Am Dienstag hat die erste deutsche Boeing 737 MAX das Boeing-Auslieferungszentrum in Seattle verlassen und ist inzwischen in Hannover gelandet. Ganz neu ist der Jet allerdings nicht, dessen Fertigstellung liegt bereits zwei Jahre zurück. Die Verspätung kam durch das weltweite Grounding des Typs zustande, die Covid-Pandemie hat die Auslieferung weiter nach hinten verzögert.
Die D-AMAX wird die Flotte des deutschen TUI-Ablegers verstärken, obwohl sich dieser einer starken Schrumpfkur unterzieht. Letztes Jahr gab TUIfly bekannt die Anzahl der Flugzeuge halbieren und den Personalkörper entsprechend verkleinern zu wollen. Nach einer Übereinkunft mit den Beschäftigten hat man sich inzwischen auf eine künftige Operation mit 22 Jets geeinigt.
Die Neuaslieferung passt gut zur bestehenden Flotte, die Anzahl der Sitzplätze stimmt mit 189 denen der bestehenden B737-800 Teilflotte überein und kann somit perfekt integriert werden. Ob die deutsche Airline das Flugzeug auf bestimmten Strecken einsetzen wird ist noch nicht bekannt, die Maschine ist erst gestern morgen am Heimatflughafen des Unternehmens eingetroffen.
Der Flug X3738 aus Boeing Field dauerte gut 9,5 Stunden und führte direkt nach Hannover. Dort wird der Jet nun für den künftigen Einsatz vorbereitet, einen Termin dafür gibt es noch nicht. TUIfly wird damit das Durchschnittsalter der bestehenden Flotte senken, der Wert liegt derzeit bei etwa 12 Jahren. Mit den neuen Triebwerken und anderen Features wie beispielsweise die markanten Winglets erhofft man sich eine Treibstoffersparnis von 13%, auch Lärm und Emissionen werden spürbar gesenkt.
Ursprünglich wurden 25 Einheiten der 737 MAX 8 bei Boeing geordert, zunächst wird es aber bei dem einen Exemplar mit dem Namen „Mallorca“ bleiben. Der Nachfolgeflieger D-AMAB wurde bereits „Heraklion“ benannt und wäre ebenfalls zur Auslieferung fertig.
Erste Boeing 737 MAX mit deutscher Registrierung ist da | Frankfurtflyer Kommentar
Wenn TUI bei der Bestellung gewusst hätte auf welche Zeiten wir noch stoßen werden… Der Konzern hätte sich sicherlich für eine kleinere Order entschieden und/oder einen anderen Typen gewählt. Damals hat man 72 MAX-Jets für die Airline-Töchter bestellt, die erste Maschine wurde im vergangenen Winter bei der belgischen TUIfly in Betrieb genommen.
In Deutschland soll es noch in diesem Sommer in Richtung Süden gehen, der Einsatz ab dem Heimatflughafen Hannover gilt als wahrscheinlich. Dort überlegt man sich derzeit wohl ob und wie man mit dem Flugzeug und seinem Ruf umgehen wird, andere Betreiber haben zum Start kostenfreie Umbuchen angeboten oder die Maschine einfach umbenannt.
Danke: aeroTELEGRAPH & FLUGREVUE
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