Etihad Airways muss sparen! In den letzten drei Jahren hat man über 5 Milliarden Dollar an Verlust ausweisen müssen und der Regierung in Abu Dhabi reißt wohl langsam der Geduldsfaden, denn man ist seit einiger Zeit nicht mehr bereit beliebig viel Geld in das einstige Prestigeobjekt Etihad Airways zu stecken. Als neuste Sparmaßnahme baut Etihad Airways die Monitore in den Rückenlehnen der Sitze in einer Reihe von Flugzeugen aus.
Auch wenn Etihad dies natürlich als „Verbesserung“ für die Passagiere verkaufen möchte, ist hier sicher die Motivation, dass man durch den Ausbau von Monitoren und den Einbau von neuen Sitzen Geld sparen kann.
Etihad Airways wird in den kommenden Monaten in 23 ihrer Airbus A320 und A321 eine neue Economy Class Kabine einbauen. Hierbei wird man auf leichte, ultra dünne Sitze setzen, welche denen der Lufthansa auf Kurzstrecken sehr ähneln. Dabei werden die neuen Sitze auch über keine Monitore und Steckdosen mehr verfügen.
Vielmehr werden die Passagiere die Möglichkeit haben, über Ihr eigenes Endgerät Filme und Serien an Bord zu streamen, wenn man vor dem Flug die E-BOX STREAM App heruntergeladen hat.
An den Sitzen wird es eine Halterung für eigene Handys und Tablets und einen USB Anschluss geben, um das Gerät zu laden und zu befestigen. Auf Steckdosen wird man offensichtlich verzichten. Nachdem die Etihad Airways Airbus A321 und A320 auf Flugzeiten bis zu sechs Stunden eingesetzt werden, wird man von dem USB Anschluss wohl auch Gebrauch machen müssen, wenn man den ganzen Flug über Filme streamen möchte.
Etihad Airways macht keine Angaben darüber ob man mit der neuen Economy Class Kabine in den Airbus A320 und A321 auch die Sitzanzahl erhöhen wird, allerdings kann man hiervon fest ausgehen.
Die dünnen Sitze sollten es Etihad ermöglichen, mindestens eine zusätzliche Reihe in den Flugzeugen zu verbauen oder möglicherweise sogar zwei bis drei Reihen, wenn man den Sitzabstand verringert. Hier werden wir allerdings warten müssen, bis Etihad den Sitzplan für die neuen Kabinen veröffentlicht.
Weniger Essen bei Etihad in der Economy Class
Etihad will den Service in der Economy Class anpassen und beschreibt es selbst als „neu und verbessert“. In der Realität schient man aber einfach das Angebot an kostenlosen Speisen deutlich reduzieren zu wollen. Passagiere in der Economy Class haben allerdings die Möglichkeit, zusätzlich zu den kostenlosen Mahlzeiten auch Snacks an Bord zu kaufen.
So wird man den Passagieren im Essenservice nur noch ein Hot Meal anbieten. Dies beschreibt Etihad als „Bistro Style“, welcher bessere Qualität und frischere Zutaten bieten soll. Auf den Pressebildern kann man bereits erkennen, dass dies tatsächlich bedeutet, dass nur noch ein Hot Meal, ohne Vorspeise, Käse und Salat ausgegeben werden soll. Dies scheint Etihad allerdings bereits jetzt zu testen.
Auf Flügen über drei Stunden wird man den Passagieren zum Kaffee und Tee Service nach dem Hot Meal noch ein Dessert anbieten.
Zusätzlich wird man neues Besteck in der Economy Class einführen, welches 85 Prozent leichter sei. Vermutlich wird dies erreicht, indem man von Metal auf Plastikbesteck umsteigt. Etihad Airways will hierdurch den Treibstoffverbrauch der Flugzeuge senken.
Etihad baut Monitore aus vielen Flugzeugen aus | Frankfurtflyer Kommentar
In den letzten Jahren hat sich Etihad Airways im Eiltempo von einer high Service Airline zu einer Airline fast auf „Billigflieger Niveau“ entwickelt. Der Kostendruck auf die Airline muss enorm sein, was bei 5 Milliarden Dollar Verlust in drei Jahren und dem katastrophalen Scheitern von allen großen Investments, wie air berlin, Alitalia und JET Airways nur zu verständlich ist.
Der Einbau von neuen leichteren Sitzen in der Economy Class hat sicher auch nur den Hintergrund, dass man hierdurch Kosten reduzieren und vermutlich auch die Kapazität erhöhen kann.
Ich habe meine Zweifel ob es der richtige Weg ist, nun in den Airbus A320 und A321 auf den Monitor im Sitz zu verzichten und auch das Essen immer weiter zu reduzieren. Etihad entwickelt sich damit immer mehr zum Billigflieger, als zur Full Service Airline.
Etihat soll mal eine vernünftige Preispolitik machen.Angebote über einen längeren Zeitraum wie bei Singapur Airlines.Qatar Airlines hat das inzwischen verstanden.Mit der Sparerei werden die Flugzeuge nicht voll.
Ich habe auf meinem letzten Flug schon die Erfahrung mit dem neuen Essen gemacht. Es ist wirklich im Umfang deutlich eingeschränkt, das Besteck ist jetzt aus Plastik, und das Tablet klein und stylish in elliptischer Form. Es ist aber eine Fehlkonstruktion da es nicht eben aufliegt sondern rotiert beim schneiden.
Nur noch ein Grund mehr besser mit der Konkurrenz zu fliegen.
Das eigene Gerät zu verwenden, muss nicht unbedingt schlecht sein. Bei Lufthansa hatten wir das mal von Frankfurt nach Amman in einer 321. Auch ziemlich weit. Bei Filmen war der Betrachtungswinkel sehr viel günstiger als bei Sitzmonitoren, aber interessant waren vor allem die Zeitschriften, die über diesen Kanal ebenfalls erhältlich waren.
Natürlich gehts bei Etihad nicht darum, sondern die Kosten. Alles nicht so gut, weil da u.U. in Zukunft ein Wettbewerber entfällt.