Eine kuriose Geschichte ereignete sich am vergangenen Wochenende. Betroffen war ein Airbus der Eurowings, der Samstag früh mit Urlaubern in Richtung Sardinien startete. Eine Landung war dort jedoch nicht möglich und der Flieger musste umkehren. Scheinbar wurde übersehen, daß der Flughafen Olbia für den zivilen Luftverkehr noch nicht freigegeben ist.
Haben die Planer etwas übersehen?
Das Luftfahrtportal aeroTELEGRAPH berichtet über den ungewöhnlichen Fall. Demnach seien internationale Flüge nach Sardinien erst ab dem 24. Juni wieder gestattet. Der Flug war also einen Monat zu früh unterwegs.
Doch wer ist für diesen Fehler verantwortlich? In der Regel wird die Durchführung von mehreren Stellen überprüft. Besonders in Zeiten der Corona-Krise können sich solche Parameter schnell ändern. Die Planung hat den Flug scheinbar unter Vorbehalt vorbereitet und vermarktet. Aber spätestens vor dem Abflug hätte die Besatzung den Fehler erkennen müssen.
Die Flugzeit von Düsseldorf nach Olbia beträgt in der Regel etwas weniger als zwei Stunden. Nach dieser Zeit war der Airbus A320 mit der Kennung D-AEWJ auch schon über der Insel. Bei Flightradar kann man beobachten, wie die Maschine dort über einige Zeit Warteschleifen dreht.
Die Maschine kehrt dann um und fliegt wieder nach Düsseldorf. Gut vier Stunden nach dem Start landet Eurowings Flug EW 9844 wieder in Deutschland. Die Besatzung hatte sich also bereits im Vorfeld dazu entschieden, ausreichend Kerosin für den Rückflug mitzuführen. Dies spricht dafür, daß die Piloten bewusst gestartet sind und mit einer Landeerlaubnis während des Fluges gerechnet haben.
Das Verfahren ausreichend Kerosin mitzuführen kann aber auch andere Ursachen haben und ist nichts ungewöhnliches. Beispielsweise durch hohe Kerosinpreise vor Ort. Dann kann der Flug unterm Strich trotz des erhöhten Gewichtes dennoch wirtschaftlich sein.
Erinnerungen an früheren Vorfall
Es ist zwar selten, kommt aber immer wieder vor. Aus den verschiedensten Gründen mussten Flüge schon umkehren. Die Kosten sind in diesen Fällen alles andere als gering, umso ärgerlicher wenn der Vorfall vermeidbar war.
Der Fall vom letzten Samstag erinnert an einen Flug aus dem Jahr 2018. Damals wollte der Lowcoster von Köln nach Seattle fliegen und musste über Grönland umdrehen. Die Maschine hatte mehrere Stunden Verspätung, die Landung war somit nicht mehr planmäßig. Während des Fluges stellte sich heraus, daß dann keine Beamten mehr im Dienst sind, die die Einreise der Passagiere und der Crew ermöglichen.
Insgesamt neun Stunden war das Flugzeug damals in der Luft und landete wieder auf dem Flughafen Köln/Bonn.
Eurowings fliegt Urlauber in den Süden und darf nicht landen | Frankfurtflyer Kommentar
Offiziell hat sich Eurowings zu dem Fall am letzten Wochenende noch nicht geäußert. Daher kann man nur darüber spekulieren wer zur Verantwortung gezogen werden muss. Denkbar ist auch eine Verkettung von mehreren Umständen. Spannend wäre es zu wissen, ob und welche Lösungen jetzt den Passagieren angeboten wird.
dürfen Deutsche überhaupt nach Italien einreisen? Waren es alle Residence Italiner, die auf Sardinien einen wohnsitz hatten?
…. und die Reiseveranstalter/Reisebüros, die schicken die Kundschaft einfach so mal auf gut Glück los ?
Wenn ich mich entsinne, war das Flugzeug mit 2 Passagieren rappelvoll. Die haben jetzt eine schöne Geschichte für die nächsten Jahre, nachdem der Ärger vergessen ist.
Natürlich wars für die Fluggesellschaft sündteuer (was aber für den leeren Flug ohnehin zutrifft). Aber was solls? Ist ein Fehler, bei dem niemand zu Schaden gekommen ist. Sollte nicht passieren, aber nach Murphy geht alles, was schief gehen kann, am Ende auch tatsächlich einmal schief.
Wäre spannend zu wissen wie ausgelastet der Rückflug war. Diese Passagiere mussten ja auch umgebucht werden.
Pay Peanuts and you get monkeys. Unglaublich/unverständlich das es niemandem (inkl. Piloten) aufgefallen ist. Das macht mich schon sehr nachdenklich…