Emirates will die Boeing 787-10 doch

Vor knapp zwei Jahren hat Emirates die Bestellung von 40 Boeing 787-10 verkündet, welche die Flotte der Airline aus Dubai auf kürzeren Langstrecken ergänzen sollten. Diese Jahr hat man bei Airbus allerdings 40 Airbus A330-900Neo und 30 Airbus A350-900 bestellt und hiermit die letzten Airbus A380 Bestellungen storniert, was die Einstellung des Airbus A380 Programmes zur Folge hatte.

Nachdem die Bestellungen der 40 Boeing 787-10 aus dem diesjährigen Geschäftsbericht von Emirates verschwunden sind und es auch keine Rückstellungen für diese Bestellungen gab ging man davon aus, dass Emirates diese Bestellungen zu Gunsten des Airbus A330-900Neo gecancellt hat.

Allerdings hat nun der Emirates CEO, Tim Clark, auf der IATA Konferenz in Seoul gesagt, dass man die Boeing 787-10 doch wolle. Man habe die Bestellung bei Boeing lediglich noch nicht final abgeschlossen und „müsse diesen Monat noch die Deals mit Boeing und Airbus finassieren“. So berichtet es das Branchenmagazin ATW.

Demnach will Emirates die Boeing 787-10 parallel zum Airbus A330-900Neo und dem Airbus A350-900 betreiben, womit man drei Flugzeuge in einem sehr ähnlichen Segment betreiben wird. Wenn man bedenkt, dass Emirates aktuell eine unglaublich einheitliche Flotte mit nur zwei Typen, dem Airbus A380 und der Boeing 777 hat, ist dies ein sehr überraschender Schritt.

Die Airbus A380, Boeing 777-300er und Boeing 777-9X wird man nämlich auch weiterhin betreiben, was die Flotte von Emirates ab 2021 recht komplex machen wird. 2020 wird Emirates als Erstkunde die Boeing 777-9X erhalten, 2021 den Airbus A330-900Neo und ab 2023 den Airbus A350-900. Wann die Boeing 787-10 zur Emirates Flotte kommen soll, lies Clark offen.

Emirates überarbeitet die Strategie

Grund für die deutlich veränderte Flottenplanung von Emirates sind die Veränderungen der Märkte. So werden immer mehr Städtepaare direkt miteinander verbunden, welche in der Vergangenheit über Dubai mit einem Stop verbunden wurden.

Emirates will mit der veränderte Flottenplanung auf den Trendwechsel in der Branche reagieren und auch neue kleinere Ziele erschließen. So gäbe es noch eine ganze Reihe von Zielen in den USA, Indien und Afrika, welche man mit einem kleineren Flugzeug mit etwa 250 Sitzen sehr gut betreiben könnte, während der Airbus A380 oder die Boeing 777-300 hierfür zu groß sind.

Allerdings betonte Tim Clark auch noch einmal, dass man mit dem Airbus A380 nach wie vor sehr zufrieden sei. So hätte das Flugzeug eine große Anziehungskraft auf die Passagiere und man könnte das Flugzeug mit sehr guten Auslastungen in der Premiumkabine füllen.

Emirates will die Boeing 787-10 doch | Frankfurtflyer Kommentar

Emirates wird in den kommenden Jahren ihr Geschäftsmodell deutlich verändern. Dies sieht man besonders an den Bestellungen für neue kleinere Flugzeuge. Dass man nun allerdings gleich die Boeing 787-10, den Airbus A350-900 und den Airbus A330-900neo parallel betreiben möchte, ist durchaus überraschend.

Auch wenn es zwischen der Boeing 787-10 und dem Airbus A330-900neo Unterschiede im Leistungsprofil gibt, bedienen die Flugzeuge dasselbe Marktsegment und konkurrieren miteinander.

2 Kommentare

    • Da stimme ich dir zu! Es gibt kein anderes Flugzeug, dass so viel Komfort bietet, wie der Airbus A380 und dass in allen Klassen.

      Leider haben die Passagiere mit den Füßen abgestimmt, bzw. mit dem Geldbeutel, denn sie wollen nicht bequem fliegen, sie wollen so günstig wie es geht fliegen. Wohin das führt, sehen wir gerade in der Economy Class. 300 Euro für den Hin- und Rückflug über den Atlantik, aber engere Sitze als je zuvor und Kostenfallen an allen Ecken.

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