Eurowings führt Cash&Miles ein

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Eurowings bietet einen neuen Service für alle Miles&More Mitglieder, ab sofort können Flüge zu einem Teil oder vollständig mit Meilen bezahlt werden. Dabei handelt es sich nicht um klassische Prämienflüge, sondern um die Reduzierung des Flugpreises mit Meilen. Vorteil: Mitglieder können eine Einlösung bereits ab 3.000 Meilen vornehmen, doch der Nachteil überwiegt schwer. Je nach tagesaktuellem Flugpreis muss man tief in die (Meilen-)Tasche greifen, Miles&Cash ist fast nie eine sinnvolle Variante die Meilen auszugeben.

Foto: Eurowings

Die Lufthansa Tochter beschreibt den Service so:

Eurowings Fluggäste können schneller von ihrem Miles & More Guthaben profitieren, anstatt zu warten, bis sie die erforderliche Summe an Meilen für Eurowings Prämienflüge erreicht haben. Cash & Miles ist bereits ab einem Miles & More Kontostand von 3.000 Prämienmeilen nutzbar. Haben Miles & More Teilnehmende bereits genug Meilen gesammelt, können sie den Buchungspreis auch komplett mit diesen begleichen. Dies gilt für alle Flugbuchungen von regulären Eurowings Flügen auf der Eurowings Website und in der Eurowings App.

Die neue Zahlart ist bereits verfügbar, diese wurde in den Buchungsprozess integriert. Im letzten Schritt können Kunden nach der Flugauswahl und Eingabe der Passagier- und Kontaktdaten die Option Cash & Miles auswählen. Nach dem Login kann man mit dem Schieberegler auswählen, wie viele Meilen eingelöst werden sollen.


Auf dem Konto der Meilensammler müssen sich mindestens 3.000 Meilen befinden. In unserem Beispiel wird der Flugpreis dann um 9.10€ reduziert, den Teilnehmern steht es frei einen höheren Meilenbetrag für die Bezahlung zu verwenden.


Nach diesem Schritt geht es zurück auf die Eurowings Buchungsseite, dort kann dann der Restbetrag regulär bezahlt werden.

Cash&Miles vs. Prämienflug

Viele Airlines bieten diese Methode der Meileneinlösung an, bei Lufthansa kann man schon lange den Flugpreis mit Meilen drücken. Mit Cash&Miles kann man auch die Nebenkosten einer Flugreise bezahlen- vorausgesetzt man hat genügend Meilen zur Verfügung. Wir haben einen innerdeutschen Oneway Flug von Dortmund nach München gebucht, dieser kostet im Smart Tarif an unserem Wunschtag 96.99€. Mit 3.000 Meilen als „Zuschuss“ sind noch 87.89€ fällig.

Schiebt man den Regler vollständig durch um den Euro-Restbetrag auf 0€ zu drücken, sind 32.007 Miles&More Meilen notwendig. In diesem Fall würde man nach dem Flug sogar neue Meilen sammeln, da es sich um ein ganz normales „Vollzahler“-Ticket handelt.

Doch die Gutschrift von 220 Meilen steht da ziemlich im Schatten und ist nicht der Rede wert. Viel sinnvoller ist es hier auf einen regulären Prämienflug zurückzugreifen. Bei Verfügbarkeit sind für innerdeutsche oneway-Flüge pauschal 15.000 Meilen erforderlich, Steuern und Gebühren werden zusätzlich berechnet.

In diesem Fall sind neben den Meilen noch 29.42€ an Nebenkosten zu bezahlen. Richtig interessant sind Prämienflüge – sofern verfügbar – bei kurzfristigen Buchungen und immer dann, wenn der Flugpreis hoch ist. So sind für einen Abflug am nächsten Tag auf der Strecke 169,99€ fällig, dieser Flug ist zeitgleich auch als klassische Prämie verfügbar und kostet wieder 15.000 Meilen plus 29.42€ Steuern.

Greift man in diesem Fall auf die neue Cash&Miles Option zu, sind fast 56.000 Meilen notwendig um den Trip vollständig mit Meilen zu begleichen – oder, um es besser vergleichen zu können – über 46.000 Meilen und eine Zuzahlung von 29.42€.

Eurowings führt Cash&Miles ein | Frankfurtflyer Kommentar

Prinzipiell begrüßen wir neue Möglichkeiten zum Sammeln und Einlösen von Meilen. Cash&Miles ist aber wahrlich keine attraktive Variante um seine sauer verdienten Meilen auszugeben. Der Umrechnungskurs ist schlecht, in diesem Fall geht Miles&More als Gewinner raus. Insbesondere bei den hohen Tarifen werden entsprechend viele Meilen abgerufen, in unserem Beispiel der kurzfristigen Buchung hätten wir über 100.000 Meilen einlösen müssen, um einen innerdeutschen 300€-Roundrip mit Meilen zu bezahlen.

Cash&Miles ist höchstens kurz vor dem Meilenverfall in Betracht zu ziehen oder dann wenn man dem Programm den Rücken kehren will und das Guthaben verbrennen möchte. Wie so oft muss gerechnet werden, und dann hat man Preise die sonst für Sachprämien abgerufen werden. Den besten Gegenwert hat man also weiterhin bei der herkömmlichen Einlösung für Prämienflüge (insbesondere im Rahmen der Meilenschnäppchen), die regulär gekauft sehr hochpreisig sind und/oder in der First & Business Class stattfinden.

4 Kommentare

  1. Habe das spasseshalber mal letztes Jahr eingegeben. ich habe gedacht, ich habe was am Auge. Wenn ich das ganze Gebaren von Miles And More sehe (von der Meilennutzung über e voucher bis hin zu den angeblichen Meilenschnäppchen), bin ich inzwischen absolut überzeugt, dass dabei pure Absicht dahinter steckt, die Kunden über den Tisch zu ziehen oder zumindest kräftig zu verarschen. Keine einzige der LH Vorstellungen hat etwas mit Kundenservice oder Kundenzufriedenheit zu tun.

  2. Naja, so verkehrt ist es aus unserer Sicht auch wieder nicht (wenn man ein wenig fies denkt). Die Einlösung von Meilen ist mehr oder weniger eine Mischkalkulation. Sollte es nur Meilenschnäppchen oder First Class Prämien geben, wo der Gegenwert der Meilen extrem hoch ist, würde sich der Spaß für Miles and More nicht lohnen. Nur weil es Leute gibt, die Einlösemöglichkeiten wie Cash&Miles oder einen neuen Thermomix aus dem Worldshop nutzen, profitieren alle, die sich damit auskennen, von den Sweetspots.

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