Flugbegleiter Gewerkschaft verklagt Iberia weil Gepäckfächer im Airbus A350 zu groß sind

Foto: Iberia

Manche Diskussionen zwischen Gewerkschaften und Airlines sind durchaus absurd und aktuell beschäftigt eine Forderung der spanischen Flugbegleitergewerkschaft gegenüber Iberia sogar ein Gericht in Spanien, denn die Flugbegleiter sind über die großen Overhead Bins im Airbus A350 bei Iberia unglücklich und man will, dass kleinere verbaut werden oder diese nicht mehr komplett gefüllt werden.

Dabei sind die sehr großen Overhead Bins im Airbus A350 für Airlines und Passagiere ein Segen, denn in die Gepäckfächer des Airbus A350 passen pro Fach fünf Handgepäckskoffer. Zum Vergleich: Im Airbus A330 sind es z.B. nur zwei bis drei je Gepäckfach und das Verstauen des Handgepäcks der Passagiere ist hierdurch im Airbus A350 deutlich einfacher, was nicht nur die Zufriedenheit der Passagiere erfährt, sondern auch das Boarding beschleunigt und Flüge pünktlicher macht, da nicht mehr in letzter Minute Handgepäck im Frachtraum verladen werden muss, wenn man in der Kabine keinen Platz mehr findet.

Genau die Tatsache, dass man so viele Koffer in die Gepäckfächer des Airbus A350 landen kann gefällt den Flugbegleitern bei Iberia nicht, denn die Gewerkschaft argumentiert, dass die körperliche Anstrengung zum Schließen der Gepäckfächer den Flugbegleitern nicht zuzumuten sei und daher solle Iberia nun neue Gepäckfächer in die Airbus A350 einbauen, welche sich einfacher schließen lassen und bei denen sich die Flugbegleiter nicht mehr über Passagiere lehnen müssten. Alternativ sollten die Flugbegleiter im Airbus A350 die Gepäckfächer nicht mehr schließen müssen.

Mit dieser Forderung ist man sogar vor ein spanisches Gericht gezogen, allerdings wurde hier die Forderung durch den Richter zurückgewiesen, da sie so nicht durchsetzbar sei. Allerdings ordnete das Gericht an, dass Iberia ein Verfahren entwickelt, in dem man überprüft wie viel das Handgepäck, welches an Bord gebracht wird wiegt, damit die Gepäckfächer nicht überladen werden. Man darf sich also darauf einstellen, dass Iberia zukünftig beim Boarding das Handgepäck wiegt.

Flugbegleiter Gewerkschaft verklagt Iberia weil Gepäckfächer im Airbus A350 zu groß sind | Frankfurtflyer Kommentar

Auch wenn es sich absurd anhört, so ganz alleine stehen die Iberia Flugbegleiter mit ihrer Forderung nicht dar, denn ganz offiziell müssen in den USA die Flugbegleiter die Gepäckfächer auch nicht schließen (dürfen es aber natürlich wenn sie mögen) und manche Flugbegleiter nutzten diese Vorschrift auch dazu, die Passagiere dazu aufzufordern, die Overhead Bins selbst zu schließen, was durchaus eine pragmatische Lösung ist.

Dass dies bei Iberia wirklich ein nennenswertes Problem war, kann ich mir fast nicht vorstellen und jeder der mal ein voll beladenes Gepäckfach in einem Airbus A350 oder einem anderen Großraumflugzeug geschlossen hat, der weiß, dass dies durchaus etwas Kraft benötigt und gerade eine zarte kleine Person ist hier vielleicht etwas gefordert, unlösbar ist diese Aufgabe allerdings nicht.

Ich bin gespannt ob dieser Disput nun dazu führen wird, dass Iberia vor jedem Flug anfängt das Handgepäck intensiv zu wiegen, was sicherlich eine Reihe von anderen Problemen mit sich bringen wird.

Danke: Aerotelegraph

7 Kommentare

  1. Das Handgepäck gewogen wird ist nicht neu und wird von den Fluggesellschaften sehr unterschiedlich gehandhabt. Wenn man allerdings sieht, wieviel Bordgepäck in welcher Größe an Bord mitgenommen wird, dann ist sowohl eine Überprüfung der Größe als auch des Gewichts durchaus sinnvoll. Das Gepäckfach als Passagier selbst zu schließen hat mich bisher nicht überfordert und es ist mi lieber das Fach selbst zu schließen als das Handgepäck aufgeben zu müssen, weil alle Fächer voll sind(Stichwort: Gepäckchaos). Hier hat jedenfalls die Gewerkschaft versucht, das Pferd von hinten aufzuzäumen.

  2. Pragmatisch wäre ja, dass einfach ZWEI Flugbegleiter das Gepäckfach GEMEINSAM schließen. Aber dies wäre wahrscheinlich zu einfach, wenn man auch als kleiner Flugbegleiter lieber Passagiere drangsalieren kann. Zumal das Boarding in Spanien weder vor noch nach Corona bei meinen 20+ Flügen in 3/5 der letzten Jahre kaum ohne wirklich großes Chaos abging – egal bei welcher Fluggesellschaft – weil das (externe) Bodenpersonal bereits grottig schlecht ausgebildet und unmotiviert ist.

  3. Als ich das gelesen habe, dachte ich gleich: Ist das euer Ernst? Was machen die denn bei BA? Da kann ich viel mehr mitnehmen, wenn ich denn will. Oder bei den USA Airlines?

    Dann sollen sie halt einen Passagier bitten oder wie oben vorgeschlagen zu zweit arbeiten.

    Also ganz ehrlich, was bitte fällt manchen Gewerkschaften denn noch alles ein?

  4. Als nächstes setzt die Gewerkschaft durch, dass die Passagiere ja ganz schön nervig sind und das Flugzeug doch bitte gefälligst ohne Passagiere fliegen soll?

  5. Nun, ich war selber ein FA bei Swissair und es geht bei weitem nicht (nur) um das Verstauen des Gepäcks sondern um die Sicherheit.
    Gerade über dem Atlantik hatte ich es ein paar Mal erlebt, das sich die Bins geöffnet und Gepäck rausgefallen ist und Pax verletzte.
    Ich befürworte die Regelung zu 100%.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.