AirBaltic hatte mit dem Kauf der Airbus 220-300 einen guten Riecher. Das Flugzeug ist ein wichtiger Erfolgsfaktor der Fluggesellschaft aus Riga, airBaltic hat 36 solcher Maschinen in der Flotte. Einige der Flugzeuge sind zwar noch stillgelegt, ein paar sind im Wetleasing für andere Airlines, die meisten sind aber am Heimatflughafen RIX stationiert und fleißig unterwegs. Von dort aus werden zahlreiche Destinationen bedient, im Winter stehen fast 50 Ziele im Flugplan.
Darin sind auch neue Strecken wie z.B. nach Marokko oder auf die Kanarischen Inseln. Sowohl die Flüge nach Teneriffa als auch die nach Las Palmas werden mit einer Flugzeit von 6 Stunden und 40 Minuten angegeben. Auf den Kanaren kennt man die Airline bereits, die Balten waren in diesem Sommer u.a. im Auftrag von Eurowings Discover dort.
Die Reichweite ist für den kleinen Airbus kein Problem, gerade der A220-300 schafft bis zu 6.200 km ohne Zwischenstopp. Eine ähnlich lange Strecke gibt es schon heute- airBaltic fliegt regelmäßig nach Dubai. Der Rückflug nach Riga wird sogar mit einer Dauer von 7,5 Stunden angegeben.
Im Winter bieten die Letten darüberhinaus einige saisonale Flüge in Skigebiete wie z.B. nach Salzburg oder Verona, zudem erhöht man auf zahlreichen Business-Strecken die Frequenzen. Für die kalte Jahreszeit wurde kürzlich ein Abkommen mit Swiss unterzeichnet, bis zu sechs Flugzeuge werden samt Besatzung ein Teil des Schweizer Programm übernehmen.
Review: airBaltic Business Class | Frankfurt – Riga im Airbus A220
Fast 7 Stunden Flug im Airbus A220 | Frankfurtflyer Kommentar
Eine einheitliche Flotte bringt Vorteile ist in vielerlei Hinsicht, auch die Kapazität des A220 scheint ideal für airBaltic. Die kleine Airline macht sich dadurch zwar sehr abhängig, doch der Jet gilt inzwischen als extrem zuverlässig. Die Lage des Hubs ist für eine Netzwerkairline nicht gerade perfekt, wenn alles andere stimmt nehmen Passagiere aber auch gerne Umwege in Kauf.
Bei so langen Flügen bleibt der Komfort aber ziemlich auf der Strecke, insbesondere auf Flügen durch die Nacht wird es schnell unbequem. Der freie Nebensitz in der Busines Class ersetzt kein Bett, Entertainment und einen vollen Akku muss man selbst mitbringen.
Leider setzt Air Baltic auch Wetlease Flieger ein.. Wieder mal am Sonntag wurde auf dem Abendumlauf RIX-FRA eine knapp 30 Jahre alte Boeing 737-400 der Air Horizont (Malta)eingesetzt. Mit 168 Sitzen eng wie Hölle, shabby old Interior und nahezu alle Gurte zu kurz. Die spanische (!) Crew verteilte ohne Ende Gurtverlängerungen. Einige Rückenlehnen waren defekt und konnten die Upright Position beim Start nicht halten. in Summe schlimmer als Ryanair. Warum tut man als Airline seinen Gästen so was an? Die A220 sind sonst schon top.
Auf den 6-7 Std Flügen wird das Ding zum Glück nicht fliegen.
Air Baltic macht doch wiederum selbst Wetlease-Flüge für Eurowings. Vor dem Hintergrund verdient solch eine Aktion, wie von Dir beschrieben, schon Respekt.
Technisch durchaus beeindruckend, finde ich auch!
Mir ist sogar schon eine airBaltic 737 begegnet, die an eine Airline in Rumänien verleast ist (Carpatair).