Ein Lufthansa Airbus A380 ist am letzten Montag als LH762 in München gestartet, am Zielort Delhi (DEL) kam es dann zu einem Feuer am Fahrwerk. Mehrere Medien berichteten, dass einzelne Bremsen überhitzten und zwei Reifen platzten. Es kam zu einem kurzen Brand, nach Angaben eines Sprechers konnte dieses sehr schnell gelöscht werden. Gäste und Crew konnten das Flugzeug auf dem normalen Weg verlassen.
Der Superjumbo war fast komplett ausgebucht, an Bord der Maschine waren nach mehreren übereinstimmenden Berichten 490 Passagiere. Dazu äußerte sich die Airline nicht weiter, der Zwischenfall wurde aber u.a. gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger bestätigt. Demnach hatte die Crew eine „starke Temperaturerhöhung“ an einigen Bremsen festgestellt, woraufhin sich das Feuer am Fahrwerk des riesigen Vierstrahlers entwickelte.
Derselbe Lufthansa Airbus A380 bleibt erneut in Delhi zurück
Die Ursache für den Ausbruch des Feuers am Fahrwerk war zunächst noch nicht bekannt, weitere Details wurden nicht genannt. Bei dem Zwischenfall kam glücklicherweise niemand zu Schaden.
Der betroffene Airbus A380 mit der Registrierung D-AIMC steht seitdem auf dem Flughafen Neu-Delhi. Nach dem Vorfall wurden Ersatzteile aus Deutschland nach Indien geschickt, offensichtlich dauern die Reparaturarbeiten aber länger als zunächst geplant. Am nächsten Tag wurde die LH762 von München nach Delhi annulliert, den Rückflug LH763 sollte die betroffene D-AIMC durchführen, doch daraus wurde nichts.
Laut Flightradar wurde der Rückflug auch am 4. Juli gecancelt, bis jetzt steht der Superjumbo am Indira Gandhi International Airport. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf den Flugplan der kleinen Teilflotte. Diese besteht aktuell aus fünf Maschinen. Die Superjumbos pendeln außer von und nach Delhi auch zwischen München und New York (JFK), Washington (IAD), Boston (BOS) und Los Angeles (LAX). Als Konsequenz mussten in den vergangenen Tagen die Flüge nach New York und Washington mit kleineren Airbus A350-900 durchgeführt werden.
Feuer am Superjumbo: Lufthansa Airbus A380 steckt seit Tagen in Indien fest | Frankfurtflyer Kommentar
Die Superjumbos der Lufthansa sind gut eingespannt, ein Ausfall über mehrere Tage spürt das Unternehmen sofort. Die Lücken müssen mit kleineren Ersatzmaschinen gestopft werden, ein komplexes Unterfangen in der täglichen OPS. Man hofft natürlich nun dass der betroffene Jet wieder schnell flugtüchtig ist.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, dass die D-AIMH schnell zurückkehrt. Es handelt sich dabei um den inzwischen sechsten A380, der bereits aufwendig reaktiviert wurde. Die Maschine befindet sich bereits in München und soll noch in diesem Monat in den Liniendienst gehen.
Nur am Rande.
Könnte man den A380 eigentlich überhaupt noch ohne Umkehrschub landen? Ist ja eine enorme kinetische Energie, die über die doch vergleichsweise kleinen Bremsne abgeführt werden musen