Die Ambitionen von Eurowings Discover für den Sommer 2022 sind groß. Doch die Flotte von Eurowings Discover derzeit noch klein. Daher könnte der Lufthansa-Ferienflieger noch stärker zum Wetlease greifen und Flugzeuge mitsamt Crew mieten. Bevorzugter Partner ist dabei scheinbar Finnair, die gerade selbst in einer herausfordernden Situation sind.
Der Sommerflugplan 2022 von Eurowings Discover liest sich wie eine quasi Vollabdeckung der Warmwasser-Destinationen. Allein ab Frankfurt werden knapp 20 Langstreckenziele bedient. Ergänzt durch zahlreiche weitere Kurz- und Mittelstrecken-Ziele von den Kanaren über Ägypten bis zur Türkei.
Fliegt der Finnair A330 bald für Eurowings Discover im Wetlease? | Kleine Flotte
Doch die eigene Flotte ist noch überschaubar. Sie zählen derzeit neun Airbus A330 und bis zu sechs Airbus A320 (inkl. geplanter Zugänge in den nächsten Wochen) zur Flotte. Das reicht bei Weitem nicht, um die hohe Nachfrage nach Urlaubsreisen zu bedienen. Und daher ist Eurowings Discover bereits, wie auch schon Eurowings zuvor, ein Wetlease mit der lettischen Air Baltic eingegangen. Ab Mai 2022 fliegen zwei Airbus A220-300 der Letten auf der Kurz- und Mittelstrecke ab München für Eurowings Discover.
Wetlease kurz erklärt: Wet-Lease bezeichnet die Miete eines Flugzeugs einschließlich Cockpit–Crew, Kabinenpersonal, Wartung und Versicherung von einer anderen Fluggesellschaft.
Und wie AeroTelegraph.com gerade berichtet, gibt es einen weiteren heißen Kandidaten für einen Wetlease-Vertrag. Dieser kommt ebenfalls aus dem nordeuropäischen Raum. Dem Portal liegen Informationen aus Insiderkreisen vor, dass das finnische Oneworld-Mitglied Finnair demnächst ebenfalls Fluggerät und Crew für Eurowings Discover abstellen könnte. Die Zusammenarbeit soll vier Airbus-Flugzeuge umfassen, die auf sowohl auf Kurz- und Mittelstrecke als auch auf der Langstrecke eingesetzt würden.
Fliegt der Finnair A330 bald für Eurowings Discover im Wetlease? | Freie Kapazitäten
Gerade auf der Langstrecke könnte dies ein echtes Upgrade bedeuten. Denn die Finnair Langstreckenflotte besteht ausschließlich aus Airbus A330-300 und A350-900. Dass das Finnair Flagship, der A350 zum Einsatz kommen könnte, ist unwahrscheinlich. Den werden die Finnen selber einsetzen und in den kommenden Monaten auch mit der neuen Business Class ausstatten. Doch auch der Airbus A330 kann punkten. Er verfügt in der Business Class über eine 1-2-2- bzw. 2-2-1-Konfiguration mit Sitzen, die sich zu flachen Betten verstellen lassen können. Insgesamt gibt es davon 45 bzw. 32 Sitze an Board, die durch Economy Class und Economy Class Comfort Sitze mit bis zu 5 Zoll mehr Sitzabstand ergänzt werden.
So reist Ihr bei Finnair:
Die Zeichen für eine Zusammenarbeit zwischen Eurowings Discover und Finnair stehen gut. Die finnische Fluggesellschaft musste gerade mehrere asiatische Destinationen, insbesondere in Japan und China, canceln. Grund ist die Sperre des russischen Luftraums für europäische Airlines. Die Umwege sind zu groß, als dass die Routen wirtschaftlich betrieben werden könnten. Diese Kapazitäten stehen nun zur Verfügung.
Fliegt der Finnair A330 bald für Eurowings Discover im Wetlease? | Frankfurtflyer Kommentar
Auf der Langstrecke könnte der Einsatz der Finnair Airbus-Flugzeuge ein tolles Upgrade sein. In den eigenen A330 von Eurowings Discover befindet sich in der Regel die Lufthansa Business Class Konfiguration. Das bedeutet eine 2-2-2-Bestuhlung, bei der nicht alle Fluggäste freien Zugang zum Gang haben.
Insbesondere Alleinreisende können sich hier eingeengt fühlen, wenn sie denn nicht im Mittelblock Platz nehmen. Finnair hat im A330 eine Lösung dafür. Die Sitzkonfiguration bietet in jeder Reihe der Business Class einen Einzelsitz an, der Soloreisenden damit deutlich mehr Privatsphäre und Bewegungsfreiheit bietet. Unter anderem auch ein Sitz, der in etwa mit dem Thron von Swiss vergleichbar ist.
Ich habe ja bis heute noch nicht die Lufthansa Business Class auf der Langstrecke genutzt. Daher fällt es mir schwer, die Sitze wirklich bewerten zu können. Aber ich bin absoluter Finnair-Fan und mag sowohl die Fluggeräte als auch den nordischen Spirit an Board. Mein Glück werde ich dann aber doch eher Ende Mai auf der Route nach Singapur mit der neuen Finnair Business Class suchen.
Quelle: aerotelegraph.com
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