem Abgang der 747-400 entstehen würde. Bleibt abzuwarten, ob es auch bei anderen Airline-Managements ein Umdenken gibt, was durchaus nicht auszuschließen ist. Schon in der Vergangenheit hat es bereits Revivals von Flugzeugprogrammen und -produktionen gegeben. Warten wir mal mit Spannung ab, was da noch kommen wird.

  5. Grundsätzlich scheint der Mensch vergessen zu haben, was er für Ressourcen verbraucht hat und was er gebaut hat. Vergessen wir nicht, was ein 380 gekostet hat. Ob mit Nachlass an Airlines oder nicht. Es wurde etwas gebaut und teilweise nach weniger als 5 Jahren – zeitweise – eingemottet. Ich will nicht Emotional werden, wenn ich zurück denke. Schon als LH die Maschinen in Teruel stehen hatte und Rückkehr ausgeschlossen wurde, hatte ich geschrieben, das es eine Zeit nach der Pandemie geben wird und es sollte sich bewahrheiten! Viele Kommentaren hier kann ich beimessen. Komfort, Geräuschniveau des 380, etc. Und natürlich darf man die Zahlen nicht vergessen. Auch ich liebe das Reisen im 380. Ich denke zurück an Jürgen Rapps. Seine Flüge und Interviews. Rückflug SFO mit Autorisierung über die Golden Gate. Momente unvergessen. Und ich wollte nicht Emotional werden. Meine Güte….dieser Flieger hat die Welt verbunden und macht es heute noch, wie kein Zweiter. Und ich kenne auch die Schattenseiten. Es ist einfach primär der Verbrauch. Im Vergleich 787/350 ist der Verbrauch pro Stunde an Kerosin einfach schon eklatant. Und es sind nicht nur diese Kosten. Man rechne diesen Mehrverbrauch mal für alle 380 pro Jahr hoch, was hier einfach zusätzlich in die Atmosphäre geblasen wird. Mir erscheint auch die Umrüstung auf die neuen RR Triebwerke realistisch. Wer bitte will die Peripherie verändern im Ausmaß was einige geschrieben haben??? Europa und Airbus sollten dringend die Milliarden in die Zukunft investieren. Die Zukunft heißt nicht mehr Kerosin. Und auch kein Ersatz Kerosin! Die Zukunft ist bereits am Himmel. Die Zukunft heißt WASSERSTOFF und der Mensch wird Flugzeuge mit diesem Antrieb bauen. Innovation, Risiko, Infrastruktur, etc. Diese Alternative wird die Zukunft am Himmel sein. Airbus ist die Nr.1 auf der Welt und sollte seine ganzen Kapazitäten in diese Zukunft investieren. Große Hub’s müssen hier mitziehen und die Investition in diese Alternative angehen. Was glaubt der Mensch, wie lange das so noch alles gut geht?! Ich glaube kaum jemand kann sich vorstellen wie viele hunderttausende Tonnen Kerosin pro Tag verbrannt werden. Unvorstellbar! Die Zukunft ist keine Veränderung an den Leitwerken des 380. Hier werden Jahre verschenkt für NICHTS!

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