Eurowings Basic Tarif: Handgepäck kostet bald extra

Eurowings stockt Flugplan ab Hamburg auf. Foto: Eurowings

Dass bei den billigsten Tarifen in der Economy Class bei fast allen Airlines zumindest auf Kurzstrecken kein Aufgabegepäck mehr kostenlos verfügbar ist, daran haben wir uns inzwischen wohl mehr oder weniger gewöhnt und auch daran, dass immer mehr Airlines Essen und Getränke an Bord nur noch gegen Bezahlung aufgeben.

Eurowings geht jetzt aber noch einen Schritt weiter und wird für Tickets, welche im günstigsten BASIC Tarif gebucht wurden keinen Handgepäckskoffer mehr in der Kabine erlauben, außer man bezahlt für diesen extra. Damit ist im BASIC Tarif auf Kurzstrecken wirklich nur noch der reine Transport im Flugzeug enthalten.

Aktuell dürfen BASIC Economy Class Passgiere noch, neben einem persönlichen Gegenstand wie eine kleine Laptop- oder Handtasche, auch ein Handgepäcksstück mit bis zu 8kg mit an Bord nehmen. Dies wird ab dem 31. August nur noch gegen Aufpreis möglich sein und das Handgepäck der BASIC Passagiere darf künftig 40 x 30 x 25 Zentimeter nicht übersteigen.

Das entspricht zum Beispiel einer Laptoptasche, einer mittelgroßen Handtasche oder einem Business-Rucksack.

Eurowings begründet diesen Schritt mit Zeit- und damit auch Kostenersparnis. Das Verstauen des Handgepäcks nimmt am Boden oft die meiste Zeit ein und wenn weniger Passagiere einen Koffer dabei haben, würde sich der Abfertigungsprozess beschleunigen.

Damit folgt Eurowings dem Beispiel von Ryanair und Easyjet, welche in den günstigsten Klassen auch keine kostenlosen Handgepäckskoffer erlauben. Auch in den USA ist es normal, dass man in BASIC Economy Class Tarifen nur noch eine Tasche und keinen Koffer mit an Bord nehmen darf und hier sogar offiziell die Overhead Bins noch nicht einmal nutzen darf.

Eurowings Basic Tarif: Handgepäck kostet bald extra | Frankfurtflyer Kommentar

Airlines sind in den letzten Jahren immer mehr zum Unbundeling von Tarifen übergegangen, was bedeutet, dass man besonders bei den günstigen Tarifen nur den Transport bucht und die Leistungen, welche man noch will, extra zu bezahlen sind. Hierdurch ist vor allem der Ticketpreis optisch günstiger zu haben. Spannend wird aber auch sein wie Eurowings den BASIC Tarif zukünftig behandelt.

Vermutlich wird man sich bei Eurowings auch vor allem an dem US Modell der BASIC Economy Class orientieren, was nicht gerade vorteilhaft für den Passagier ist. Zwar fliegt man hier durchaus zu günstigen Flugpreisen, aber die Airline versucht alles um dem Passagieren klar zu machen, dass man diese Tarife nicht bucht. So werden Zusammenreisende gezielt auseinander gesetzt, man darf als letzter einsteigen und landet in vielen Fällen auf dem Mittelsitz.

Auch bei Eurowings gibt es diese Tendenzen die Passagiere zu erziehen, so darf man auch schon jetzt als BASIC Economy Class Passagier nur als letzter an Bord gehen oder auch mit Vielfliegerstatus die Lounge nicht nutzen.

Danke: Aerotelegraph

5 Kommentare

  1. Strengere Handgepäckregeln oder zumindest die Durchsetzung der bisherigen finde ich sehr begrüßenswert.

    Dass man zwar nicht gratis, aber für beherrschbare Summen in C fliegen kann, wenn man ein wenig flexibel ist, habe ich erst 2015 gelernt. Dank an die diversen Foren – u.a. natürlich dieses hier – die geeignete Tarife publizieren. Handgepäck ist seitdem glücklicherweise kein Thema mehr.

    Ich kann mich aber durchaus mit Grausen an die Economy-Zeit entsinnen. Was es da alles gab. Spitzenreiter war einmal ein Mädel (o.K. vielleicht 40 Jahre alt …) in Bangkok. Die stand mit mittelgroßem Trolley und zusätzlich drei vollgepackten Taschen schon eine Stunde vor Einlass am Gate, um dann mindestens eines der Handgepäckfächer allein in Beschlag zu nehmen. Aber Ausrüstungen jenseits des Handgepäcks waren eher die Ausnahme, auch lange vor Einführung der light-Tarife.

    Die Konsequenz?
    Jedesmal sinnloses Schlangestehen mindestens 15 Minuten vor Beginn des Boardings. An sich ja völlig überflüssig, die Plätze sind reserviert, ob man die nun ganz am Anfang oder ganz am Ende belegt, ist völlig nebensächlich. Handgepäckfächer sind aber nicht reservierbar. Und wenn man bequem bis zum letzten Drücker wartet und gelassen dem Boardingprozess zuschaut, darf man dann den eigenen ohnehin nicht gerade reichlichen Fußraum auch noch mit dem Handgepäck zustellen. Das ist unangenehm, selbst, wenn das Handgepäck nur aus Laptop und Kamera besteht.

    Dieses absolut unnötige Gedränge wegen des Kampfes um die Handgepäckablagen waren immer der ganz dicke Wermutstropfen jeder Flugreise.

    Natürlich gab es zuvor schon Regeln und an jedem Gate Muster für die maximale Größe des Handgepäcks. Hat aber eigentlich Niemanden interessiert, solange es nicht um Geld ging.

    • @Rainer: im deine Beispiele geht es nicht!
      Eurowings ist meist teurer als die Mutter Lufthansa und bei weitem entfernt von Tarifen der echt LCC wie die hier genannten Ryan/easy (es fehlt Wizz etc.)

      Die Situation dürfte sich durch Einführung dieses Handgepäck Gebühren nicht ändern! Anscheinend meint das EW Management es sich erlauben zu können…

      „Buchen Sie doch smart, Sie dummer Kunde Sie“

      Anscheind muss Corona aucb hierfür wieder als Grund her halten.

      Zeitgründe halte ich für vorgeschoben

      • Ich denke eher es geht darum, einen auf den ersten Blick günstigen Basistarif anbieten zu können, welcher zumindest in die Nähe jener der LCC kommt, um dann zusätzliche verhältnismäßig teuer dazu verkaufen zu können.

        Ich kann nur für mich sprechen, aber bevor es bei uns an 50.-€ für die Reise scheitert und nur der LCC Transport im Budget ist, bleiben wir lieber daheim. Ich kann dieser ganzen Geiz ist geil Mentalität rein gar nichts abgewinnen. Mir ist durchaus bewusst, dass viele Menschen auf den € schauen müssen und dennoch gerne reisen, aber mit Ryanair für 50.-€ nach Paris fliegen und dort dann im Shangri-La einchecken: das geht gar nicht, das ist mMn. absolut stillos.

        Leider scheine ich mit dieser Haltung immer mehr zur Minderheit zu zählen.

        • Korrekt was du sagst. Man spart am Flug, am Mietwagen wo auch immer aber dann muss es 100qm Suite sein (fur200€/Nacht) obwohl man nur zu schlafen im. Zimmer ist

          EW kommt auch durch diese Tarife nicht in die Preisniveaus der LCC, llein deshalb weil es deren Kostenstruktur nicht zulässt oder deren Stolz nicht einzelne Sitze mit Verlusten zu verkaufen.
          Vermutlich stimmt letzteres..

          Einach nur traurig.

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