Flugbegleiter stirbt im Hotelzimmer: British Airways annulliert Airbus A380 Flug

©British Airways

Ein tragischer Vorfall hat zur kurzfristigen Streichung eines British Airways Fluges geführt. Ein Flugbegleiter der Kabinenbesatzung wurde tot in einem Hotelzimmer in San Francisco aufgefunden. Die Kollegen des Mannes waren geschockt, der geplante Rückflug nach London Heathrow musste kurzfristig abgesagt werden. Der eingeplante Airbus A380 blieb daher zunächst am Boden, in den Jet passen bis zu 469 Passagiere. Der Grund für die Annullierung wurde zunächst nicht öffentlich kommuniziert.

Das Wichtigste auf einen Blick:

Tragödie in San Francisco: Flugbegleiter tot im Hotelzimmer aufgefunden
Rückflug gestrichen: Airbus A380 BA284 bleibt nach dem Schock am Boden
Passagiere umgebucht: BA musste sich um Umbuchungen und die Hotelunterbringung kümmern

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Der Flugbegleiter war Teil der Crew von Flug BA283, der am Dienstag der vergangenen Woche von London Heathrow nach San Francisco durchgeführt wurde. Nach der Ankunft bezog das gesamte Team ein Marriott-Hotel in der Stadt, wo sie das übliche Layover verbrachten. Am Donnerstag sollte der Rückflug BA284 stattfinden.

Lag der Flugbegleiter zwei Tage tot im Hotelzimmer?

Als der Kollege nicht zum vereinbarten Treffpunkt in der Hotellobby erschien und auch telefonisch nicht erreichbar war, informierten Crewmitglieder das Hotelmanagement. Dieses begleitete die verantwortlichen Besatzungsmitglieder schließlich zum Hotelzimmer, in dem der Flugbegleiter leblos aufgefunden wurde. Laut Medienberichten könnte der Mann bereits bis zu zwei Tage verstorben in seinem Bett gelegen haben.

Während die Piloten bereits zum Flughafen unterwegs waren, warteten die übrigen Crewmitglieder und Purser im Hotel. Nach der traurigen Entdeckung kehrten auch die Piloten zurück, um der Crew beizustehen. Die psychische Belastung unter den Kolleginnen und Kollegen war offenbar so groß, dass ein regulärer Flugbetrieb nicht mehr möglich war. British Airways entschied, den für den 17. April um 16:20 Uhr geplanten Rückflug BA284 abzusagen.

Im British Airways Airbus A380. Foto: Robert

Die Passagiere, die bereits am Flughafen oder in der Vorbereitung auf die Reise waren, wurden in Hotels untergebracht und sollten nach Möglichkeit auf andere Verbindungen umgebucht werden. Eine offizielle Information über den Hintergrund der Annullierung erfolgte zunächst nicht. Inzwischen bestätigte British Airways den Todesfall und erklärte in einer kurzen Mitteilung:

„Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten in dieser schweren Zeit der Familie und den Freunden unseres Kollegen.“

Zur Ursache des Todes wurden bislang keine Details veröffentlicht. Die Airline arbeitet mit den Behörden zusammen, um die genauen Umstände zu klären.

Flugbegleiter stirbt im Hotelzimmer: British Airways annulliert Airbus A380 Flug | Frankfurtflyer Kommentar

Ein Vorfall, den meine Kollegen und ich wirklich nicht erleben möchten. Schon vor dem Abflug fühlen sich Crews oft sehr miteinander verbunden, obwohl man sich vor dem Briefing noch nie gesehen hat. Selbst wenn man im Layover nichts miteinander unternimmt, ist der Zusammenhalt innerhalb einer Crew meistens sehr groß. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass die Kollegen des Flugbegleiters immer noch sehr betroffen sind. Ein plötzlicher Todesfall im Kollegenkreis kann so oder so belastend sein.

Dass der Flug nicht durchgeführt wurde, erscheint unter diesen Umständen nachvollziehbar. British Airways hat hier offensichtlich sensibel reagiert und den Flug abgesagt. Die kurzfristige Streichung eines Airbus A380 hat ziemlich große Auswirkungen, das Abfertigungsunternehmen war hier wohl ziemlich gefordert. Die Passagiere haben von dem menschlichen Drama nichts mitbekommen, sicherlich hätten manche dann aber mehr Verständnis gehabt und entsprechend reagiert.

Quelle: The Sun

5 Kommentare

  1. Hab ich leider auch schon mal erleben müssen.
    Zum pick up in unserem Crewhotel Kempinski in Peking erschien eine Kollegin nicht.
    Genau das gleiche Drama…Hotelzimmer durch Security aufgeschlossen und die Kollegin lag leblos im Bett (später festgestellte Todesursache war ein Medikamentenschock).
    Rückflug nach FRA wurde allerdings nicht gestrichen, sondern nach einer sehr intensiven Befragung aller Crewmitglieder durch die chinesischen Behörden flogen wir mit über 5 Stunden Verspätung zurück..der schlimmste Rückflug meiner Karriere…

    Keine 2 Monate später ein ähnliches Szenario beim Rückflug aus Moskau:
    Blutjunger Kollege erscheint nicht zum pick up..sofort gingen mir die Nackenhaare hoch wegen der Erinnerung an Peking..also wieder die Tür in meinem Beisein aufgemacht und der Kollege lag in
    zivilen Klamotten regungslos im Bett..Gott sei Dank nicht verstorben, sondern nur sturzbesoffen…

    • Wobei ich Fragen habe: Crews unternehmen gerne mal etwas zusammen (nicht zwingend in ME, aber in unseren Breitengraden) oder stehen in Kontakt. Insbesondere doch wenn man ein beliebter Kollege ist, wie es in dem Fall wohl war. Wie kann man da zwei Tage unbemerkt tot auf dem Hotelzimmer liegen?

        • Ja krass, zumindest mit der Perspektive, wie ich Crews bisher untereinander erlebt habe. Sowohl intern als auch extern. Da mag ich weiter nicht daran glauben, dass man nicht mal per Textnachricht mit einem beliebten Kollegen in Kontakt ist. Wie geschrieben, völlig anderes Bild bei Middle Eastern Crews, die den Kontakt oftmals sogar vermeiden. Da kann ich mir das gut vorstellen.

  2. in dem Fall von San Francisco mit den toten Crew-Mitglied auf den Hotelzimmer. Da denke ich schon dass der Kontakt miteinander etwas in den zwei Tagen zusammen unternehmen und gemeinsam zu essen im Restaurant oder in der Stadt, bei dieser Besatzung die Sympathie privat nicht gepasst hat zumindestens zu den einen. Schade eigentlich, muss ja nicht gleich jeder miteinander ins Bett steigen, aber trotzdem ist doch eine Firmenreise die Arbeit sozusagen.

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