Das Sammeln von Punkten bei Treueprogrammen von Hotels ist mittlerweile eine frustrierende Angelegenheit geworden. Hohe Zusatzkosten und regelmäßige Entwertungen machen das Einlösen häufig zu einem schwierigen Unterfangen. Eine neue Entwertung bei Marriott Bonvoy schlägt dem Fass allerdings den Boden aus. Die Punkteobergrenze für Prämiennächte scheint komplett abgeschafft und Hotels verlangen teilweise eine wahnwitzige halbe Million Punkte für nur eine Übernachtung.
Natürlich ziehen diese Dreistigkeit nur einzelne Hotels durch und von der Obergrenze sind sowieso nur die Top-Luxushotels betroffen. Dennoch ist die Entwicklung fragwürdig. Blicken wir zurück auf die Zeit, als Marriott Bonvoy aus den Programmen Marriott Rewards und Starwood Preferred Guest hervorging. Den Zusammenschluss der beiden Kundenbindungsprogramme regulierte man damals mit Höchstwerten von um die 60.000 Punkten pro Nacht. Im Grunde war damals schon klar, dass es sich dabei nur um eine Übergangszeit handle. So stieg der Spitzensatz für Top-Hotels, z.B. auf den Malediven, auch bald in den Bereich von 100.000 Punken. Eine Hausnummer, die selbst für regelmäßige Gäste vom Marriott Bonvoy, kaum erreichbar ist. Damit war das Ende der Fahnenstange allerdings nicht erreicht. Zuletzt tauchten immer wieder Luxushotels auf, die bis zu 150.000 Punkte pro Nacht verlangten.
Wir sind nun alarmierenden Berichten nachgegangen, dass es nun bei Marriott Bonvoy kein Maximum mehr gibt, wie viele Punkte Hotels für eine Übernachtung verlangen dürfen. Das Ergebnis unserer Recherche ist erschütternd: Besonders exklusive Resorts verlangen mittlerweile über eine halbe Million Punkte für nur eine Übernachtung. Dabei handelt es sich um das North Island Resort aus der Luxury Collection. Dieses Insel-Resort, welches auf einer privaten Insel der Seychellen beheimatet ist, beherbergt Euch zwar in großzügigen Strandvillen, eine Punkteeinlösung ist bei diesen Preisen jedoch nahezu unmöglich. Fairerweise müssen wir eingestehen, dass die Einlösung von Bonvoy Punkten noch ein guter Deal wäre, denn die Strandvilla liegt auch sonst zwischen 6.000 und 10.000 Euro pro Nacht.
Doch es sind nicht nur die sowieso schon teuren Seychellen oder Malediven, die völlig aus dem Rahmen fallen. Einen Tiefpunkt setzt auch das JW Marriott Masai Mara Lodge in Kenia. Hier haben wir Preise von bis zu 224.000 Punkten für die Übernachtung gefunden. Wohlgemerkt in einer Lodge auf dem afrikanischen Festland.
Tatsächlich müsst Ihr auch gar nicht so weit reisen, um mit derart hohen Kosten für Rewards Nights konfrontiert zu werden. Auch Luxushotels in den europäische Hauptstädten wissen um ihre Beliebtheit. So wird Euer Bonvoy Konto um bis zu 148.000 Punkte ärmer, wenn Ihr im Prince de Galles Paris übernachtet, welches zur Luxury Collection von Marriott gehört.
Marriott Bonvoy schafft Höchstgrenze für Punktenächte ab | Frankfurtflyer Kommentar
Wir haben hierbei einen starken Fokus auf extrem teure Luxushotels geworfen. Dabei wird die Entwertung der Marriott Bonvoy Punkte klar deutlich. Doch es sind anscheinend nicht nur diese ultra-luxuriösen Resorts, sondern betrifft viele Hotels aus dem Marriott Bonvoy-Spektrum. Auf Grund der dynamischen Punktewerte und fehlenden Prämientabelle ist das Drama jedoch weniger einfach messbar. Aber nehmen wir als Beispiel das Ritz-Carlton Wolfsburg, welches im vergangenen Jahr in besonders günstigen Momenten noch für 31.000 Punkte gab. Nun liegt die günstigeste Punktenacht bei 34.000 Punkten. Eine Erhöhung von rund 10%.
Review: Ritz-Carlton Wolfsburg Hotel – So gut war unser zweiter Versuch
Solange man in den USA die Punkte super günstig bekommt, wird das überall so weitergehen, auch bei Hilton ist das nicht viel anders. Das ist doch das Hauptproblem. Die paar mickrigen Punkte, die es hier für die KK Zahlungen gibt, wenn überhaupt eine Karte angeboten wird (bei Hilton z.B.), sind dagegen doch lächerlich. Ist bei Meilen doch dasselbe. Dazu noch die Boni und Status praktisch über Karte, wen wundert das also, dass dort alle locker Punktemillionäre sind?
Aber es sind trotzdem immer noch gute Deals zu bekommen. Man muss halt nur ein bisschen danach schauen. Aber es ist leider so, dass schon eine ganze Weile viele Hotels doch recht viele Punkte draufgeschlagen haben. Wenn man das RC noch für 34.000 Punkte bekommt, ist das ja ein absolutes Schnäppchen in dem Bereich.
Leider sind die „guten alten Zeiten“ vorbei. Es lohnt sich nicht mehr, die massive Verteuerung bedeutet für mich dann auch Tschüss Mariott. Solche Phatasiepreise muss man nicht akzeptieren und dann kam man froh sein, wenn man schon die ganze Welt gesehen hat – zu Hause ist auch schön und auch günstiger.
Diese ganzen Hoteltreueprogramme dienen nur dazu, angebliche Luxuszimmer an entweder skrupellose Angestellte zu verkaufen, deren ahnungsloser Arbeitgeber diesen Schwachsunn mitmacht, oder an Geldverschwender, die Mathematik in der Schule versäumt haben. Es gibt maximal 5% zurück. Dafür Preise 200- 800 % überzogen. Daher das immense Wachstum dieser habgierigen Hotelketten. Von mir gibts seit 10 Jahren keinen Cent mehr.
Und ich gehe nicht gerne in die kettenlosen Häuser, da ich da viel schlechtere Erfahrungen gemacht habe. So unterschiedlich ist das eben. Da gibt es auch richtig skrupellose. Viel schlimmer, als alles, was ich je bei einer Kette erlebt habe.
Ich bin nach diesem Jahr auch raus bei Marriott. Nun hat man mit drei Tagen Vorlauf angekündigt, die Club Lounge im Westin Hamburg zu schließen, einem Hotel, das für das günstigste Zimmer gerne mal 350 Euro kommt.
Es ist durch. Ich sitze lieber wieder an einer Hotelbar und zahle 6 Euro für ein Bier, als in einer überfüllten Lounge zu sitzen, falls es die dann überhaupt gibt. Und für meinen Late Checkout selber als Titanium betteln zu müssen.
Ist das so? Das wusste ich noch gar nicht. Das Westin HH war da sowieso immer etwas komisch, da es keine Club Zimmer aber eine Lounge für Elite Mitglieder gab. Diese Art und Weise keine Lounges anzubieten oder sie abzuschaffen, ist sowieso eine besonders deutsche (aber nicht nur) Unart.