Die Flugbegleiter sind an Bord nicht nur für das Wohlbefinden der Gäste, sondern in erster Linie für die Sicherheit an Bord zuständig. Für Notfälle stehen den Besatzungsmitgliedern diverse Hilfs- und Schutzausrüstungsgegenstände zu Verfügung. Für den Fall eines Brandes oder einer Rauchentwicklung stehen neben Feuerlöschern und hitzebeständigen Handschuhen auch Atemschutzmasken bereit. SWISS hat nun festgestellt, dass ein Teil der verwendeten Masken fehlerhaft ist und umgehend ausgetauscht werden muss.
Das sogenannte Protective Breathing Equipment (PBE) dient den Mitarbeitenden in der Kabine und im Cockpit als Schutzmaske. Diese Masken sind mit Sauerstoffgeneratoren ausgerüstet, damit Atmen auch bei Rauchentwicklung in der Kabine möglich ist und sich die Besatzungsmitglieder ungehindert bewegen können.
Erst vor kurzer Zeit gab es gleich mehrere Vorfälle in der Lufthansa Group, aber auch bei SWISS. Dabei wurden aussergewöhnliche Gerüche festgestellt, die entsprechenden Rauchschutzhauben kamen zur Verwendung. Dabei funktionierten einige der Masken nicht einwandfrei oder liessen sich nur schwer aus der Verpackung lösen.
SWISS hat in den Maschinen zwei verschiedene international zertifizierte Modelle installiert. Bei einem Teil wurden nach den Vorfällen Mängel festgestellt, bei einem der beiden Modelle war die Funktionalität tatsächlich teilweise eingeschränkt. Auch wenn die mangelnde Einsatzbereitschaft nicht bei allen getesteten PBE-Masken zum Vorschein kam, sollen dennoch sämtliche Modelle des Typs ausgetauscht werden.
SWISS gibt an, in ihren Flugzeugen knapp 1.000 Atemschutzmasken des betroffenen Typs eingebaut zu haben, die Austauschaktion wird entsprechend einige Monate dauern. Um auch während dieser Austauschphase die Sicherheit der Besatzungen sicherzustellen, hat man in der SWISS Trainingsabteilung entsprechende Maßnahmen ergriffen und die Schulungen angepasst, es soll die Crews auf die besondere Handhabung des Maskentyps zusätzlich sensibilisieren.
Der Carrier betont, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Besatzung oder die Passagiere gab, die Flüge konnten sicher und kontrolliert landen. Es gehöre zum Selbstverständnis von SWISS „kontinuierlich Schwachstellen im täglichen Betrieb zu identifizieren und proaktiv Verbesserungen anzustreben“.
Fehlerhafte Schutzausrüstung bei SWISS | Frankfurtflyer Kommentar
Die Schweizer Lufthansa Tochter hat gleich mit einer Pressemeldung vorgesorgt und dadurch wahrscheinlich einen möglichen Skandal verhindert.
Solche Notfälle sind äußerst selten, aber sie kommen vor. Ein Brand ist wohl das Gefährlichste, was während des Fluges passieren kann, die betreffenden Ausrüstungsgegenstände können aber auch in anderen Situationen hilfreich sein.
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