Meilensammlern wurde ein geliebtes Spielzeug weggenommen. Aufladungen bei Online-Banken wie Revolut qualifizieren nicht mehr für Miles and More Prämienmeilen und auch bei Hilton Honors gibt es keine Punkte mehr. Diese Änderung hat für viele Emotionen gesorgt. Wir sollten jedoch cool bleiben.
Die DKB überraschte am Freitag, 15. März 2024 die Inhaber der Miles & More und Hilton Honors Kreditkarten. Zukünftig werden Aufladungen oder Überweisungen an FinTechs, wie Revolut, Wise und co., nicht mehr mit Miles & More Prämienmeilen oder Hilton Honors Punkten belohnt. Die DKB beruft sich dabei auf seine bestehenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und schaltet die attraktive Möglichkeit zum Meilen sammeln zu sofort ab.
Wir berichteten sehr früh über diese „Katastrophe“ für viele Meilensammler:
Miles and More und Hilton Honors beenden Meilensammeln bei Revolut (und anderen Banking Apps)
Seitdem ging ein großes Raunen durch die Meilensammler-Szene. Die Diskussionen ebben nicht ab. Schuldige werden gesucht und häufig in Youtubern, Influencern und auch Vielfliegerblogs gefunden, die diese Möglichkeit zum Meilensammeln der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben. Oft kommt die Kritik ausgerechnet von denjenigen, die es selbst übertrieben haben und zehntausende Euro an manufactured spending – so nennt sich diese Art des Geld im Kreis drehen, um Meilen zu sammeln – pro Monat über ihre Revolut-Konten haben laufen lassen.
Erste User diskutieren auch schon darüber, gegen die Auslegung der AGB durch die DKB zu klagen. Ungeachtet dessen, dass die DKB nicht dazu verpflichtet ist, jeder und jedem eine Kreditkarte ausstellen zu müssen.
Bei solchen Lücken oder Sweet Spots ist es doch immer so. Irgendwer findet sie heraus und veröffentlicht sie. Auf den Zug springen vielen an. Einige nutzen die neu geschaffenen Möglichkeiten wohl dosiert in dem Wissen, dass umso unauffälliger, desto geringer das Risiko aufzufallen. Und dann gibt es die anderen, die es so stark übertreiben, dass es gar nicht mehr anders möglich ist, als den Stecker zu ziehen.
Und ganz ehrlich, so ist es doch passiert: Viele von uns haben es übertrieben und sich mit Revolut-Überweisungen – die ich hier stellvertretend auch für anderen Anbieter nehme – ganze First Class-Flüge gegönnt.
Vielleicht sollten wir uns alle mal in dieser Diskussion etwas abkühlen. Wir haben lange genug davon profitiert. Es ist kurios, dass die DKB erst jetzt den Hahn zudreht. Das hätte eigentlich schon viel länger geschehen müssen, wenn man da bei der Bank seriös vorgegangen wäre.
Ich werde Revolut auch weiterhin treu bleiben, aber nicht mehr in dem üblichen Maße Überweisungen tätigen. Denn den Hilton Honors Diamond-Status will ich natürlich auch gerne im neuen Jahr behalten. Der ist zum Glück von der Änderung nicht betroffen.
Wie ist Eure Meinung dazu, dass über Revolut und co. keine Meilen mehr gesammelt werden können?
Bist du sicher das man den Diamond Status weiterhin so machen kann und die Umsätze obwohl sie nicht bepunktet werden dafür zählen?
Ja, da bin ich mir sicher.
Es wäre toll wenn Du Recht hättest…aber hast Du irgendwelche weiteren Infos die diese Einschätzung begründen?
Du beiden Themen stehen zum Glück in keinem Zusammenhang. Es geht auch in dem betroffenen Teil der AGB nur um Bonuspunkte.
naja es kommt drauf an. Wenn DKB den Revolut Umsatz nun als „Bargeldverfügung“ vermerkt, der nicht gepunktet wird zählt dieser auch nicht mehr zum Umsatz. Was macht Dich so sicher das da ein anderer Schlüssel gesetzt ist?
Ich meinte gelesen zu haben, dass auch der Hilton Diamond Status nicht mehr mit dem Umsatz der 20k pro Jahr, aufrechterhalten bleibt.
Moin Sebastian,
ich da genau deiner Meinung! Es war eine gute Zeit, es gab tolle Flüge und Erinnerungen und dafür sollte man dankbar sein. Alles hat seine Zeit und trotzdem wird es immer irgendwelche Möglichkeiten geben Meilen mit der KK zu sammeln, wenn auch nicht mehr in diesem Rahmen.
VG Robert
Wundert mich eh, daß die DKB das so lange mitgemacht hat. Aber jetzt, wo man bei M&M eh‘ raus ist, hat man sich auf die letzten Monate dieser „Kundenbindungsmaßnahme“ wohl entledigt.
Man kann ja über Entscheidung der DGB pro&con diskutieren. Allerdings die Art und Weise wie die Ankündigung geschrieben ist und welche Wertschätzung durch diese Formulierung dem Kunden entgegengebracht wird, find ich sehr fragwürdig. Gemäß, wenn dir die Änderung nicht passt, kannst ja gerne kündigen. Die M&M Kreditkarte werde ich wohl nicht kündigen (wechselt ja eh bald zur Deutschen Bank), aber wenn ich andere Konten dort hätte, wären die jetzt weg. Da gibt es zum Glück genug Alternativen auf dem Markt.
Das sehe ich ganz genau so, danke für den Beitrag.
Ich war einer der „Übeltäter“, der eine Diskussion um eine mögliche fehlerhafte Auslegung der AGBs durch die DKB losgetreten hat. Das allerdings in der Annahme, dass man eben kein manufactured spending betreibt, sondern echte Rechnungen bezahlt hat. Das würde nicht unter den zitierten Ausschlussgrund in den bestehenden AGBs fallen. Aber ja, die DKB muss nun keine M&M Kunden mehr halten und hat wohl deshalb ohne jeden Vorlauf Änderungen vornehmen. Die Meilenwelt geht deshalb nicht unter, aber nett geht anders.
Das eigentlich interessante an der Sache ist, dass die DKB einen AGB-Teil anwendet, der laut Revolut-AGB verboten ist. Als theoretisch dürfte der Fall gar nicht vorkommen.
Für was denn bitte dankbar? Wir haben die Angebote genutzt, die verfügbar waren. Das diese Angebote einfach so gestrichen weden sollte zu denken geben und zeigt den Wert, den die Unternehnehnen uns Premium Kunden entgegenbringen. Zahle und halt die Fresse. Jeder sollte überlegen, ob und ggfls wie lange das mitgemacht wird.
absolut eurer Meinung auch die schönste Party geht mal zu Ende gutgeschriebene Artikel.Erinnert mich etwas an preisfehler in Onlineshops, einige Bestellungen gehen sicher durch nur wenn plötzlich übertrieben bestellt wird dann kommt der Storno.
Tatsächlich erinnerte mich die Diskussion selbst auch an die unterschiedlichen emotionalen Phasen nach Buchung eines Error Fares.
Das wird sicherlich auch Folgen für das FlugVerhalten der Autoren hier haben, oder ?
Ich schätze mal, Ihr fliegt Eure Meilen im sicherlich sechs-Stellungen Bereich noch ab und ab spätestens 2026 war es das dann mit dieser „mehr oder weniger“ kostenfreien und vielmehr sinn-befreiten Fliegerei.
Eure Stellungnahme hierzu ?!?
Die Stellungnahme dazu ist kurz und knapp: Deine Vermutung ist in jeder Hinsicht falsch.
Mich stört der Verweis auf die AGB wegen manufactures spending. Ich habe Xoom genutzt um Zahlungen im Ausland zu erledigen. Ist diese eine offensichtliche Aufgabe um Meilen zu sammeln oder ist dies der einzige bezahlbare Weg Geld ins außer europäische Ausland zu senden?
Beides. War bei mir ja ähnlich. Ab und an habe ich halt meine Überweisungen lieber über Revolut als direkt über M&M gemacht, einfach, weil ich die paar Meilen mit nehmen wollte. Und direkt kostet es halt gleich mal 2,5% mehr. Und bei Auslandswährungen das selbe. Natürlich würde ich gerne im Ausland direkt mit der KK zahlen. Aber über Revolut spare ich bei jeder Transaktion 1,75%.
Tja, ich war auch einer der Davon irgendwie überrascht wurde (auch wenn ich letzte Woche ja ein Facebook Posting in diese Richtung gesehen habe, wo ich aber wieder Dachte: Ja, gilt für Business Karten).
Und nun? Ich habe drüber nachgedacht, auch drauf zu verzichten. Auf der anderen Seite habe ich sowieso kaum Geld via Überweisungen über dieses Konto transferiert. Wofür ich es halt oft und gerne benutzt habe ist der Einsatz im Ausland. Und hier muss ich mir halt überlegen, sind mir die Meilen wichtiger oder die 1,75% die ich Spare.