Nachdem UFO am Freitag wie geplant ihre dreitägige Streikpläne veröffentlicht hat, reagiert Eurowings mit großem Unverständnis und verurteilt diese in einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung. Eurowings bzw. Germanwings ist laut eigener Aussage sehr daran bemüht, eine Einigung zu finden und hat in der Vergangenheit getroffene Vereinbarungen bereits angewendet.
„Den Tarifvertrag Teilzeit bei Germanwings will die UFO bestreiken, obwohl Germanwings die für die Teilzeitvergabe in der Schlichtung gemeinsam erarbeiteten Modelle bereits seit einem Jahr zur Anwendung bringt.
Zu weiteren verschiedenen Tarifthemen, die den Flugbetrieb der Germanwings betreffen, ist Germanwings mit UFO im fortlaufenden konstruktiven Austausch. Schon jetzt sind weitere Termine für den 16. und 17. Januar 2020 anberaumt, zu denen die Gespräche fortgesetzt werden sollen. Germanwings hat zuletzt am Montag, 23.Dezember 2019, der UFO eine Moderation aller offenen Tarifthemen angeboten. Die UFO hat dies jedoch leider abgelehnt.“
Um den Schaden für die Passagiere möglichst gering zu halten, arbeitet Eurowings an einem Sonderflugplan. Hierbei ist interessant, dass für Eurowings 30 von 140 Flugzeuge im Einsatz sind. Dadurch zeichnet sich aus, dass sich die Auswirkungen hoffentlich in Grenzen halten.
Eurowings verurteilt Streikaufruf der UFO | Tagesschau-Informationen
Die Tagesschau hat einige Hintergründen aufbereitet und es wird ersichtlich, dass es um mehr als Lohnerhöhungen geht. Es gibt viele Themen, die in den letzten Jahren liegen geblieben sind und von beiden Seiten aufgearbeitet werden sollten.
Den Kern des Konflikts bildet eine weitreichende Auseinandersetzung zwischen dem Konzern und der Gewerkschaft. Lufthansa stellte in den vergangenen Monate die Tariffähigkeit und Gewerkschaftseigenschaft von UFO in Frage.
Eurowings verurteilt Streikaufruf der UFO | Frankfurtflyer Kommentar
Wie zu erwarten, hat sich Eurowings zu Wort gemeldet und will keine Schuld auf sich nehmen, die Wahrheit liegt vermutlich irgend wo in der Mitte. Wir sind jedenfalls sehr gespannt, wie der Sonderflugplan aussehen wird und hoffen natürlich weiterhin, dass sich der Schaden für Euch in Grenzen hält.
Ich verurteile den LSG Verkauf der Lufthansa, hat jemand den Sack Reis gehört der grad umgefallen ist?
Auf Spiegel.de findet man ein Bericht zu einer internen Umfrage der LH Purser zum Produkt!
Fällt nicht gut aus!‘
Der Vorstand wird langsam untragbar für die Marke-Baustellen abzubauen und den eigenen Boni mal hinten anzustellen wäre ein Ansatz.
Auf Cloud 9 werden Sie das nicht schaffen.
Auf ein Ende der Streiks.
Best
Christian
KEIN Veständnis für Streiks!
Das Marktumfeld ist zu kritisch, dass es alles so weiter gehen kann wie die letzen 100 Jahre. Das müssen die Damen und Herren in der Gewerkschaft einfach mal einsehen. Leider ist in vielen deutschen „Vorzeige“ Firmen gerade dazu kein Verständnis. Es wird von den kapitalismus-kritischen Gewerkschaften weiterhin das alte klassenfeind Bild gespielt: ihr da oben wollt nur immer noch mehr und wir sollen dafür büssen.
Das ist natürlich falsch, denn die da oben sind verantwortlich, in einem Markt zu überleben, der immer mehr reglementiert wird (die Flugverkehrssteuern sind Durchlaufposten für die Airlines, für den Kunden eine Preiserhöhung und ggf. ein Grund eine andere Airline oder Ablfugort zu wählen) und gleichzeitig mit immer neuen LCC konfrontiert wird, die sich eben die 45€ oneway TXL-MUC gerne mal um 10€ unterbieten können, weil sie VIEL weniger Kosten haben.
Mit Tarifverträgen und Regelungen von 1990 kann die LH Group dieses Kampf nicht gewinnen.
Ach ja; für die Gewerkschaften sind oft auch noch die BÖSEN Kunden schuld, die ja eben gerade nicht den Preis bezahlen wollen, „den wir brauchen“ – das ist Planwirtschaft und funktioniert leider nicht mehr!
Danke @Jimmy!!! Sehe ich exakt genauso!
Der Fall UFO könnte schon etwas spezieller sein. So scheibchenweise kann man als Außenstehender ja ein paar Informationen zusammenkratzen. Ob die dann der Wahrheit entsprechen, bleibt immer noch offen. Auch die vielen Spartengewerkschaften bei Lufthansa sind natürlich sicher eine spezielle Situation.
Generell denke ich aber, dass gewerkschaftliche Arbeit in Deutschland gut funktioniert. Wenn Besitzer und Mitarbeiter einer Firma gleichermassen verdienen möchten, muss natürlich über die Verteilung gestritten werden.
Meist erfolgt das geräuschlos am Verhandlungstisch. Wenn es doch zu Streiks kommt, sind natürlich im Dienstleistungsbereich immer die Kunden mit betroffen. Klar, ist das ärgerlich.
Aber wer die hier Mitlesenden hat nicht schon einen verspäteten Start erlebt, weil Koffer und Passagier nicht zusammenpassten (einfach als Beispiel)? Der Anschlussflug war dann weg, die nächsten Flugzeuge ausgebucht. Alles ohne Streik.
Wie ist das Verhältnis derartiger Verspätungen zu streikbedingten Verspätungen?
@Rainer: du hast Recht, es KANN funktionieren! Die LH Group ist aber nicht die low cost Fraktion (zudenen ich auch die vielen ost-europäischen Airlines wie LOT, AirBaltic und die ganzen wetleasing Gesellschaften aus Bulgarien, Rumänien und Baltics zähle, die ihre Mitarbeiter nachweislich wie Dreck behandeln), weshalb ich mal behaupte, dass es hier NICHT am Arbeitgeber liegt, sondern wie so oft die Arbeitnehmerseite mit dem Säbel rasseln will, damit sie ihren Mitgliedern beweisen kann „mit uns nicht“.
Dabei sind Veränderungen notwendig, auch und gerade bei den alteingesseenen deutschen Großkonzernen.
Anstatt sich hier aktiv einzubringen, Änderungen mitzutragen, holen die Anführer „Das Kaptial“ raus und treiben durch ihre Streiks, vorrangig Fluggäste zur Weissglut, mittelfristig leider die Reputation darunter und dafür kann genau einer was: die Gewerkschaften.