Beim Restart nach der Krise befindet sich Qantas auf dem besten Weg zur alten Stärke. Viele Strecken wurden wieder reaktiviert, es kamen neue hinzu. Darunter auch eine Ultralangstrecke nach Kontinentaleuropa, seit Ende Juni kommen die Australier wieder direkt nach Rom. Die neue Route übertrifft bei der Auslastung die Erwartungen, insbesondere der Inbound Flug nach Perth ist sehr beliebt. Wie Behördendaten zeigen, war der Flug von Rom nach Perth zu 97,7 Prozent ausgelastet, auf der anderen Richtung sind 91,9 Prozent der Sitzplätze belegt.
Fast 16 Stunden Flug: Qantas ist wieder zurück in Kontinentaleuropa
Der neue Service ergänzt die beiden anderen Europa-Strecken, Qantas fliegt sowohl von Perth als auch von Sydney nach London, wobei auf der „Känguru-Route“ ab Sydney ein Zwischenstopp in Singapur eingelegt wird. Der Flug mit der Flugnummer QF1 (bzw. QF2) wird derzeit mit einem Airbus A380 durchgeführt und gilt ebenfalls als gut gebucht. Generell ist der Carrier aus Down Under mit der Auslastung zufrieden, wie Simple Flying berichtet, lag der Sitzladefaktor im Monat Juli insgesamt bei 85,5 Prozent.
Pause im Winter
Die Zahlen sind somit höher als im Vergleichszeitraum 2019, Grund ist allerdings auch noch das derzeit reduzierte Angebot. Die Entwicklung ist erfreulich und sorgt für einen weiteren stetigen Ausbau des Angebotes. Bei der neuen Ultralangstrecke zwischen Perth und Italien handelte es sich aber von Anfang an um eine saisonale Strecke, diese wird ab Mitte Oktober planmäßig pausiert. Ab Juni 2023 werden die Flüge wieder aufgenommen und drei Mal pro Woche durchgeführt.
Qantas hatte das Ziel in Italien nach langer Pause wieder in den Plan genommen, dieser wurde zuletzt 2003 angeboten. Zuvor hatte auch Alitalia eine Verbindung nach Australien im Flugplan, diese wurde jedoch schon in den 90er Jahren gestrichen. Menschen mit italienischer Abstammung bilden eine grosse ethnische Gruppe in Australien, bei den Passagieren handelt es sich entsprechend überwiegend um Privatreisende. Neben Passagieren die Freunde und Familien besuchen, sind auch viele Touristen an Bord. Manche nutzen beispielsweise den Direktflug nach Rom, reisen danach durch Europa und kehren von London zurück.
Der Känguru-Carrier tischt auf der neuen ultralangen Strecke ein „italienisch inspiriertes“ Menü auf und serviert u.a. italienische Weinsorten, die aus australischen Trauben angebaut werden. Die italienische Küche wurde auch in den Lounges von Qantas thematisiert, „Unsere Kunden lieben Italien“, so eine Sprecherin der Fluglinie.
Fast volle Auslastung auf neuer Qantas Ultralangstrecke | Frankfurtflyer Kommentar
Die guten Nachrichten beflügeln die Verantwortlichen der Airline, es würde nicht überraschen wenn Rom im kommenden Jahr früher wieder aufgenommen und/oder häufiger bedient wird. Ab November wird eine weitere Langstrecke nach Südafrika wieder angeboten, im nächsten Jahr soll es nach New York gehen. Für den 16 bzw. 17,5 stündigen Flug ist ebenfalls eine Boeing 787-9 vorgesehen, die Australier scheinen mit dem Dreamliner auf den gewichtskritischen Langstrecken zufrieden zu sein.
Kenner halten in Zukunft die Aufnahme einer weiteren Destination in Europa nicht für unwahrscheinlich, heiße Kandidaten sind Paris und Frankfurt.
Zugegeben wundert mich die hohe Auslastung ein wenig. So richtig die Zentren von Australien bzw. Europa sind Perth und Rom nicht. Die meisten werden noch einmal, vielleicht sogar zweimal umsteigen müssen.
Irgendwie erscheint mir da meinethalben AMS-SYD mit einmaligem Umsteigen attraktiver. Zudem ist in diesem Fall keine der beiden Teilstrecken so ein Superlangstreckenmonster.
Ja klar, offenbar läuft es anders, erstaunlich finde ich es dennoch.
Die Strecke war mWn. von Qantas als saisonale Ferienstrecke sowie als Family & Friends Route konzipiert. Italien, speziell Rom steht bei den Australiern als Reiseziel hoch im Kurs, zumal viele von ihnen auch italienische Wurzeln haben, was der zweite Grund (Familien- und Heimatbesuche) ist.
Ich habe einmal irgendwo eine Marktanalyse zum Marktpotential des Verkehrs zwischen Europa und Australien gelesen, London ist demnach mit weitem Abstand der größte Markt, gefolgt von Paris und wiederum mit einigem Abstand Frankfurt und etwa gleichauf von Rom. Wenn ich mich recht erinnere, dann ist das Potential von London größer als jenes von Paris, Frankfurt und Rom zusammen genommen. In dieser Analyse stand auch, dass sich solche Ultralangstrecken nur bei sehr hohem C und PY Anteil rechnen, da an einer bestimmten Entfernung die Kosten des zu transportierenden Kerosins, welches das Payload reduziert, die Marge je nach Flugzeugtyp und Konfiguration faktisch aufzehrt. Daher wäre eigentlich der etwas größere aber gleich sparsame A350 für diese Route etwas besser geeignet bzw. wäre etwas profitabler.
Ich denke auch, dass Qantas den Vorteil hat, umsteigefreie Verbindungen, wenn auch mit Zwischenstop anbieten zu können. Dies ist durchaus ein Vorteil, da das Risiko verpasster Anschlüsse entfällt.
Virgin Atlantic plant ja angeblich auch, nonstop von London nach Australien zu fliegen. Da bin ich sehr gespannt…..
Ich bin gelegentlich über Brisbane nach Europa unterwegens. Tickets von/nach Australien sind zur Zeit Wochen im voraus ausverkauft. Zum Beispiel, SG fliegt dreimal täglich nach Brisbane, aber es ist oft kein ticket mehr zwei Wochen im voraus zu buchen. Qatar ausgebucht, so wie Emirats. Die limitierte Kapazität von Qantas lässt den Geldregen für die airline wohl noch ein paar Monate weiter regnen. Musste gerade BC über Japan buchen, um keine Fantasiepreise im November zu bezahlen. Kann bestätigen, für den super langen trip, je weniger stopp over, desto besser, zumindest zwischen den langen Strecken für alle die nicht planen in Dubai, Singapur, Manila, Hong Kong oder Bangkok eien stop over zu machen.