Der Lufthansa-Billigableger Eurowings hat erst vor Kurzem den Verkauf freier Mittelsitze gestartet. Quasi unter der Ladentheke. Denn derzeit ist das Angebot noch nicht offiziell und die Buchung ausschließlich per Callcenter möglich ist- Trotzdem haben bereits über 4.000 Fluggäste davon Gebrauch gemacht.
Im Frühsommer 2020 hatte Eurowings CEO Jens Bischof den Verkauf freier Mittelsitze angekündigt. Durch die Buchung eines freien Mittelsitzes soll während der Corona-Krise dem Fluggast die Möglichkeit gegeben werden, auch an Bord mehr Abstand zu anderen Mitreisenden zu sichern. Der Nebenplatz bleibt je nach Strecke bereits ab 18 Euro frei.
Während Eurowings den Verkauf noch gar nicht offiziell bekannt gegeben hat, wurden innerhalb weniger Tage bereits 4.000 freie Plätze verkauft. Und das im gesamten Streckennetz von Eurowings.
Eurowings hat schon mehr als 4.000 freie Mittelsitze verkauft | Buchung
Auch wenn Eurowings erst in der 34. Kalenderwoche offiziell starten will, könnt Ihr auf allen Eurowings Flügen bereits jetzt einen freien Mittelsitz reservieren. Derzeit geht dies jedoch nur telefonisch im Anschluss an die normale Ticketbuchung. Eurowings hat dafür eine extra Hotline eingerichtet, die den Wunsch nach mehr Abstand erfüllen soll.
Spätestens Ende September soll der freie Sitz in der Mitte dann auch im Rahmen des normalen Buchungsprozesses online gebucht werden können.
Eurowings hat schon mehr als 4.000 freie Mittelsitze verkauft | Frankfurtflyer Kommentar
Durchgesetzt werden konnte ein verpflichtender freier Mittelsitz zum Schutz vor dem Coronavirus in der Luftfahrt nicht. Solch eine Maßnahme wäre für die Branche zu teuer gewesen. Stattdessen wurde uns durch die Geschichte der OP-reinen Luft mittels Filter die Angst vorm Fliegen genommen.
Natürlich wird jetzt keine Airline kommen und zugeben, dass man mit der Angst vor einer Ansteckung noch den Zusatz-Euro verdienen möchte. Stattdessen wird ein Produkt, wie der freie Mittelsitz, mit blumigen Worten beschrieben. Man wolle Produkte anbieten, die den neuen Anforderungen der Kundschaft entsprechen und jedem ein Business Class Gefühl anbieten können.
Zumindest ist der Einstiegspreis mit 18 Euro sehr moderat. Und über 4.000 verkaufte Plätze beweisen ja, dass Eurowings hier den richtigen Nerv getroffen hat.
Quelle: FVW
Der freie Mittelplatz ist nicht nur wegen Corona attraktiv. Auf Kurz-und Mittelstrecken ist das der wichtigste Unterschied zur Economy Class. Der Mittelplatz ist in der Dreierreihe für alle Beteiligten unschön. Wenn man der Sitz gegen Zuzahlung frei bleiben kann, dann ist das eine echte Komforterhöhung. Zumal die Bizz Class bei Eurowings nicht wirklich viel mehr Komfort als die Economy Class bietet. Auch bei Lufthansa wäre das eine kundenfreundliche Lösung.