Eurowings droht Flugbegleiter Streik

Von Lufthansa war man in den letzten Jahren Streiks von Piloten und Flugbegleitern nur allzu oft gewohnt. Inzwischen haben sich hier alle Parteien geeinigt, sodass es in näherer Zukunft bei Lufthansa selbst zu keinen Streiks des fliegenden Personals kommen sollte. Jetzt droht allerdings ein Streik bei der Konzerntochter Eurowings, denn hier führt man akutuell Tarifverhandlungen mit den Flugbegleitern. 

Die Gewerkschaft Verdi, welche rund 1.000 der Eurowings Flugbegleiter vertritt, ist nun nach zähen Verhandlungen mit Eurowings vom Verhandlungstisch aufgestanden und will nach 13 Verhandlungsrunden vorerst nicht mehr an den runden Tisch zurückkehren. Vielmehr droht man nun offen mit Streik.

Es gibt keinen Grund für den Aufschub von Streiks, sie sind theoretisch jederzeit denkbar!

Der Verdi Verhandlungsführer Volker Nüsse sagte gegenüber der Deutschen Presseagentur allerdings auch, dass man die Passagiere mit Vorlauf über die Streiks informieren wolle.

Der Eurowings Vorstand reagierte mit absolutem Unverständnis auf die Streikankündigen. So habe man sich in den Gesprächen aufeinander zubewegt und konkrete Angebote gemacht. Man vermutet bei Verdi vielmehr andere Beweggründe für die Streikandrohung.

Konkurrenz mit anderen Gewerkschaften – Ein möglicher Grund für einen Eurowings Streik?

Eurowings soll bei den durch die Gewerkschaft Verdi vertretenen Flugbegleitern eine Verbesserung bei den Gehältern und Betriebsrenten durchführen, möchte allerdings im Gegenzug von den Flugbegleitern, dass diese ihre Arbeitsleistung erhöhen. Dies lehnt Verdi kategorisch ab.

Ein Eurowingssprecher kommentierte die Streikankündigung von Verdi:

Es ist nicht nachvollziehbar, warum Verdi das Angebot nach sehr konstruktiven Gesprächen urplötzlich ablehnt sich vom Verhandlungstisch entfernt. Verdi eskaliert ohne Not, weil sie sich in einem Wettbewerb mit anderen Gewerkschaften für das Kabinenpersonal befindet.

Eurowings bezieht sich hierbei auf die Konkurenzsituation von Verdi und der Flugbegleiter Gewerkschaft UFO, welche beide einen Teil der Eurowings Flugbegleiter vertreten und sich beide in Tarifverhandlungen befinden. Die Gewerkschaft UFO sei in ihren Tarifverhandlungen allerdings deutlich weiter fortgeschritten als Verdi und hier war bis jetzt nicht die Rede von Streiks.

Eurowings droht Flugbegleiter Streik | Frankfurtflyer Kommentar

Ich frage mich, warum bei Tarifverhandlungen in der Luftfahrt immer direkt mit Streiks gedroht werden muss? Hier werden teilweise tausende von Passagieren getroffen und dies sollte der letzte mögliche Schritt sein.

Mögliche Flugbegleiter Streiks bei Eurowings würden sich allerdings vermutlich nicht ganz so dramatisch auswirken, wie die Streiks bei Lufthansa, da nur ein Teil der Flugbegleiter von Verdi vertreten wird und daher auch nur ein Teil der Flüge ausfallen würde. Dennoch könnte man gerade in der Vorweihnachtszeit für sehr schweren Störungen im Flugbetrieb sorgen.

Über mögliche Streiks bei Eurowings müssen allerdings auch noch die Mitglieder der Gewerkschaft abstimmen, was aktuell noch als sehr ungewiss gilt, insbesondere da die UFO auch ohne Streiks deutlich bessere Fortschritte zu machen scheint, als Verdi in ihren Tarifverhandlungen.

1 Kommentar

  1. Als außenstehender kennt man natürlich keine Details, aber ich Frage mich von welchem Geld die Fluggesellschaften das alles bezahlen sollen. Die Menschen wollen möglichst gar nichts für Flugtickets bezahlen. Entsprechend gibt es große Konkurrenz von Ryanair und Co. Carrier wie Lufthansa muss mit Eurowings nachziehen. Wenn also die Flugtickets immer günstiger werden, sinkt mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls der Umsatz und somit müssen die Fluggesellschaften mit Lohnsteigerungen vorsichtig umgehen.

    Die Menschen wollen keine weniger Streiks? Dann sollen sie bereit sein auch entsprechend Tickets zu bezahlen. Bei hotels geht es doch?! Wenn man 5 Euro für eine Nacht bezahlt, erwartet man auch kein Luxus und das alles glatt geht.

    Angenommen ein Flugticket kostet 50 Euro pro Person. Davon behält die Airline 20. Im Fieger sitzen 200 Leute. Das wären 4000 Euro. Das kann doch kaum die Kosten für einen Flug auf bspw Mallorca decken.

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