EU Auflagen: Lufthansa führt einen Umweltzuschlag ein (bis zu 72 Euro pro Flug extra)

40% Meilennachlass erhaltet Ihr derzeit bei Cash & MIles. Foto: Lufthansa

Die EU möchte mit dem „EU Green Deal“ ein Vorreiter sein beim Umbau der Wirtschaft für eine klimaneutrale Zukunft wie es so schön heißt. Mit diesem Ziel kommen auch allerlei Vorgaben, wie für die Luftfahrt, welche z.B. eine definierte Menge an nachhaltigen Treibstoffen beimischen müssen oder auch am Emissionshandel teilnehmen. Um die Kosten hierfür decken zu können, führt Lufthansa nun einen Umweltzuschlag ein.

Dabei sogenannte „Die Environmental Cost Surcharge“ fällt für jede Flugstrecke von Austrian Airlines / Brussels Airlines / Eurowings (nicht wenn über Eurowings.com gebucht) / Lufthansa / SWISS / Air Dolomiti / Discover Airlines / Edelweiss / Lufthansa City Airlines und Lufthansa CityLine an und erinnert stark an den „Treibstoffzuschlag“, der inzwischen auch „international oder national Surcharge“ genannt wird.

Die Environmental Cost Surcharge soll dabei die Kosten für die Auflagen der EU tragen, bzw. abfedern und werden automatisch berechnet in Abhängigkeit der Streckenlänge. Gültig ist dies für Buchungen ab dem 26. Juni 2024 (Datum der Ticketausstellung) für alle Abflüge ab 1. Januar 2025 aus Ländern der Europäischen Union, Großbritannien, Norwegen und der Schweiz. 

Die höhe des Zuschlages ist von der Flugzstrecke und der Reiseklasse abhängig und kann von einem Euro pro Flug bis hin zu 72 Euro pro Flug betragen.

Lufthansa selbst schreibt als Begründung für diesen Zuschlag:

Die Environmental Cost Surcharge deckt regulatorisch bedingte Zusatzkosten ab. Diese entstehen durch gesetzliche Umweltauflagen wie die SAF(Sustainable Aviation Fuel)-Beimischungsverordnung der Europäischen Union („ReFuelEU Aviation“), Anpassungen des europäischen ETS („Emission Trading System“)-Programms sowie weitere regulatorisch bedingte Kosten.

Damit ist er durchaus vergleichbar mit dem einst eingeführten Treibstoffzuschlag, welcher auch nur dazu dienen sollte die Ticketpreise zu erhöhen (und auch immer noch dazu benutzt wird) ohne die Tarife anzupassen.

Sehr unschöne Implikationen wird dieser neue Zuschlag nun vor allem auch für Prämienflüge haben, denn nachdem man auf Nordamerika Flügen ja bereits an den Zuschlägen gedreht hat, wird man für einen Hin- und Rückflug in der First Class nach Nordamerika als Miles&More Prämienticket wohl über 1.000 Euro an Steuern und Gebühren neben den Meilen entrichten müssen. Gerade bei Miles&More werden dann die FlexPlus Prämien immer attraktiver, wobei hier auch höhere Meilenwerte verlangt werden.

EU Auflagen: Lufthansa führt einen Umweltzuschlag ein (bis zu 72 Euro pro Ticket extra) | Frankfurtflyer Kommentar

Fliegen wird mal wieder teurer und in diesem Fall tatsächlich aus politischem Willen. Es wird wohl niemanden überraschen, dass die ambitionierten und sehr regulatorischen Regelungen aus dem New Green Deal nicht wenig Geld kosten und von irgendjemanden bezahlt werden müssen. Im Falle der Luftfahrt sind dies ganz klar die Passagiere.

Dabei sind die Regelungen der EU nicht kritiklos und vor allen die SAF Quote gilt in der Branche als „Träumerei“, da die benötigten Mengen nicht produziert werden können und auch dass man Airlines aus Europa teils einseitig belastet ist fragwürdig. Lufthansa (und viele andere Airlines) haben hier schon sehr laut Kritik geübt und die Einführung der Environmental Cost Surcharge ist nun auch die logische Konsequenz.

3 Kommentare

  1. Es ist schon erstaunlich, was den Airlines noch so alles einfällt, um ihre Preise mit Fingerzeig auf andere zu erhöhen. In der Luftfahrt komischerweise gängige Praxis, woanders undenkbar.

    Man stelle sich vor Bahnfahrt von A nach B:
    Fahrpreis 50€, und dann noch mal zusätzlich 70€ für Bahnsteignutzung A, Bahnsteignutzung B, Bahnsteignutzung Umstieg, Nutzungsgebühr Schiene, Nutzungsgebühr Fahrdraht, Zuschlag Ökostrom, Grenzübertrittsgebühr, Gebühr Bahnsicherheit, …

    Wenn die Bahn 1x im Jahr die Preise erhöht gibts nen Aufschrei, so könnte sie es aber 10x im Jahr mit Fingerzeig auf andere, und alles wäre toll. Würde sicherlich jeder kommentarlos akzeptieren?

  2. „Bis zu 72 EUR pro Ticket extra“ ist laut Tabelle ja die völlig falsche Überschrift, da die angegebenen Werte PRO SEGMENT gelten. Es kann PRO TICKET also auch das Doppelte und mehr werden, wenn es sich um einen Hin- und Rückflug mit Zu-/Abbringer handelt.

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