Die Verwendung Miles & More Meilen zur Buchung von Meilen Schnäppchen in der Business Class ist für viele die attraktivste Form, die Meilen einzusetzen. Allerdings ist die Auswahl der Ziele in letzter Zeit alles andere als vielfältig, da Lufthansa die Flieger auch ohne Meilensparer gut auslasten kann. Zudem ist die tatsächliche Verfügbarkeit bei den wenigen Zielen oft geringer als gewünscht. Zumindest kann man den Eindruck gewinnen. Dass es auch anders sein kann, zeigt diese „Gebucht“-Geschichte.
Familienurlaub mit Meilenschnäppchen in den Schulferien – Buchung der Meilenschnäppchen
Im Dezember 2023 gab es bei Lufthansa Chicago als Meilenschnäppchen von Mitte März bis Ende April 2024. Das war genau der Zeitraum der hessischen Osterferien. Ich machte mich frühzeitig daran, Meilenschnäppchen zu finden und zu buchen. Zum Glück konnten wir direkt zum Ferienstart sogar fünf Plätze ab Frankfurt in der Business Class ergattern. Hin sollte es im Oberdeck einer Boeing 747-8i nonstop nach Chicago gehen. Für den Rückflug entschieden wir uns für eine Umsteigeverbindung über München im A350.
Die Verbindung hätte für uns fünf bei Lufthansa direkt gebucht ca. 14.000 Euro gekostet. Stattdessen zahlten wir 242.500 Meilen und ca. 3.500 Euro Steuern und Gebühren. Davon mindestens 2.500 Euro für Lufthansa Phantasiegebühren bzw. Strafaufschläge für Meileneinlösungen (Lufthansa nennt das „internationalen Zuschlag“).
Allerdings ist Chicago Ende März/Anfang April nicht gerade ein sonnensicheres Reiseziel. Das war – neben der ohnehin hohen Kapazität der Lufthansa Gruppe zur Stadt am Lake Michigan – sicherlich einer der Gründe für die Aufnahme in die Meilenschnäppchen.
Bei der Buchung der Meilenschnäppchen kam weder Zauberei, Voodoo oder sonst ein Hokuspokus zum Einsatz. Die Plätze waren am 1. Dezember verfügbar und wir haben diese auf der Miles & More Website gebucht. Allerdings waren die Daten für den Rückflug etwas eingeschränkt, so dass es in der Rückreisewoche nur drei Termine zur Auswahl gab.
Familienurlaub mit Meilenschnäppchen in den Schulferien – Urlaubsziel Florida
Von Chicago aus lassen sich verschiedene Ziele in Florida recht einfach erreichen. Ein Blick auf unsere Meilenstände bei verschiedenen Programmen bzw. bei American Express brachte uns schnell zum British Airways Executive Club. Dieser bot noch im Dezember 2023 ein sehr gutes Preisverhältnis für Meilenflüge: Wir konnten Ziele bis 1.150 Meilen für 9.000 Avios plus 5,60 USD buchen.
Zum Glück liegt der Flughafen von West Palm Beach (PBI) 1.142 Meilen vom Flughafen O’Hare in Chicago (ORD) entfernt, sodass wir diesen statt Miami (MIA) anflogen. Miami und bereits Fort Lauderdale hätten mit 11.000 Meilen pro Person 2.000 Meilen mehr gekostet. Am Ende unserer Rundreise sollte es dann von Orlando zurück nach Chicago gehen.
Im Vergleich zu Direktbuchungen waren die Meilentickets mit jeweils 45.000 Avios und ca. jeweils 27 Euro an Gebühren richtige Schnäppchen. Die Cashpreise für die Tickets lagen zum Buchungszeitpunkt bei ca. 1.200 Euro je Flugrichtung für Economy Tickets in der Main Cabin, die ähnliche Buchungskonditionen wie Meilentickets bietet.
Familienurlaub mit Meilenschnäppchen in den Schulferien – Hotels auf dem Roadtrip
Bei den Hotels suchten wir uns solche heraus, in denen wir zu fünft in einem Zimmer übernachten konnten und bei denen wir unkompliziert ein Frühstück erhalten konnten. Mit Kindern morgens nach einem vernünftigen Frühstück zu suchen ist für uns ein Erholungskiller. Eine weitere Bedingung war noch ein kostengünstiger Parkplatz, denn in den USA kann so ein Parkplatz fürs Auto manchmal fast so viel kosten wie ein halbes Zimmer im Hotel.
Dementsprechend umfasst der Reisebericht folgende Teile:
Fünf Meilenschnäppchen in der Business Class zu Ferienbeginn
Springhill Suites Chicago Downtown River North
Guide: Maut sparen in den USA mit eigenem Transponder
Embassy Suites Deerfield Beach Resort & Spa
Courtyard Key West Waterfront
Home2 Suites by Hilton Florida City (Everglades)
Hyatt Place Coconut Point
Springhill Suites Flamingo Crossings
Wie ich beim Buchen versagte und dank Meilen dennoch über 10.000 Euro sparte
Courtyard Chicago O’Hare
Lufthansa Economy Class Boeing 747-8i Chicago-Frankfurt
Resümee USA Familienurlaub mit Meilenschnäppchen
Familienurlaub mit Meilenschnäppchen in den Schulferien | Frankfurtflyer Kommentar
Um den Familienurlaub mit Meilenschnäppchen zu buchen, habe ich weder Zauberei noch sonstige Hilfsmittel bemüht. Wahrscheinlich war auch etwas Glück im Spiel. Jedoch machte sich Lufthansa irgendwann daran, die entspannte Reise ein wenig aufzupeppen. Zum Beispiel gab es einen Fluggerätewechsel, über den Lufthansa nicht informiert hatte. Durch das Downgrade von einer 747-8 auf eine 747-400 verloren wir zunächst unsere Plätze im Oberdeck und wurden auf die „begehrten“ 3er Business Class Sitze verteilt. Nachdem ich uns wieder ins Oberdeck umsetzen konnte, wurden wir dann erneut auseinandergerissen, da es einen Sitz ohne funktionierenden Tisch im Oberdeck gab.
Alle Teile des Tripreports
Fünf Meilenschnäppchen in der Business Class zu Ferienbeginn
Lufthansa Business Class Boeing 747-4 Frankfurt – Chicago
Springhill Suites Chicago Downtown River North
Guide: Maut sparen in den USA mit eigenem Transponder
Embassy Suites Deerfield Beach Resort & Spa
Courtyard Key West Waterfront
Home2 Suites by Hilton Florida City (Everglades)
Hyatt Place Coconut Point
Springhill Suites Flamingo Crossings
Wie ich beim Buchen versagte und dank Meilen dennoch über 10.000 Euro sparte
Courtyard Chicago O’Hare
Lufthansa Economy Class Boeing 747-8i Chicago – Frankfurt
Resümee USA Familienurlaub mit Meilenschnäppchen
Fluggerätewechsel kommt immer wieder mal vor. Aber bitte bei gravierenden Änderungen den Pax informieren.
So wurde ich mit einem F-Class Ticket von Chicago nach Frankfurt nicht darüber in Kenntnis gesetzt, dass anstelle der 747-8 auf eine 747-4 (ohne First) gewechselt wurde.
Kein Problem, dachte sich wohl LH, die Reservierung für den Sitz bleibt ja bestehen —- nur halt jetzt eben in der Business.
LX hat sich dann meiner erbarmt und ich konnte noch kurzfristig problemlos und ohne Gebühren umbuchen.
Schöne Impulse dabei. Vielen Dank!
Danke für den schönen Bericht und die Inspiration, es auch während „kurzer Ferien“ zu versuchen, und dann auch noch mit Meilenschnäppchen!
Gleichzeitig ist es doch bemerkenswert, dass die Nutzung einer „Prämie“ (die der Definition nach ja ein kostenloses Incentive sein sollte) zu Cash-Kosten von 3.500 EUR führte, einem Betrag, der deutlich über den variablen Kosten für Euer Mitfliegen lag. Die amerikanischen Carrier (wie in Eurem Bericht) machen es doch vor, dass es anders geht – wie auch alle Hotelketten.
Wir sind übrigens einen sehr ähnlichen Trip (USA, Eltern plus drei Kinder, während der Ferien) genau andersherum angegangen: Mit dem teuersten Meilentarif (142k Meilen pro Person; mit mehreren Companion- und Kinderrabatten 532k Meilen), dafür aber nur eine Zuzahlung von etwa 100 Euro pro Person. Das heisst, für 3.000 EUR weniger Gebühr 290k Meilen mehr ausgegeben, was ja auch keine komplett verrückte Ratio ist.
Und damit hatten wir eine sehr freie Auswahl von Destinationen, Flugzeiten und Umsteigeflughäfen sowie die Möglichkeit für Open jaw – und Flextickets. Finde das alles in allen ein wenig bequemer, aber die Präferenzen und Einzelfälle sind natürlich immer unterschiedlich.
Bottom line ist jedenfalls, dass sich LH den Mitflug per Prämie ganz schön etwas kosten lässt – sei es durch sehr hohe Zuzahlungen oder sehr hohe benötigte Meilenwerte…
3500€ Zuzahlungen sind schon heftig. Ok wer sich sonst ein C Ticket leisten kann für den ist es sicherlich kein Problem. Aber für ein Meilenschnäppchen ist es eindeutig zu teuer. Ein Schnäppchen ist es nicht.
Und ich fliege regelmäßig mit 2 Kunden über Meilen in den Ferien in den Urlaub.
Will man mit LH fliegen, so genießen die Kinder einen 25% Rabatt auf den Meilen-Preis.
OK das Problem ist nicht Meilen Preis an sich mit 55k über den Teich ist der Preis sehr gut. Das Problem sind die Gebühren. Da wäre die Frage ob andere Airline hier nicht im Summe günstiger wäre. Dann kann man noch stopover einbauen und man hat deutlich größeren Gegenwert pro Meile als was du erzielt hast.
Flüge jetzt in den winterferien FRA-BOG-SCL und zurück aus EZE-GIG-FRA habe fast halben Kontinent bereist und das für 142k Meilen und 300€ Zuzahlung. Ist in meinen Augen besserer Deal als für 55k und 800€ nur nach Chicago zu fliegen…
Besserer Deal….ohne Zweifel. Denn der Autor hat tatsächlich 3500 EUR an irrwitzigen Gebühren gezahlt plus die Meilen ausgegeben. Und rationalisiert/begründet das mit einem regulären Ticketpreis von ca 14 000 EUR, den er eben nicht bezahlt hätte. Nennt sich irrationales Verhalten. Kann man bei Kahneman nachlesen. Der Rückflug war ok. Also, lassen lassen Sie sich weiterhin nicht von solchen „Schnäppchen“ beeinflussen….
Wenn wir hier schon Äpfel und Birnen vergleichen, lasst mich doch noch ein paar andere Früchte dazustellen.
1. Ich habe die Cash-Ausgaben der Miles & More Tickets nicht ins Verhältnis gesetzt, um mir eine Einsparung schönzurechnen. Wozu auch? Erstens sind diese Preise übertrieben und zweitens wäre ein Abflug aus dem europäischen Ausland insgesamt günstiger.
2. Am Ferienbeginn kosten nonstop Flüge – auch in der Economy Class nach Chicago – ab Frankfurt leicht ca. 600-700 Euro, mit Koffern auch gerne 800-900 Euro. Da United und Lufthansa ein Joint Venture betreiben dürfen, gibt es für nonstop-Verbindungen keine Konkurrenz und die Flüge kosten bei beiden Airlines oft gleich viel oder ähnlich viel.
3. Es macht einen Unterschied, ob man als Familie mehrere Senatoren mit ins Flugzeug setzt oder nicht. Repräsentativ für den Bevölkerungsdurchschnitt dürfte die zwei Miles and More Senatoren bzw. ein HON zzgl. ein geschenkter Senator Familie nicht sein. Schön für alle, auf die es zutrifft.
4. Es kommt auch auf das Alter der Kinder an, denn Kinder ab 12 Jahren sind bei Lufthansa und Miles and More erwachsen und erhalten keine Rabatte mehr.
5. Ohne Companion Rabatt hätten wir als Familie mit FLex Plus Prämien 702.000 Meilen ausgegeben und ca. 650 Euro an Steuern und Gebühren gezahlt. Daher war die Überlegung eher, ob wir die Meilen für ein faktisches Upgrade in die Business Class ausgeben.
6. Für die hier durchgeführten Flüge war die Rechnung also, ob wir 454.500 Meilen zusätzlich aufwenden, um ca. 2.900 Euro an Lufthansa-Gebühren zu sparen. Ein Gegenwert von 0,6 Cent pro Meile. Kann man gut finden, muss man aber nicht.
7. Kein Kahnemann, dafür seit der Antike bekannte Algebra.
Jedem das Seine….. Ist Ihr Geld und Ihre Meilen. Ihr Urlaub.. Es geht mehr um den Blog, und die Darstellung… dieses Schnäppchens. Ich komme aus dem Marketing Bereich, mit profunden Kenntnissen Werbepsychologie. Je eher Sie durchschauen, dass in jedem von uns irrationales Verhalten steckt (Kahneman) desto besser für Sie. Also nix von nur Algebra. Die Konzentration dieses Verhaltens ist kaum in einem Bereich höher als in Meilen und Points Blogs bzw wenn es um Status geht bzw Kreditkarten an Mann und Frau zu bringen.
Konsum und Psychologie sind zweifelsohne spannende Themen. Und ja, gerade bei Meilen und (Airline-) Status sind gibt es vielfach irrationales Verhalten. Wahrscheinlich zahlen viele Vielflieger mehr für ihren Status, als sie im Endeffekt an Nutzen daraus ziehen.
Ich mag das Bonmot: „The folly of one man is the fortune of another.“
Ich habe dieses Schnäppchen auch genutzt und bin mit einem Freund und meinem Patenkind für fünf Tage nach Chicago geflogen. Wir hatten tolles sonniges Wetter in Chigago. So konnten wir die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten intensiv erkunden. Zum Zeitpunkt der Buchung hätten die Flüge nominal 4.032€ pro Person gekostet. Die Meilen haben also wirklich zu einem Schnäppchen geführt.