Ende einer Ära: Letzter Boeing 747-Jumbojet verlässt das Werk

Eine Boeing 747 8i der Lufthansa.

Über ein halbes Jahrhundert produzierte Boeing den bei vielen Passagieren beliebten Jumbojet. Doch nun ist Schluss. Die letzte Boeing 747 hat die Flugzeughallen am Boeing-Werk in Everett verlassen. Sie wird nun für die Auslieferung an den letzten Kunden Atlas Air Worldwide vorbereitet.

Das Aus für die „Königin der Lüfte“ war schon lange besiegelt. Bereits 2020 verkündete Boeing die Einstellung des Flugzeugs, welches seit 1969 insgesamt 1574 mal gebaut wurde und auch heute noch zu einem der eindrucksvollsten Passagierflugzeugen gehört. Die 747 ereilt damit ein ähnliches Schicksal wie der A380 von Airbus. Die vergangenen Jahre haben insbesondere bei Passagierflugzeugen den Drang nach immer größeren Kabinen zu Gunsten von effizienten Flugzeugen verlagert. Und so überrascht es auch nicht, dass der letzte Jumbojet als 747-8F – also in der Frachtversion – in Everett fertiggestellt wurde.

Die letzte 747 verlässt die Hallen in Everett. Foto: Boeing

Die Auslieferung an den Kunden Atlas Air wird noch ein paar Wochen dauern und ist für Anfang 2023 geplant. Bis dahin absolviert die 747 noch einige Testflüge und wird für den letzten Abnehmer lackiert.

Ende einer Ära: Letzter Boeing 747-Jumbojet verlässt das Werk | Königin der Lüfte

„Seit mehr als einem halben Jahrhundert haben Zehntausende engagierter Boeing-Mitarbeiter dieses großartige Flugzeug entworfen und gebaut, das die Welt wirklich verändert hat. Wir sind stolz darauf, dass dieses Flugzeug auch in den kommenden Jahren rund um den Globus fliegen wird“, sagte Kim Smith , Vize-Präsident und General Manager der Boeing 747- und 767-Programme.

Eine Boeing 747-400 von KLM. Foto: KLM

Dass es überhaupt ein Flugzeug wie den Jumbojet gibt, ist nicht unwesentlich der ehemaligen US-amerikanischen Fluggesellschaft PanAm geschuldet. Der damalige PanAm-Chef forderte Flugzeuge mit noch größerer Passagierkapazität. Mit der Auftragsvergabe durch PanAm begann 1966 die Entwicklung des Flugzeugs. 1969 wurde dann die erste Maschine an den Erstkunden übergeben und damit begann eine Erfolgsstory.

Nicht nur der US-Präsident fliegt mit der Air Force One in einem (oder besser zwei) umgebauten 747, sondern auch die Metal-Band fliegt während ihrer Tourneen mit einem „Ed Force One“ genannten Jumbo.

Auch bei der Lufthansa hat die Boeing 747 einen großen Stellenwert. Die deutsche Fluggesellschaft ist mit 19 Flugzeugen der größte 747-8-Betreiber. Außerdem hat sie acht weitere 747-400 in der Flotte.

Jumbo bei Lufthansa im Einsatz.

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„Die Königin der Lüfte“ hat für viele Passagiere eine besondere Bedeutung. Egal ob Vielflieger oder Urlaubsreisende, viele von Ihnen erzählen sehr emotional von Ihre Flügen mit dem Jumbo. Ich kann mich da noch gut an eine Review von einem Thai Airways erinnern, wo ich die Betagtheit der 747 nicht genug wertgeschätzt habe und direkt von Euch dafür abgestraft wurde.

Auch mein erster First Class Flug, seiner Zeit mit der Lufthansa, war in einer 747. Auch wenn das Flugzeug von außen sehr imposant wirkt und das Sitzen in der Spitze etwas besonderes ist, hab ich nie eine enge Verbindung dazu aufgebaut. Das ist vermutlich wie Apple oder Android, Audi oder BMW, Dortmund oder Schalke… Ich bin da zu sehr der Airbus-Jünger.

Trotzdem: Alles Gute Königin der Lüfte, auf das Du noch lange Deine prägnante Form auf den Flughäfen dieser Welt zeigst.

Review: Thai Airways Business Class in der Boeing 747 von Phuket nach Bangkok

Quelle: Boeing und Airliners.de

5 Kommentare

  1. So schön ein 340-600 vom Design ist, so leise und komfortabel ein 380er ist, ich liebe die 747. 1985 machte ich nicht nur die zweite Fernreise meines Lebens, es war die Hochzeitsreise, durchgeführt mit einer SQ 747-300, dem seltenst gebauten Jumbojet. Jahre später flog ich mit dem 1000sten an SQ gelieferten Jumbo. (Ebenfalls SQ) Kurz darauf auf der Strecke MUC-BKK-KUL brachte eine LH 747-400 uns das letzte Teilstück weiter. Als LH die Premium ECO einführte, buchte ich sofort FRA-HKG in der nagelneuen 747-8. Und als KLM das Ende der 747 Ära in Aussicht stellte, nochmal schnell 747-M, die nur von ihr in Europa geflogen wurde. (AMS-HKG) Sollte LH die 4 Strahler 2024 noch nach Asien einsetzen, werde ich sicher die Gelegenheit nutzen mit einem der Veteranen zu fliegen.

    • Ich bin seit Oktober 1977 bis auf die 747-SP in allen Modellen geflogen und habe alle Flüge genossen. Klasse fand ich die 100/200er mit der Wendeltreppe ins Oberdeck. Bei der CAAC hatte man 1988 nichts dagegen als ich mal schauen wollte wie es oben aussieht. Die hatten im Bug Schlafsessel für First, der Rest Economy bis zur Trennwand (Mixed Version). Die Special mit dem 10 Meter kürzeren Rumpf hab ich in JFK (PanAm) und FRA (SAA) gesehen. Liebe das Oberdeck bei LH, besonders in der 400 wegen den separaten Fußfächern. Freue mich schon auf den nächsten Flug damit.

    • Eine Frage zur KLM M. Wenn das die Version mit der hinteren seitlichen Frachttüre ist, die hatte Lufthansa in den 80ern auch. Habe die D-ABYT von der damals noch offenen großen Aussichtsterrasse aus aufgenommen.

  2. Auch ich bevorzuge eher Airbus, aber die 747 hat bei mir schon einen besonderen Stellenwert. In einer KLM 747-200SUD (eine auf das -300 Oberdeck umgebaute-200) absolvierte ich anno 1997 meinen ersten Langstreckenflug von AMS mach JFK, retour ging es damals in einer -400M. Danach folgten rund um den Globus etliche -400 von LH, TG, CX, KL, AN etc. und zuletzt die -8I von LH zwischen FRA und JNB. Ich mag den Jumbo sehr und hoffe, dass er noch viele Jahre seinen Dienst verrichtet.

  3. In zwei Monaten (wieder) mit Lufthansa in der 747-8 nach Fernost im Oberdeck.
    Zu meinem Gedächtnisschatz zählt ein Flug mit PANAM in einer 747 von JFK nach San Francisco in der First Class. Kultiger geht’s nicht mehr. Außerdem war ich eingeladen.

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